Mo, 20. Juli 2015

Alemannia-Legende Michel Pfeiffer wird 90

Ehemaliger Spieler und Trainer der Schwarz-Gelben feiert runden Geburtstag

Einer der größten und erfolgreichsten Spieler in der Aachener Vereinsgeschichte wird am Sonntag, 19. Juli, 90 Jahre alt. Michael, genannt „Michel“, Pfeiffer ist bis heute einer von nur drei Alemannen, die jemals ein Länderspiel für die A-Nationalmannschaft bestritten haben. Nach seiner aktiven Karriere wechselte Pfeiffer die Seiten und arbeitete als Trainer. Die Alemannia führte er als Verantwortlicher zu Bundesligaaufstieg und Vizemeisterschaft. Zu Ehren des Jubilars lud die Alemannia am Montagabend zu einem Empfang mit alten Weggefährten an den Tivoli.

Gemeinsam mit seiner Frau Christine, mit der er seit 63 Jahren verheiratet ist, lebt Pfeiffer in der Region. Im niederländischen Grenzort Vaals ist Michel seit über einen halben Jahrhundert zuhause. Von dort verfolgt der 90-Jährige noch immer intensiv das Geschehen rund um den Traditionsklub von der Krefelder Straße. Im Stadion war er zuletzt selten anzutreffen, sein Platz auf der Ehrentribüne des Tivoli blieb häufig frei. Eine Einladung zum Rekordspiel in der letzten Regionalligasaison gegen Rot-Weiss Essen schlug der einstige Nationalspieler aus. Der Rücken schmerzte zu sehr. In der neuen Saison will er wieder live im Stadion sein, wenn „seine“ Alemannia um Punkte spielt, verriet er unlängst der Aachener Lokalpresse.

Michel Pfeiffer startete seine Laufbahn in den Dreißigern bei Grün-Weiß Eschweiler. Nach vierjähriger Kriegsgefangenschaft fand das junge Talent 1949 den Weg zur Alemannia. Sein Debüt war verheißungsvoll: Beim 3:1 über Schalke 04 steuerte er gleich ein Tor bei. Pfeiffer war schnell nicht mehr aus der ersten Elf wegzudenken. Sein außergewöhnliches Können blieb nicht lange im Verborgenen. Viele Experten sahen ihn 1954 im Kader für die Fußballweltmeisterschaft in der Schweiz, doch Bundestrainer Sepp Herberger hatte andere Pläne. Herberger verzichtete überraschend auf den Aachener, der die Entscheidung bis heute „nicht ganz nachvollziehen kann“. Sein erstes und einziges Länderspiel machte Michel im Dezember ´54 im Mutterland des Fußballs. Vor 100.000 Zuschauern lief Pfeiffer bei der 1:3-Niederlage im legendären Wembley-Stadion auf. „Ein unvergessliches Erlebnis“, beschreibt der damalige Außenstürmer seinen Einsatz im Trikot mit dem Bundesadler. Mit Michael Pfeiffer in ihren Reihen gehörte die Alemannia damals zu den Top-Teams der Oberliga West und schrammte zweimal nur knapp an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft vorbei. Insgesamt schoss Pfeiffer in 238 Meisterschaftsspielen 71 Tore für Schwarz und Gelb. 1958 verabschiedete sich der gebürtige Eschweilerer vom Tivoli. Pfeiffer ging zu Rot-Weiss Essen. Drei Jahre spielte der einstige Torjäger an der Hafenstraße, bevor er seine Schuhe an den Nagel hing.

Pfeiffer schlug nach seinem Karriereende eine Laufbahn als Trainer ein. Nach Stationen bei Roda JC Kerkrade und Sittardia Sittard gelang es Präsident Leo Führen während der Saison 66/67, Pfeiffer vom SC Schwenningen an den Tivoli zu lotsen. Die Rückholaktion des ehemaligen Leistungsträgers sollte sich schnell bezahlt machen. Michel Pfeiffer führte die Alemannen 1967 in die Bundesliga. In Deutschlands höchster Spielklasse sorgte er mit seiner Mannschaft für Furore. In der ersten Saison im Fußballoberhaus kassierten die Aachener nur eine Heimniederlage, 1969 führte er den Verein gar zur Vizemeisterschaft. Besser war damals nur der heutige Rekordmeister Bayern München.

Pfeiffer wurde im Anschluss an die Vizemeisterschaft überraschend entlassen. Er trainierte in Pirmasens, Salzburg und Gütersloh, bis seine Dienste wieder am Tivoli gefordert waren. 14 Monate dauerte die zweite Amtszeit Pfeiffers. Nach Stationen in Schwenningen, Langerwehe und Saudi-Arabien hörte Michel Pfeiffer ´81 endgültig auf. Den tunesischen Klub CS Sfax führte er zum Ende seiner großartigen Laufbahn zur Meisterschaft.

Die gesamte Alemannia-Familie gratuliert Michel Pfeiffer ganz herzlich zu seinem 90. Geburtstag!

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