Mi, 21. September 2005

Einst wie Phoenix aus der Asche, jetzt in der Krise

Gegnerportrait: LR Ahlen

Es war einmal in der Saison 91/92 eine Mannschaft in einer Bezirksliga. Diese Mannschaft, nennen wir sie mal TuS Ahlen, stand vor dem Abstieg in die Kreisliga und somit vor dem Abrutschen in die endgültige sportliche Bedeutungslosigkeit. Doch es ergab sich, dass ein Retter das Schicksal des Vereins in seiner Heimatstadt bemerkte und handelte.

 

Der Retter, nennen wir ihn mal Helmut Spikker, übernahm das Ruder. Was folgte war eine wohl einmalige Erfolgsgeschichte. Viermal in Folge wurde der TuS Ahlen Meister, marschierte so von der Bezirksliga in die Regionalliga Süd/Südwest durch. Dort brauchte man dann 4 Jahre bevor am Ende der Saison 99/2000 der Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt war.

Was sich anhört wie ein Märchen, von dem vielleicht jeder kleine Verein träumt, wurde in Ahlen zur Wirklichkeit. Der clevere Firmengründer von LR International, einer Kosmetikfirma, die 1985 gegründet wurde und rasant wuchs, schaffte nicht nur den sportlichen Aufstieg sondern auch die Statuten des DFB geschickt zu umgehen und den Werbewert für seine Firma enorm zu steigern. In diesen Statuten heißt es, dass es in Deutschland nicht erlaubt ist, Firmennamen im Vereinsnamen zu tragen wie dies z. B. in Österreich üblich ist. Einzige Ausnahme ist Bayer Leverkusen. Der heutige Vorstand des LR Ahlen schaffte es durch die Fusion zwischen TuS Ahlen und Blau-Weiß Ahlen 1996, den Namen Leichtathletik Rasensport Ahlen durchzusetzen. Der LR Ahlen war geboren und 1997 wurde auch noch eine neues Stadion in Angriff genommen. Auf dem Gelände der alten Glückaufkampfbahn wurde das neue Wersestadion gebaut. Es bietet 10.500 Fans Platz und ist ein reines Fußballstadion.

Nachdem die Euphorie zunächst in die 2. Liga mitgenommen werden konnte, mit Platz 6 im ersten und Platz 8 im zweiten Jahr, wurde es danach etwas ruhiger. Mit zwei 12. Plätzen und dem 13. in der letzten Saison stagnierte die Entwicklung. Dieser Trend setzt sich auch in dieser Saison fort. Mit nur einem Punkt aus den ersten fünf Spielen steht die Mannschaft von Frantisek Straka auf dem vorletzten Tabellenplatz. Auch im Pokal scheiterte man in Erfurt mit 1:2 nach Verlängerung. Trotz zweier erfahrener Torhüter, die sich um die Nummer 1 im Team streiten, mussten schon neun Gegentore in fünf Spielen hingenommen werden. Ein weiterer interessanter Spieler im Team ist Marcel Ketelaer. Einst als eines der größten Nachwuchshoffnungen in Deutschland gehandelt, konnte er sich nur bei seiner ersten Station in Mönchengladbach richtig behaupten. Nachdem er für 2,8 Mio. Euro zum Hamburger SV gewechselt war und sich dort nicht durchsetzen konnte, begann die sportliche Krise des heute 27-Jährigen. Der zweite Anlauf bei der Borussia in Mönchengladbach scheiterte genauso wie der Versuch in Nürnberg. Nun will der Mittelfeldspieler in Ahlen einen Neuanfang starten und seine vielleicht letzte Chance nutzen.

Die Bilanz der Alemannia gegen die Ahlener in der 2. Bundesliga ist ausgeglichen. Bei 10 Aufeinandertreffen gab es 4 Siege, 3 Niederlagen und 3 Remis. Nachdem in der letzten Saison in Ahlen ein 1:1 errungen wurde, musste man auf dem Tivoli ein 0:2 hinnehmen. Mit vier Roten Karten war LR Ahlen in dieser Kategorie Spitzenreiter. Davon leider weit entfernt ist der Verein in der Zuschauerstatistik. Mit einem Schnitt von 4.129 Zuschauern pro Heimspiel liegt man hier auf dem vorletzten Platz der 2. Bundesliga. Nach der 0:1-Heimniederlage begann rund um das Wersestadion schon die Diskussion um Trainer Frantisek Straka. Auch wenn Spikker dem Coach das Vertrauen aussprach – der Ahlener Macher ist bekannt dafür, nicht zimperlich mit seinen Trainern umzugehen.

Mehr Infos zu LR Ahlen: www.lrahlen.de

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