2. Bundesliga - Saison 2007/2008 - 1. Spieltag - Freitag 10.08.2007  - 18:00 Uhr
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Offensive Improvisation gegen Jena

Buchwald muss das Team umbauen - Noch einige Tickets erhältlich

Freude auf den Start, leichte Sorgenfalten, was das Personal angeht: Nach dem Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals steht für die Alemannia nun auch der erste Auftritt in der Zweiten Liga an. Die Schwarz-Gelben treffen am Freitag vor heimischem Publikum auf den FC Carl Zeiss Jena. „Wir freuen uns alle auf das Spiel. Die Vorbereitung war lang genug“, sagt Coach Guido Buchwald.

Vize-Kapitän Matze Lehmann pflichtet seinem Coach bei: „Nach sechs Wochen Training brennt jeder darauf, dass es wieder um Punkte geht. Aber wir werden auf der Hut sein, uns erwartet ein unangenehmer Gegner.“ Auch Buchwald warnt: „Wir haben sie zweimal beobachtet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Jena sehr schwer zu spielen ist. Sie haben vor Saisonbeginn viel in die Mannschaft investiert“, erklärt der Trainer der Alemannia vor seiner Ligaspielpremiere als Trainer in Deutschland und verweist auf die prominenten Neuzugänge der Gäste: Jan Simak, der in der Bundesliga schon mehrfach seine Klasse unter Beweis gestellt hat, und Michael Stegmayer vom VfL Wolfsburg. Ein Grund in Panik zu verfallen, sei das aber nicht. „Wer Angst hat, hat schon verloren“, lautet sein Credo. „Ich sehe das Spiel gegen Jena als eine schöne und spannende Aufgabe. Da ich Optimist bin, denke ich nicht an eine Niederlage. Unser Ziel muss es sein, die drei Punkte hier zu behalten“, führt der Alemannen-Coach aus.

Die wichtigste Voraussetzung dafür sei, so Buchwald, das eigene Spiel durchzusetzen. „Deshalb sind wir auch sehr offensiv ausgerichtet“, erklärt er. Wie die Aufstellung genau aussehen wird, will er nach den nächsten Trainingseinheiten entscheiden. Von der doppelten Sechs, die schon im Pokalspiel in Gmünd zum Tragen kam, will er aber nicht abweichen, auch wenn ihm mit dem Langzeitverletzten Reiner Plaßhenrich, dem an einem Faserriss laborierenden Cristian Fiel und dem gesperrten Pekka Lagerblom drei potenzielle Kandidaten auf dieser Position fehlen. „So ist das aber nun mal im Fußball. Nur selten hat man den Luxus, dass alle Spieler gesund sind. Vor zwei Wochen dachte ich noch, dass wir gerade auf der Sechs sehr viele Alternativen haben. Jetzt müssen wir improvisieren“, sagt Buchwald. Definitiv nicht zur Verfügung stehen wird ihm zudem Stephan Straub, der zwar im Training ist, aber noch leichten Nachholbedarf hat. Darüber hinaus steht hinter den Einsätzen von Jeffrey Leiwakabessy und Nico Herzig noch ein Fragezeichen. „Ich hoffe bei beiden, dass ich sie zumindest mit auf die Bank nehmen kann“, so Buchwald, der einige Ideen für die Aufstellung hat, aber noch die letzten Eindrücke bis zur Partie abwarten will.

Dass die Spieler, die am Freitagabend auf dem Platz stehen, sich zerreißen werden, daran hat er keinen Zweifel: „Jeder brennt darauf, dass es endlich los geht. Auch ich freue mich auf das Spiel gegen Jena und vor allem auf das tolle Aachener Publikum“, so der Alemannen-Coach. Den Saisonstart nur von diesem einen Spiel abhängig zu machen, hält Buchwald nicht für sinnvoll: „Meiner Ansicht nach kann man erst nach sechs Spieltagen den Start rückblickend beurteilen“, erklärt er. Dennoch weiß der gebürtige Schwabe aus eigener Erfahrung, dass ein Sieg zum Auftakt vorteilhaft ist. „Ein guter Start in die Saison bringt natürlich Selbstvertrauen“, weiß Buchwald. Zufrieden war er auf jeden Fall schon einmal mit der Vorbereitung auf die neue Spielzeit. „Ich habe mich sehr über die Leistungsbereitschaft von allen gefreut. Jeder bringt ein Stück von seinem Charakter in die Mannschaft ein und man merkt, dass sie nicht nur für sich, sondern für das ganze Team arbeiten. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine erfolgreiche Saison spielen werden“, lautet Buchwalds abschließendes Fazit.

