2. Bundesliga - Saison 2009/2010 - 14. Spieltag - Freitag 27.11.2009  - 18:00 Uhr
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Krüger hofft auf Entschädigung

Der Ärger über das 0:1 in Koblenz war Michael Krüger auch am Donnerstag noch anzumerken. „Maßlos geärgert“ habe er sich über die liegen gelassenen Punkte bei der TuS. „Es tut doppelt weh, wenn man sieht, wie viele Fans uns nach Koblenz begleitet haben. Ich kann nur hoffen, dass es der Mannschaft gelingt, für Entschädigung zu sorgen. Verdient hätten es unsere Fans“, sagt der Trainer.

„Der letzte Sonntag ist absolut nicht so gelaufen, wie ich mir das gewünscht habe“, gibt Krüger offen zu: „Ich habe an dieser Niederlage immer noch zu knabbern“. Gegen einen Gegner, der verunsichert und äußerst defensiv spielte, ließ sein Team in der Offensive den unbedingten Willen vermissen, ein Tor zu erzielen - und geriet durch eine Unachtsamkeit in der Defensive auf die Verliererstraße. Noch bitterer wird der Auftritt beim Blick auf die Tabelle: „Wir haben eine große Chance verpasst, uns eine gute Ausgangsposition für die Wochen bis Weihnachten zu verschaffen“, stellt der 55-Jährige fest.

Personell eröffnet die Rückkehr von Manuel Junglas, der wohl auf der Sechs spielen wird, und Aimen Demai zusätzlichen Handlungsspielraum. Dafür muss Kapitän Cristian Fiel wegen der 5. Gelben Karte zuschauen. Kevin Kratz hat nach seinem Bänderanriss am Donnerstag erstmals mit der Mannschaft trainiert. „Kompliment an unsere medizinische Abteilung. Er ist dem Heilungsverlauf vier, fünf Tage voraus“, erklärt Krüger, der das Training am Spieltag noch abwarten will, ehe er über einen Kaderplatz für den jungen Mittelfeldspieler entscheidet.

Die Aufstellung hat der Chefcoach bereits im Kopf, wollte aber bei der Pressekonferenz nicht mit der Sprache rausrücken. „Ich möchte die Stammtischgespräche heute Abend nicht versauen“, scherzte er. Über die Zielsetzung ließ er dagegen keine Zweifel aufkommen: „Die Marschroute kann doch nur lauten, die drei Punkte am Tivoli zu behalten. Dazu gibt es keine Alternative“, stellt Krüger klar.

Für das Spiel gegen Ahlen konnten bisher rund 19.500 Karten verkauft werden. Tickets sind mit Ausnahme des Blocks S3 noch für alle Bereiche in den Alemannia-Shops, an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie online unter www.alemannia-tickets.de erhältlich. Darüber hinaus können am Spieltag Tickets in den Alemannia-Shops und an den Tageskassen, die um 15.30 Uhr öffnen, erworben werden.

Die Partie wird geleitet von Norbert Grudzinski. Ihm assistieren Tim Sönder und René Rohde. Vierter Offizieller ist Dirk Margenberg.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Stuckmann – Demai, Herzig, Olajengbesi, Achenbach – Junglas – Adlung (77. Milchraum), Burkhardt, Gueye – Nemeth (46. Uludag), Auer (46. Oussalé) / Trainer: Michael Krüger

Rot Weiss Ahlen: Kirschstein – Wiemann (80. Felgenhauer), Kittner, Döring, Pelzer – Thioune, Gorschlüter – Özkara (74. Mikolajczak), Book, Vrancic – Bröker (90. Toborg) / Trainer: Christian Hock

Tore

0:1 Wiemann (16.), 0:2 Gorschlüter (40.)

Verwarnungen

  Gorschlüter (34.),   Demai (35.),   Thioune (59.),   Adlung (75.),   Oussalé (78.)

