2. Bundesliga - Saison 2011/2012 - 4. Spieltag - Samstag 13.08.2011  - 13:00 Uhr
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Zeit für den Dreier

Alemannia empfängt am Samstag (13 Uhr) den FC Energie Cottbus auf dem Tivoli

Auf eine Sache hat bei der Alemannia niemand mehr Bock: nach guter Leistung mit leeren Händen dazustehen. „Es ist mir scheißegal, wie wir spielen. Hauptsache, wir gehen vom Platz und haben die drei Punkte“, sagt etwa Torhüter Boy Waterman im großen Interview mit dem Tivoli Echo zum Heimspiel gegen Cottbus am Samstag (13 Uhr).

Der Torwart konnte sich in den zurückliegenden Partien kaum auszeichnen, was ihn mächtig wurmt, zugleich aber zuversichtlich macht. Denn: „Wenn wir unsere Fehler abstellen, dann werden wir da sein.“ Es herrscht also Optimismus bei den Schwarz-Gelben, was auch der Kapitän bestätigt: „Die Stimmung in der Mannschaft ist absolut intakt“, erklärte Benny Auer nach dem Training am Donnerstag. Zum Abschluss ließ er sich von Co-Trainer Eric van der Luer eine ganze Batterie an Flanken vors Tor bringen, um sich ein gutes Gefühl im Abschluss zu holen. „Für die Mannschaft ist es egal, wer die Tore macht. Aber für Benny persönlich wäre es natürlich sehr gut, mal wieder zu treffen“, sagt Peter Hyballa.

Zweifel daran, dass der Kapitän wieder von Beginn an aufläuft, gibt es keine. Rund um den Tivoli herrscht die volle Fokussierung auf das positive Ergebnis, das seit Wochen überfällig ist. „Wir sind uns der Aufgabe bewusst. Wir müssen gewinnen“, sagt der Trainer, der an der grundsätzlichen Ausrichtung nichts ändern wird. Personell sind Ray Yabo und Alper Uludag nach ihren Einsätzen bei U-Nationalmannschaften wieder im Training. Yabo ist neben Anouar Hadouir Anwärter auf den Platz im zentralen offensiven Mittelfeld, da Manuel Junglas wegen seiner Gelb-Roten Karte gesperrt ist.

Das eigens abgemachte Testspiel in Eupen am Dienstag lieferte keine neuen Hinweise, was die Startformation angeht. „Leider hat sich niemand aufgedrängt“, resümiert Hyballa. Ohnehin ist der Trainer weit davon entfernt, alles in Frage zu stellen. „Wenn wir schlecht gespielt hätten, dann müsste ich über die Taktik, über unser Training und natürlich auch über Namen von Spielern intensiv nachdenken. Aber ich habe in allen Spielern sehr viel von dem gesehen, was ich mit der Mannschaft besprochen hatte“, sagt er. Das Dilemma liegt derzeit auf einem anderen Sektor. Hinten werden individuelle Fehler gemacht und bestraft, vorne fehlt die Durchschlagskraft. „Das ist unser Problem, und das will ich auch gar nicht beschönigen.“

Positiv an der jungen Mannschaft sei, dass sie nach der Depression unmittelbar nach dem Spiel („Da darf niemand in unsere Kabine kommen“) sehr schnell wieder Mut und Selbstvertrauen fasst. „Wenn ich bei einem Spieler erkennen würde, dass er Angst hat, einen Fehler zu machen, dann würde ich ihn nicht aufstellen“, sagt Hyballa, wobei sich genau dieses Gefühl nicht eingestellt hat. Gegner Cottbus kommt nach zwei Niederlagen (0:3 in Kiel, 0:5 gegen 1860 München) leicht angeschlagen an den Tivoli. „Cottbus hat das Potenzial, oben mitzuspielen“, warnt Benny Auer.

Für die Partie wurden bislang rund 11.700 Karten verkauft. Wie gewohnt gibt es die Möglichkeit, Tickets in den Alemannia-Shops im Tivoli und in der Pontstraße, über die Hotline 01805 / 018011 (14 Cent pro Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreis maximal 42 ct/min), im Internet bis vier Stunden vor Spielbeginn unter www.alemannia-tickets.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen zu kaufen.

Beim vergangenen Heimspiel gegen Braunschweig wurden so viele Tageskarten verkauft wie noch nie zuvor bei einem Heimspiel im neuen Stadion. Der Andrang an den Tageskassen war so groß, dass einige Zuschauer erst nach Anpfiff ins Stadion kamen. Die Alemannia versucht selbstverständlich, dem Rechnung zu tragen, bittet aber dennoch alle Fans, möglichst rechtzeitig zum Tivoli zu kommen oder die Möglichkeit der Online-Buchung zu nutzen.

