Mi, 26. April 2017

Sascha Theisen ist in „Ballbesitz“

Der Alemannia-Kolumnist im Gespräch über sein neues Buch

Alemannia-Kolumnist Sascha Theisen schreibt seit Jahren Heimspiel für Heimspiel über sein Leben im Dunstkreis des Tivoli. Nun hat er ein neues Fußballbuch veröffentlicht. „Ballbesitz“ ist eine launige Blaupause hitziger Fußball-Debatten am Tresen, im Fernsehsessel oder im Stadion. Theisen versammelt darin in launigen Episoden die besten TORWORT-Geschichten der letzten Jahre. Wir haben mit ihm über sein mittlerweile bereits fünftes Fußballbuch gesprochen.

Sascha, worum geht es in „Ballbesitz“?

„Ballbesitz“ ist so etwas wie eine Rundreise durch die abgedrehte Welt des Fußballs. Fast alle Anekdoten darin basieren auf der Lesereihe TORWORT, die ich in den letzten Jahren mit meinem leider kürzlich verstorbenen besten Freund Peter Schmitz in Köln und bisweilen ja auch in Aachen an den Start gebracht habe. Wenn man so will, haben wir es mit einem „Best-of TORWORT“ zu tun. Das bedeutet inhaltlich: Das Buch ist manchmal absurd, oft lustig und wird bisweilen auch ein bisschen nachdenklich – letztlich ist es eine Verbeugung vor dem Fußball und den Menschen, die tagtäglich mit ihrer Liebe zum Fußball ihr Leben bewältigen.

Um welche Fußball-Themen geht es konkret?

Ich erzähle darin genauso von meinen Erlebnissen als Jugendtrainer wie von großen Spielen, die ich irgendwann einmal selbst in den Untiefen der Kreisliga oder aber im Schalensitz eines Stadions erlebt habe. Daneben rechne ich aber auch mit all den fragwürdigen Gewinnern des Fußball-Kommerzes ab. Und ein gute Prise Alemannia darf am Ende natürlich auch nicht fehlen. Einige Kolumnen aus dem Tivoli Echo habe ich noch einmal generalüberholt und sie mit ins Buch genommen.

Die Unterzeile des Buches lautet „Warum Fußballfans sich besser im Leben zurechtfinden“. Eine gewagte These – gerade wenn sie von einem Alemannia-Fan kommt. Was steckt dahinter?

Es gibt nicht viele Dinge von denen ich so überzeugt bin, wie von diesem Satz. Vielleicht noch davon, dass Mario Krohm sich selbst geboren hat und es Pamela Anderson Mitte der Neunziger nicht geschadet hätte mich mal anzurufen. Fußballfans haben in ihrem langen Fan-Leben meist eine Menge Prüfungen bestehen müssen, um weiter voran zu kommen. Alles in ihrem Leben hat am Ende mit Fußball zu tun und lässt sich mit diesem letztlich auch lösen. Und damit meine ich gar nicht mal so sehr bittere Niederlagen oder die Euphorie eines großen Sieges, sondern viel mehr die kleinen Erlebnisse auf und neben dem Fußballplatz. „Ballbesitz“ erzählt davon, indem wichtige Fragen beantwortet werden: Warum war das unglückliche Gegentor in der E-Jugend schon bitterer Vorbote für das Scheitern der ersten großen Liebe? Warum ist es eine wertvolle Lebenserfahrung, seinen Körper einmal für die perfekte Grätsche verlassen zu haben? Und wie fühlt es sich an, leicht angetrunken von einem japanischen Linksaußen aus der J-League überrollt zu werden? Nur wer die Antworten auf diese Fragen kennt, kann sich wirklich gut durchs Leben schlagen und wir wissen ja alle: Das Leben ist kein 7:1 Kantersieg in Belo Horizonte, sondern eher ein ständiges Anrennen gegen einen 120-Kilo-Vorstopper auf einem Aschenplatz in der Voreifel. Und diese Sichtweise brauchte einfach einmal eine Stimme wie „Ballbesitz“. Hier ist sie.

Zum Abschluss noch ein bisschen Zeit für den Werbeblock. Wo gibt es das Buch? Was kostet es? Und warum muss man es kaufen?

Das Buch gibt es überall, wo es gute Bücher gibt – bei der gut sortierten Buchhandlung um die Ecke, genauso wie beim Versandriesen im Internet. Der Spaß kostet 12,90 Euro – ein Betrag also für den man nicht mal eine Investorengruppe zusammentrommeln muss. Wer es kauft, wird auf jeden Fall schon mal nicht dümmer und das ist ja schon mal ein Anfang. Fußballfans – egal von welchem Verein – werden in ihrem täglichen Wahnsinn, den sie „Leben“ nennen, abgeholt und die wenigen Fußballverweigerer, werden nach „Ballbesitz“ endlich verstehen, warum am Ende niemand dem großen Spiel entkommen kann. So gesehen ist das Buch also etwas für jeden von uns.

Danke, Danke für das Gespräch!

Bitte, Bitte!

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