Schiedsrichter:

Norbert Grudzinski (Hamburg) – Tim Sönder, René Rohde

Zuschauer:

21.020 (davon ca. 80 aus Ahlen)

Wetter:

bewölkt, 6 Grad

Keine Leidenschaft, keine Punkte

Alemannia verliert nach einer schwachen Vorstellung mit 0:2

Beim 0:2 gegen Tabellenschlusslicht Rot-Weiß Ahlen hat die Alemannia eine blutleere Leistung gezeigt und verlor völlig verdient. Nach dem Spiel gab es reichlich Gesprächsbedarf - erst diskutierte die Mannschaft in der Kabine, dann stellte sie sich den erbosten Fans vor dem Stadion. Der Tenor: So kann es nicht weiter gehen.

Auf die unnötige Niederlage in Koblenz reagierte Trainer Michael Krüger mit drei personellen Wechseln: Aimen Demai kehrte in die Viererkette zurück, Mirko Casper nahm dafür auf der Bank Platz. Im Angriff erhielt Szilárd Nemeth den Vorzug gegenüber Hervé Oussalé, auf der „Sechser“-Position ersetzte Manuel Junglas den gesperrten Cristian Fiel. Dessen Kapitänsbinde übernahm Thorsten Stuckmann.

In den Anfangsminuten begannen die Schwarz-Gelben engagiert. Ahlens Keeper Sascha Kirschstein musste beim ersten Versuch von Daniel Adlung zwar nicht eingreifen (1.) - die Marschrichtung war jedoch unverkennbar. Der Tabellenletzte igelte sich dagegen in der eigenen Hälfte ein und lauerte auf Kontersituationen. Aus dem Spiel heraus ging allerdings nicht allzu viel, Standardsituationen dominierten den weiteren Verlauf. Da diese fast alle auf das Aachener Konto gingen, fiel der Führungstreffer der Rot-Weißen eher überraschend: Nach einer Ecke von der linken Seite verlängerte Daniel Thioune den Ball in Richtung zweiten Pfosten, wo Abwehrspieler Michael Wiemann lauerte und das Leder unbedrängt über die Linie drückte - 0:1 (15.).

Der überraschende Rückstand war Gift für die Schwarz-Gelben. Die Fehlpässe häuften sich und die gut gestaffelte Hintermannschaft der Ahlener ließ keine weiteren Chancen zu. Stattdessen war Thomas Bröker auf dem Weg zum zweiten Treffer: Nach einem schnellen Konter scheiterte der Angreifer an unserem Keeper (23.). Das erste Lebenszeichen nach dem frühen Schock gab Auer ab, der zwei Gegenspieler abschüttelte und knapp am Gäste-Tor vorbei schoss (25.). Nach 30 Minuten hatten sich die Alemannen scheinbar gefangen: Nemeths fulminanten Weitschuss lenkte Kirschstein mit den Fingerspitzen an die Latte.

Die Schwarz-Gelben holten sich die Spielkontrolle zurück und eine Ecke nach der nächsten segelte in den Ahlener Strafraum. Richtig gefährlich wurde es beim vierten Eckball, als Nico Herzig frei zum Schuss kam. Da die Rot-Weißen aber wieder das Glück auf ihrer Seite hatten, traf der Ball nur den rechten Pfosten (35.). Mitten in der Aachener Drangphase erhöhte die Elf von Trainer Christian Hock: Mario Vrancic schüttelte den viel zu passiven Olajengbesi an der Strafraumgrenze ab und passte dann auf Tim Gohrschlüter, der den Ball nur noch einschieben musste - 0:2. Den Schlusspunkt unter eine enttäuschende erste Halbzeit setzte Benny Auer, dessen Doppelchance vom Ahlener Abwehrverbund vereitelt wurde (42.).