Geleitet wird das Spiel von Tobias Christ. Ihm assistieren Torsten Bauer und Timo Gerach. Vierter Offizieller ist Kai Voss.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Waterman – Erb (54. Radu), Olajengbesi, Feisthammel, Achenbach – Kratz (69. Yabo), Sibum, Uludag (65. Hadouir) – Stiepermann, Auer, Radjabali-Fardi / Trainer: Peter Hyballa

FC Energie Cottbus: Kirschbaum – Bittroff, Hünemeier, Roger, Ziebig – Kruska, Banovic, Sörensen, Bittencourt (81. Reimerink), Adlung (90+1. Ludwig) – Rangelov (77. Steffen) / Trainer: Claus-Dieter Wollitz

Tore

0:1 Banovic (53.), 0:2 Rangelov (74.)

Verwarnungen

  Banovic (40.),   Radu (57.),   Radu (60.),   Uludag (63.),   Rangelov (63.),   Hadouir (85.)

Ecken

4 / 7

Schiedsrichter:

Tobias Chirst (Münchweiler) – Torsten Bauer, Timo Gerach, Kai Voss

Zuschauer:

13.922 (davon ca. 350 aus Cottbus)

Wetter:

bedeckt, 20 Grad

Cottbus entführt die Punkte

Alemannia unterliegt dem FC Energie mit 0:2 – Radu sieht unberechtigte Gelb-Rote Karte

Der Alemannia gelang es am Samstag im Heimspiel gegen Energie Cottbus nicht, den Negativtrend zu stoppen – die Hyballa-Elf unterlag den Gästen aus der Lausitz mit 0:2. Nach einer höhepunktarmen ersten Hälfte ging es torlos in die Pause. Im zweiten Durchgang begann die Alemannia mit viel Druck, dennoch erwischten die Tivoli-Kicker keinen guten Start: Erst sorgte Banovic in der 53. Minute per Kopf nach einer Ecke für die Führung, ehe der eingewechselte Radu innerhalb von nur sechs Minuten mit Gelb-Rot das Feld verlassen musste. Die Überzahlsituation nutze Cottbus letztlich eine Viertelstunde vor Abpfiff mit dem zweiten Treffer durch Rangelov zum 0:2 aus.

Peter Hyballa nahm im Vergleich zur 1:3-Niederlage beim FC St. Pauli zwei Änderungen vor: Kapitän Benny Auer kehrte zurück in die Startelf, zudem erhielt Timo Achenbach erstmals in dieser Saison das Vertrauen vom Coach und startete auf der linken Seite der Viererkette mit Tobias Feisthammel, Seyi Olajengbesi und Mario Erb. Im 4-3-3-System begann Bas Sibum auf der „Sechs“, Kevin Kratz und Alper Uludag teilten sich das offensive Mittelfeld. Shervin Radjabali-Fardi kam im Angriff über die linke Seite, Marco Stiepermann neben Auer über rechts. Boy Waterman hütete wie gewohnt den Kasten.

Beide Mannschaften hatten so ihre Probleme, richtig in die Partie zu finden. Die Alemannia spielte in den Anfangsminuten mit mehr Tempo als die Gäste, allein der finale Pass fehlte. Auch wenn Erb nach neun Minuten erstmals per Kopf nach einer Ecke an den Ball kam, die erste große Gelegenheit hatte der FC Energie in der 15. Minute, als Rangelovs Kopfball nur knapp am Gehäuse von Waterman vorbeiging.

Es war die erste und letzte Torchance, die die 13.922 Zuschauer am Tivoli im ersten Durchgang zu sehen bekamen. Sowohl die Alemannia als auch Cottbus fehlten jegliche Offensivaktionen. Der Großteil der Begegnung fand im Mittelfeld statt, keiner der beiden Torhüter wurde ernsthaft geprüft. Uludag versuchte es kurz vor der Pause mit einem Distanzschuss, doch Kirchbaum hatte keine Probleme. Nach einer von beiden Mannschaften schwach geführten ersten Hälfte ging es pünktlich in die Pause.

Von beiden Teams musste im zweiten Durchgang mehr kommen, und tatsächlich: Der Alemannia gehörte die erste Chance, Kratz versuchte es mit einem direkten Freistoß aus 20 Metern, den Kirchbaum parieren konnte (51.). Auch die Lausitzer taten nun mehr: Einen Kopfball von Hünemeier klärte Waterman stark zur Ecke, doch wenige Sekunden später war er machtlos, als Banovic am höchsten sprang und per Kopf in den Winkel traf – 0:1 (53.).