Wenn die Partie am Freitagabend um 18 Uhr angepfiffen wird, hat das erste Aufeinandertreffen dieser beiden Teams begonnen. In der Vergangenheit hat es nämlich noch nie eine Partie zwischen der Alemannia und dem FC Carl Zeiss Jena gegeben. Für die Blöcke V und X sind noch einige Tickets erhältlich. Aus dem Kontingent der Gäste sind zudem einige Sitzplätze in Block A zurück an die Alemannia geflossen. Für Kurzentschlossene lohnt sich also ein Besuch in jedem Fall.

Schiedsrichter der Partie ist Deniz Aytekin (29) aus Oberasbach, ihm assistieren an den Christian Leicher und Matthias Zacher.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Ebbers, Klitzpera, Lehmann, Nemeth, Nicht, Pecka (81. Milchraum), Polenz (75. Leiwakabessy), Reghecampf, Stehle, Vukovic (33. Casper), Weigelt / Trainer: Guido Buchwald

FC Carl Zeiss Jena: Jensen - Holzner, Maul, Omodiagbe, Kandelaki - Kühne - Hansen, Ziegner (74. Frölich), Müller (74. Petersen) - Simak (58. Stegmayer) - Werner / Trainer: Frank Neubarth

Tore

1:0 Vukovic (1.), 2:0 Nemeth (6.), 2:1 Maul (28.), 2:2 Petersen (76.)

Verwarnungen

  Lehmann (69.),   Omodiagbe (90.)

Ecken

2 / 6

Abseits

3 / 4

Schiedsrichter:

Deniz Aytekin, Christian Leicher, Matthias Zacher

Zuschauer:

19.986 (davon ca. 1100 aus Jena)

Wetter:

bewölkt, 18 Grad

Zwei Standards kosten Aachen den Sieg

Trotz Blitzstart müssen die Schwarz-Gelben mit dem Remis gegen Carl Zeiss Jena leben

Trotz einer tollen Anfangsphase konnte die Alemannia im ersten Spiel der Saison keine drei Punkte einfahren. Mit einem 2:2 endete die Partie gegen den FC Carl Zeiss Jena. Vor 19986 Zuschauern erzielten Dede Vukovic per Kopf und Szilard Nemeth bereits nach sechs Minuten die beiden Treffer für die Schwarz-Gelben. Auf der Gegenseite waren Alexander Maul und U21-Nationalspieler Nils Petersen nach Standards erfolgreich.

Bei seinem Zweitligadebüt spielte Alemannen-Coach Guido Buchwald mit demselben System, wie in der Vorwoche im Pokal. Vor unserem Keeper Kristian Nicht bildeten erneut Alex Klitzpera und Dede Vukovic die Innenverteidigung. Den Part auf der linken Abwehrseite übernahm Benjamin Weigelt, der den angeschlagenen Jeffrey Leiwakabessy ersetzte und die rechte Seite sollte Thomas Stehle verteidigen. Davor erhielt Matze Lehmann einen neuen Partner für die doppelte Sechs: Für den noch aus der vergangenen Saison gesperrten Pekka Lagerblom lief Jerome Polenz auf. Auf den Flügeln kamen Laurentiu Reghecampf und Szilard Nemeth zum Einsatz. Zudem sollte Lubos Pecka Stoßstürmer Marius Ebbers unterstützen. Damit machte Alemannen-Coach Guido Buchwald seine Ankündigung wahr, eine offensive Ausrichtung zu wählen.

Auf der Gegenseite stellte Jena-Trainer Frank Neubarth seine Elf im Gegensatz zum Pokalspiel auf zwei Positionen um. In der Viererkette spielten wie gewohnt Alexander Maul, Darlington Omodiagbe und Felix Holzner. Einzig Ilja Kandelaki war neu in der Abwehr der Gäste. Die Mittelfeldraute bildeten erneut Robert Müller, Kapitän Thorsten Ziegner, Niels Hansen und Stefan Kühne. Im Angriff kam Tobias Werner zum Einsatz, der an der Seite des prominenten Neuzugangs, Jan Simak, auf Torjagd ging.