Die Ansprache von Michael Krüger fiel kurz aus, der Coach nahm Nemeth und Auer aus dem Spiel. Das neue Sturmduo bildeten Hervé Oussalé und Babacar Gueye, dessen Position im linken Mittelfeld von Alper Uludag übernommen wurde. Der Wechsel brachte etwas mehr Schwung ins Aachener Offensivspiel, Chancen zum Anschlusstreffer blieben jedoch aus. Stattdessen drückte Ahlen auf die Entscheidung: Bröker (57., 62.) und Gorschlütter (59.) verpassten es, den dritten Treffer nachzulegen. Die Alemannen zeigten sich weiterhin bemüht, der letzte Pass kam aber nicht an. Die beste Möglichkeit vergab Junglas: Der Fernschuss des Youngsters ging jedoch knapp links vorbei (68.). In der Schlussviertelstunde änderte sich nichts mehr: Die Ahlener verwalteten ihren Vorsprung, während die Schwarz-Gelben absolut kein Mittel gegen die rot-weiße Hintermannschaft fanden.

Der lethargische Auftritt der Alemannen war umso verwundernswerter, weil Krüger die Mannschaft nach dem laschen Vormittagstraining noch mit einer kernigen Ansprache wachgerüttelt hatte. Nach dem Spiel diskutierten die Spieler lange in der Kabine, ehe sie sich den etwa 100 Fans stellten, die vor dem Stadion ihrem Unmut Luft machten.

Zum Spiel


Michael Krüger:
Ich bin sehr ärgerlich und enttäuscht über das, was heute hier passiert ist. Die Niederlage ist verdient, darüber müssen wir nicht reden. Wer heute den Ball hatte, der war eine arme Sau. Aber in Wirklichkeit geht es um etwas anderes. Unter der Woche war eine Lethargie zu spüren, die Mannschaft war leblos, blutarm. Heute Morgen haben wir wie vor jedem Spiel Standardsituationen trainiert. Dabei habe ich gedacht, ich bin im falschen Film. Ich habe nach dem Training scharfe Worte an die Mannschaft gerichtet, im Umkreis von 50 Metern um unsere Kabine hätten sie jedes Wort verstehen können. Meine Worte scheinen einfach verpufft zu sein. Wir haben ein Spiel verloren, das kann passieren. Aber wie wir es verloren haben, darüber sollte sich die Mannschaft mal Gedanken machen. Eine ähnliche Diskussion mit den Fans gab es ja letzte Saison schon einmal, und man muss Verständnis für die Reaktion der Fans haben. Sie haben Angst um ihren Klub, dabei wollen sie nur sehen, dass die Mannschaft rausgeht und mit Inbrunst und Herzblut für diesen Klub kämpft und alles gibt. Das ist in den letzten beiden Partien einfach nicht geschehen. Ich habe den Jungs gesagt, dass es ganz einfach ist, diese Fans zufrieden zu stellen: Man muss nur rausgehen und kämpfen. Jetzt ist es wie in allen Situationen des Lebens: Man kann sich ergeben - das werden wir nicht tun. Oder man sucht nach einer Lösung - und ich bin sicher, dass wir sie finden werden. Es geht um das Wohl dieses Klubs, nicht um irgendwelche individuellen Ziele.

Thorsten Stuckmann: Ich bin stocksauer, denn das, was wir hier abgeliefert haben, ist eine bodenlose Frechheit. Nach dem 0:2 haben wir absolute Unsicherheit gesehen, da hat sich jeder in die Hose gemacht. Wir müssen uns alle mal hinterfragen, ob die Einstellung stimmt. Wir müssen auf den Platz gehen und alles dafür tun, gewinnen zu wollen. Wir verstehen die Fans absolut. Es gibt keine Entschuldigung für diese Leistung. Es muss in jeden Kopf rein gehen, dass es Abstiegskampf heißt. Jetzt müssen die Fakten auf den Tisch und geredet werden. Wenn wir alles für den Verein geben, dann ergibt sich das mit den Fans von selbst.

Cristian Fiel: Wir verstehen den Unmut der Fans voll und ganz. Das, was wir heute gezeigt haben, hat mit Fußball nichts zu tun. Wir müssen uns zusammensetzen und diskutieren. Denn so kann es nicht weiter gehen.

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