Der Rückstand war bitter, doch es kam noch schlimmer: Sergiu Radu war gerade für den verletzen Mario Erb auf dem Platz, da musste er innerhalb von nur sechs Minuten bereits runter. Zunächst sah er wegen eines Fouls an Adlung Gelb, nach einem ganz stinknormalen Zweikampf gegen Ziebig zeigte ihm der Unparteiische plötzlich die völlig überzogene Ampelkarte (59.).

Das Spiel wurde nun hitzig, viele kleine Fouls störten den Spielfluss. Hyballa nahm Uludag und Kratz vom Platz und brachte Anouar Hadouir und Reinhold Yabo. Es folgte eine gute Drangphase der Schwarz-Gelben, doch Stiepermann und Achenbach verfehlten knapp den Ausgleich. Die Gäste zogen sich weit zurück, setzten nur noch auf Konter, während die Alemannia in Unterzahl mit der starken Unterstützung der Zuschauer im Rücken unermüdlich auf das Gehäuse von Kirschbaum anrannte. Stiepermann versuchte es erneut mit einem direkten Freistoß, allerdings ohne Erfolg (68.).

Stattdessen traf Rangelov die Alemannia in der 74. Minute mitten ins Herz, weil er einen Konter der Cottbusser gegen zwei Gegenspieler aus gut 22 Metern zum 0:2 abschloss. Vorangegangen war ein schlampig ausgeführter Freistoß von Hadouir. Der Stachel saß nun tief, das Spiel war bereits 15 Minuten vor dem Abpfiff entschieden. Die Alemannia versuchte nochmals mit einem schnellen Anschlusstreffer heranzukommen, doch die 0:2-Niederlage konnte am Ende nicht mehr verhindert werden.

Zum Spiel

Sergiu Radu: Die Gelb-Rote Karte war so etwas wie eine Schlüsselszene. In meiner ganzen Karriere wurde ich noch nie vom Platz gestellt, heute war ich sehr überrascht über die Entscheidung vom Schiedsrichter. In meinen Augen war das ein ganz normaler Zweikampf, ich sehe in dem Moment gar nicht, wer hinter mir ist. Für mich war das zweite Foul einfach keine Gelbe Karte, aber ich kann es nicht mehr ändern. Wir müssen jetzt weiter nach vorne schauen. Ich bin davon überzeugt, dass wir da unten rauskommen.

Kevin Kratz: Wir haben das in der ersten Hälfte gar nicht so schlecht gemacht. Klar ging nicht allzu viel nach vorne, aber wir standen hinten recht sicher, Cottbus hat sich in der Offensive genauso schwer getan wie wir. In Unterzahl war es nachher natürlich schwer. Die Räume sind dann größer, du musst noch mehr laufen und Cottbus hat das einfach eiskalt ausgenutzt.

Benny Auer: Die ganz großen Offensivaktionen hatten wir heute nicht. Es ist schwierig, sich jede Woche hinzustellen und zu sagen, dass wir gut mitgespielt haben. Cottbus hatte auch im ersten Durchgang keine Torchancen, doch was nützt uns das am Ende. Fakt ist, dass wir langsam punkten müssen, sonst wird es eng für uns.

Peter Hyballa: Was in der ersten Halbzeit gestimmt hat, war der taktische Rahmen. Wir standen gut in der Struktur, sind aber nicht annähernd in den atemberaubenden Fußball gekommen. Das lag allerdings auch daran, dass Cottbus extrem gut stand. Wir haben es nie wirklich geschafft, unser vertikales Spiel aufzuziehen, das uns letzte Saisonausgezeichnet hat. Mit der Versetzung von  Shervin Radjabali-Fardi und der Hereinnahme von Timo Achenbach wollte ich für Tempo sorgen, aber es hat sich nicht positiv ausgewirkt. Nach der Pause haben wir in den ersten Minuten gut gepresst, wir wollten für die Fans im Stadion einfach ein Zeichen setzen. Der Gegentreffer und die Gelb-Rote Karte haben dem Spiel dann ein anderes Drehbuch gegeben. Der Schiedsrichter war wohl erschrocken, als er nach dem Zweikampf das Blut gesehen hat, aber das war in meinen Augen einfach keine Gelb-Rote Karte. Der zweite Treffer fiel letztlich aus einem undisziplinierten Freistoß, als unsere komplette Innenverteidigung aufgerückt war. Als Trainer kann ich jetzt nichts anderes machen, als mit voller Energie weiterzuarbeiten. Wir werden wieder alles genau analysieren, wir werden wieder hart arbeiten und ich werde erneut versuchen, den Jungs Mut zuzusprechen.

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