Do, 29. März 2012

Meino Heyen neuer Alemannia-Präsident

Präsidium komplett gewählt – Michel Pfeiffer Ehrenmitglied der Schwarz-Gelben

Dr. Meino Heyen ist auf der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend zum neuen Präsidenten des TSV Alemannia Aachen gewählt worden. Er folgt damit auf Dr. Alfred Nachtsheim, der nicht für eine zweite Amtszeit kandidiert hatte. Auch die weiteren Kandidaten, Vizepräsident Helmut Kutsch, Schatzmeister Oliver Laven und die Beisitzer Dr. Christoph Terbrack und Stephan Grießer, erhielten die erforderliche Mehrheit. Michel Pfeiffer, einstiger Nationalspieler und von 1967 bis 1969 sowie von 1973 bis 1974 Cheftrainer am Tivoli, wurde mit überwältigender Mehrheit zum Ehrenmitglied gewählt.

Zu Beginn gedachte die Versammlung in stillem Gedenken der verstorbenen Mitglieder. Anschließend übernahm Ehrenpräsident Leo Führen traditionsgemäß die Ehrung der Jubilare. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden ausgezeichnet: Inge Ungermann, Hans-Jürgen Baum, Markus Brüsseler, Leopold Chalupa, Dieter Henseler, Stefan Marczok-Falter, Hermann Schmitz, Andreas Soiron und Rainer Zimmermann. Vier Mitglieder dürfen im Jahr 2012 sogar schon auf 40 Jahre Zugehörigkeit zu den Schwarz-Gelben zurückblicken. Dies sind Günter Franken, Wolfgang Frings, Jost Nobis und Achim Nolte. Die Ehrungen für 50-, 60- und 70-jährige Mitgliedschaft werden beim letzten Heimspiel der Saison auf dem Tivoli vorgenommen.

In seinem letzten Jahresbericht lieferte der scheidende Präsident Dr. Alfred Nachtsheim den Anwesenden einen detaillierten Überblick ab. Insgesamt zählt die Alemannia aktuell 8.783 Mitglieder, davon 7.163 im Bereich Fußball. Die Mitgliederzahlen der weiteren Abteilungen: Leichtathletik 492, Volleyball 343, Jugendfußball 250, Frauenfußball 166, Tischtennis 96, Handball 87 und Sonstige 186. Nachtsheim zog eine positive Bilanz seiner Amtszeit, in der sowohl die Handball- als auch die Frauenfußballabteilung neu gegründet wurden. Sportliche Erfolge ziehen sich durch alle Sparten. „Die Abteilungen leben“, fasste Nachtsheim zusammen, der als Meilenstein seiner Amtszeit unter anderem die innere Reformierung des Vereins mit dem Ergebnis einer neuen Satzung nannte. „Das war ein hartes Stück Arbeit, aber wir haben den Verein so fit gemacht für die Zukunft.“ Nachtsheim dankte dem anwesenden Oberbürgermeister Marcel Philipp für seinen Einsatz bei der Umfinanzierung des Stadions: „Ohne Sie würde es dem Verein viel schlechter gehen.“ Die sportliche Situation verschlage ihm die Sprache, betonte Nachtsheim. „Es gibt keine Alibis mehr“, bekräftigte der Präsident, der alle Mitglieder zur bedingungslosen Unterstützung der Profimannschaft aufrief. Er endete mit einem flammenden Appell, die Fehden zwischen einzelnen Fangruppen zu beenden und bezog klar Stellung zu aufkeimenden rechten Tendenzen. „Für Rassismus haben wir in Aachen und bei der Alemannia keinen Platz!“  

In den Berichten der Abteilungen wurde vor allem eins deutlich: Der Breitensport bei der Alemannia boomt. Egal ob Volleyball, Jugend- und Frauenfußball, Handball, Tischtennis oder Leichtathletik: Aktivenzahlen wachsen, sportlichen Erfolge werden verzeichnet. Bei den Fußballfrauen wurde die U13 neu gegründet, die jungen Leichtathleten belegten im Schülerpokal den 2. Platz, in der Tischtennis-Abteilung werden sogar schon Jugendspieler im Seniorenbereich eingesetzt. Dazu kamen auch im vergangenen Jahr die bekannten Highlights wie die Volleyballerinnen in der Ersten Liga, die erstmals auch zu Aachens Mannschaft des Jahres gekürt wurden, der AachenMünchener Tivoli Lauf (in diesem Jahr am 27. Mai) und das NetAachen Domspringen (am 5. September 2012).