Die neue Zweitligasaison begann mit einem absoluten Traumstart für die Schwarz-Gelben: Noch keine 60 Sekunden waren gespielt und die Alemannia führte bereits mit 1:0! Nach tollem Freistoß des Aachener Kapitäns Laurentiu Reghecampf von der halblinken Seite setzte sich Dede Vukovic mustergültig mit dem Kopf gegen Jenas Robert Müller durch - „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“, schallte es von den Rängen. Die Gäste versuchten sich von diesem Schock zu erholen - der Fernschuss von Robert Müller stellte aber keine Gefahr für unseren Schlussmann Kristian Nicht da (4.). Die Aachener hingegen wollten mehr und wurden für ihr Engagement belohnt: Nach einem Traumpass von Thomas Stehle kam Reghecampf an den Ball. In höchster Not konnte der Schuss des Rumänen von Omodiagbe abgeblockt werden. Die anschließende Ecke ließ das Aachener Herz dann wieder höher schlagen: Wieder war es unser Kapitän der den Ball in den Strafraum hereinbrachte und die Kugel landete bei Matze Lehmann. Dessen verunglückter Schussversuch landete genau auf dem Fuß von Szilard Nemeth, der den Ball eiskalt im gegnerischen Gehäuse unterbrachte - 2:0 nach sechs Minuten. Was für eine Anfangsphase der Schwarz-Gelben!

Auch die weiteren Spielminuten gehörten der Alemannia. Die Buchwald-Elf setzte genau das um, was ihr Trainer zuvor gepredigt hatte: Auf Angriff spielen mit der nötigen Absicherung nach hinten! Und immer wieder war es der bärenstarke Reghecampf von dem die Chancen ausgingen. So auch in der 11. Minute: Nach einer tollen Flanke des Rumänen verfehlte Thomas Stehle per Kopf das Gehäuse der Gäste. Jenas Spieler präsentierten sich konsterniert und brachten so gut wie nichts zu Stande. Dafür war es immer wieder die Aachener, die zu Chancen kam. Nach feinem Zuspiel von Szilard Nemeth kam Thomas Stehle unbedrängt zum Flanken. In der Mitte wurde Stoßstürmer Marius Ebbers aber noch von einem Gegenspieler bedrängt, so dass er den Ball nicht mehr kontrollieren konnte (19.).

Nicht nur der spielerische Einsatz stimmte bei der Alemannia, auch kämpferisch präsentierten sich die Schwarz-Gelben von ihrer besten Seite. Nach einem tollen Tackling von Matze Lehmann flankte selbiger maßgenau auf den Kopf des Tschechen Lubos Pecka, der den Ball in die Mitte ablegte. In höchster Not konnte erneut Omodiagbe klären. Danach kamen auch die Gäste zum ersten Mal gefährlich vor das Tor von Kristian Nicht: Den Fernschuss von Niels Hansen parierte unser Keeper aber bravourös (28.). Bei der anschließenden Ecke war er allerdings machtlos: Die Kopfballhereingabe von Stefan Kühne segelte an ihm vorbei in Richtung langer Pfosten. Dort versuchte Vukovic den Ball vor Alexander Maul zu klären, jedoch ohne Erfolg. Nach dieser Aktion musste der Kroate angeschlagen vom Feld und mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden.

Durch den glücklichen Anschlusstreffer keimte wieder Hoffnung bei den Gästen auf. Der Aachener Abwehrverbund hielt jedoch dicht. In der 33. Minute dann aber Glück für die Schwarz-Gelben: Nachdem Stehle das Abseits unfreiwillig aufhob, kam Tobias Werner freistehend vor Nicht zum Schuss. Der Carl Zeiss-Stürmer zeigte Nerven und schoss zwei Meter über die Latte. Im Anschluss daran spielten auch die Aachener wieder mit elf Mann. Allerdings musste der Torschütze zum 1:0, Dede Vukovic, durch Mirko Casper ersetzt werden, der auf die rechte Außenbahn rückte, so dass Thomas Stehle zum Innenverteidiger wurde. Da in der Folgezeit auf beiden Seiten nicht viel aus dem Spiel heraus ging, fasste sich Jérôme Polenz ein Herz und zog aus rund 30 Metern ab. Jena-Keeper Jensen konnte den Ball erst im Nachfassen fangen (39.). Vor der Halbzeit passierte nicht mehr viel, so dass es mit einer 2:1-Führung in die Kabine ging.