Der scheidende Schatzmeister Karl-Theo Strepp stellte den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 vor. Bei einem Umsatz von 998.000 Euro erzielte der TSV Alemannia Aachen im Geschäftsjahr 2011 einen Überschuss von 13.000 Euro. „Das ist bei einem Umsatz von fast einer Million Euro nicht viel. Aber wir sind ein Sportverein, und wir wollen jeden Euro auch wieder in den Sport stecken“, so Strepp. Er hob hervor, in welch außerordentlichem Maße sich die Volleyball-Abteilung um die Akquise von Sponsorengeldern eingebracht habe. „Das war außergewöhnlich“, so der Schatzmeister. Das Eigenkapital betrug 44.000 Euro, die Verbindlichkeiten 115.000 Euro, davon 59.000 Euro gegenüber der Alemannia Aachen GmbH. Vom Wirtschaftsprüfer erhielt der Jahresabschluss den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk.

Nachdem Geschäftsführer Frithjof Kraemer den Jahresabschluss 2011 vorgestellt hatte (siehe Extra-Bericht), übernahm Sportdirektor Erik Meijer in einer emotionalen Rede die Verantwortung für die aktuelle sportliche Situation. „Wenn wir in der Schule wären, dann würden wir momentan nicht versetzt“, so der Geschäftsführer Sport. Meijer zeigte sich selbstkritisch, wehrte sich gegen unsachliche Kritik aus dem Klubumfeld. „Ich gebe nicht auf“, rief er dem Saal zu.

Nach einer lebhaften Diskussion über die Lage der GmbH folgte die Genehmigung der Jahresabrechnungen für den Zeitraum vom 1. Januar 2011 bis 31. Dezember 2011 mit Entlastung des Vorstandes und des Verwaltungsrates. Beide Gremien wurden mit großer Mehrheit entlastet.

Dr. Bernd Schulte erläuterte als Vorsitzender des Wahlausschusses die Nominierung der Kandidaten für das Präsidium. Der Wahlausschuss habe die satzungskonforme Eignung aller fünf Kandidaten einstimmig festgestellt. Das Team um Meino Heyen stellte sich im Anschluss daran den Mitgliedern persönlich vor, ehe die Abstimmung begann. Mit 321 Ja-Stimmen bei 94 Nein-Stimmen und 21 Enthaltungen wurde Dr. Meino Heyen zum neuen Präsidenten des TSV Alemannia Aachen e. V. gewählt. Zum Vizepräsidenten wurde Helmut Kutsch (362 Ja/48 Nein/15 Enthaltungen), zum Schatzmeister Oliver Laven (260 Ja/142 Nein/25 Enthaltungen) sowie zu Beisitzern Dr. Christoph Terbrack (266 Ja/131 Nein/20 Enthaltungen) und Stephan Grießer (344 Ja/54 Nein/26 Enthaltungen). Alle nahmen die Wahl an und bilden damit das neue Präsidium der Alemannia.

Mit lang anhaltendem Applaus wurde Michel Pfeiffer zum Ehrenmitglied der Alemannia ernannt. Der 86-jährige ehemalige Spieler und Trainer unterhielt die Mitglieder zu später Stunde mit einer launigen Rede. Auf die Frage, ob er noch einmal die Alemannia übernehmen wolle, sagte er: „Wenn ich 90 bin, überlege ich mir das noch einmal“. Das Erfolgsrezept früherer Zeiten sei gewesen, dass die Mannschaft immer bis zum letzten Tropfen gekämpft habe. „Wir waren echte Freunde, das war unser Geheimnis.“

Bei der Nachwahl zum Ehrenrat stand mit Klaus Dieter Wolf ein „alter Hase“ in den Alemannia-Gremien zur Wahl. Der Stolberger war seit 2006 als Vizepräsident im Vorstand der Schwarz-Gelben tätig. Er erreichte mit 79 Prozent die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit und komplettiert damit den Ehrenrat.

Um 23.22 Uhr beendete Ehrenpräsident Dr. Meino Heyen die Versammlung mit dem traditionellen, dreifachen „Hipp Hipp Hurra“.

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