Nach dem Traumstart in der ersten Halbzeit fieberten die Fans den Anfangsminuten des zweiten Spielabschnitts entgegen. Und wieder waren es die Schwarz-Gelben, die besser aus der Kabine kamen. Der Flankenversuch von Marius Ebbers führte jedoch nicht zum erneuten Torerfolg. Dennoch beherrschten die Aachener die Partie, allerdings ohne zwingende Chancen. Von Jena war in den ersten Minuten nicht viel zu sehen. Stattdessen versuchte es die Alemannia wieder: Nach einer feinen Finte von Jérôme Polenz, der damit gleich zwei Spieler Jenas düpierte, flankte er anschließend in die Mitte. Nach Kopfballverlängerung von Szilard Nemeth setzte sich Marius Ebbers gegen seinen Gegenspieler durch. Sein Kopfball ging knapp am gegnerischen Gehäuse vorbei (57.). Carl Zeiss-Trainer Frank Neubarth reagierte und brachte für den total unglücklich agierenden Jan Simak mit Michael Stegmayer eine neue Kraft. Aber die Alemannia blieb die spielbestimmende Mannschaft. In der 67. Minute verhinderte eine unglückliche Schiedsrichterentscheidung ein Ausbauen der schwarz-gelben Führung: Nach einem eigentlich fairen Tackling von Nemeth wäre der Slowake frei durch gewesen, zusammen mit Marius Ebbers und Lubos Pecka. Der Schiedsrichter entschied jedoch auf Foulspiel.

Jena konterte nur noch ab und an, jedoch wirklich zwingend wurde es nicht. So kam der Ausgleich auch wie aus dem Nichts: Nach einem Freistoß von der rechten Seite bekamen die Aachener den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Der Schussversuch von Michael Stegmayer kam irgendwie abgefälscht auf den Kopf von U21-Nationalspieler Nils Petersen, der unserem Keeper Kristian Nicht keine Chance ließ (76.). Die Schlussminuten waren nun das, was in der ersten Halbzeit die Anfangsminuten waren. Zuerst setzte Petersen den Ball über die Latte (78.), danach schoss Benjamin Weigelt aus rund 24 Metern knapp über das Gehäuse von Kasper Jensen (80.). Die Partie blieb spannend bis zum Schluss. In der 89. Minute hatte der Kapitän dann die große Chance zum Sieg: Laurentiu Reghecampf zog auf Höhe des Sechzehners allerdings am Tor vorbei. Die Alemannia versuchte noch mal alles, aber es gelang der Buchwald-Elf nicht mehr, das Bollwerk der Gäste zu überwinden.

Zum Spiel

Laurentiu Reghecampf: Wir haben sehr gut angefangen und wenn man nach so kurzer Zeit zwei Tore macht, muss man einfach mehr Mut zeigen. Es darf uns nicht passieren, dass man zwei Tore nach Standards kassiert. Das waren heute zwei verlorene Punkte.

Kristian Nicht: Wir haben überragend angefangen. Durch das 1:2 haben wir uns dann aus der Bahn werfen lassen und in der Folgezeit sehr schwer getan. Aus den Fehlern gegen Jena müssen wir jetzt lernen, weil wir in einer Woche ein sehr wichtiges Spiel in Köln haben. Trotz des Spiels heute werden wir mit viel Selbstvertrauen nach Köln reisen.

Guido Buchwald: Wir sind hervorragend in die Partie gestartet. Jena hat sich Ende der ersten Halbzeit zurück ins Spiel gefightet und nach dem Anschlusstreffer musste ich leider die Abwehr umstellen, weil Vukovic mit Gehirnerschütterung raus musste. Es war ein unnötiges Unentschieden, zumal Reghecampf kurz vor Schluss noch das 3:2 auf dem Fuß hatte. Dennoch war es am Ende verdient. Ich habe einige Dinge gesehen die mir gut gefallen haben, aber es sind auch einige Dinge, die wir bis zum Spiel in Köln noch verbessern müssen und werden.

Frank Neubarth: Am Anfang hatte ich etwas Angst um meine Mannschaft. Wenn du hier nach sechs Minuten 0:2 hinten liegst, dann kann das schon mal eine richtige Reise geben. Aber die Mannschaft ist gut zurückgekommen und hätte schon vor der Pause den Ausgleich erzielen können. Am Ende hätten wir hier vielleicht sogar gewinnen können, aber wir wollen nicht unbescheiden sein und sind mit dem Resultat sehr zufrieden.

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