2. Bundesliga - Saison 2011/2012 - 24. Spieltag - Samstag 03.03.2012  - 13:00 Uhr
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Allergrößter Respekt vor dem SC Paderborn

Alemannia empfängt am Samstag (13 Uhr) den Tabellenvierten aus Ostwestfalen

Friedhelm Funkel ist ganz ehrlich. „Ich hätte nie damit gerechnet, dass sich der SC Paderborn so lange im Aufstiegsrennen halten würde“, gibt der Alemannia-Coach zu. Die Ostwestfalen verblüffen derzeit nicht nur den 58-Jährigen mit ihren Leistungen. „Ihr Sieg gegen Eintracht Frankfurt am letzten Wochenende war hoch verdient“, weiß Funkel, der „allergrößten Respekt“ vor dem kommenden Gegner hat. „Paderborn spielt bisher eine überragende Saison. Spätestens seit dem Sieg gegen Frankfurt dürfte auch dem letzten bewusst geworden sein, dass sie nicht zufällig so weit oben stehen.“

Am Samstag um 13 Uhr empfangen die Schwarz-Gelben das Team von Coach Roger Schmidt, der rund um Torjäger Nick Proschwitz eine tadellos funktionierende Mannschaft aufgebaut hat, die an der Tabellenspitze ein gewichtiges Wörtchen um den Bundesliga-Aufstieg mitspricht. Aber die Gegner aus dem oberen Drittel scheinen der Alemannia zu liegen: Gegen Düsseldorf, Fürth und 1860 München gab es auf dem Tivoli in dieser Saison jeweils ein Unentschieden, der FC St. Pauli wurde besiegt. Zuhause ist die Alemannia also gegen Teams aus den aktuellen Top 6 ungeschlagen.

Richtig Kraft gekostet habe die Partie am Montagabend in Düsseldorf, hat Funkel erkannt. Deshalb stand Dienstag und Mittwoch Regeneration im Vordergrund. Als Ersatz für den verletzten Kim Falkenberg steht Shervin Radjabali-Fardi bereit, auch Aimen Demai könnte rechts hinten verteidigen. Ansonsten dürfte es wie gewohnt kaum Veränderungen geben. „Alper Uludag könnte zurückkehren, auch David Odonkor hat in dieser Woche sehr gut trainiert“, gibt Funkel Einblick in seine Überlegungen. Diese beinhalten vor allem ein offensiveres Auftreten als in Düsseldorf. „Wir werden ein Stück weit eher attackieren als in Düsseldorf, da standen wir vor allem in der Anfangsphase zu tief“, sagt der Cheftrainer.

Der Blick aufs große Ganze zeigt einerseits die beachtliche Serie von acht ungeschlagenen Spielen, andererseits gerade mal ein mageres Pünktchen Vorsprung auf den Relegationsrang. „Die Situation ist nicht trügerisch, sie ist nach wie vor gefährlich“, mahnt Funkel. „Die Mannschaft ist in einem guten Zustand, sie ist schwer zu schlagen. Was uns einfach fehlt, ist Durchschlagskraft im Spiel nach vorne. Wenn wir die hätten, würden wir fünf, sechs Plätze weiter oben stehen“, mutmaßt der Coach. Die Mannschaft sei sich der Situation absolut bewusst: „Deshalb arbeitet sie auch hoch konzentriert.“

Für das Heimspiel gegen Paderborn wurden bislang rund 12.300 Karten verkauft. Wie gewohnt gibt es die Möglichkeit, Tickets in den Alemannia-Shops im Tivoli und in der Pontstraße, über die Hotline 01805 / 018011 (14 Cent pro Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreis maximal 42 ct/min), im Internet bis vier Stunden vor Spielbeginn unter www.alemannia-tickets.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen zu kaufen.

Die Partie wird geleitet von Patrick Ittrich. Ihm assistieren Tobias Helwig und Tim Skorczyk. Vierter Offizieller ist Guido Kleve.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Waterman – Radjabali-Fardi, Olajengbesi, Feisthammel, Achenbach – Kratz (61. Odonkor), Sibum, Demai, Streit – Auer, Radu (69. Uludag) / Trainer: Friedhelm Funkel

SC Paderborn 07: Kruse – Wemmer, Mohr, Strohdiek, Demme (61. Bertels) – Krösche, Alushi, Brandy, Kara (78. Rupp), Meha – Proschwitz (18. Taylor) / Trainer: Roger Schmidt

Tore

0:1 Taylor (55.), 0:2 Taylor (61.), 0:3 Alushi (89.)

Verwarnungen

  Streit (30.),   R. Fardi (33.),   Demme (39.),   Achenbach (57.),   Streit (74.),   Olajengbesi (78.)

Ecken

4 / 5

Schiedsrichter:

Patrick Ittrich (Hamburg) – Tobias Helwig, Tim Skorczyk, Guido Kleve

Zuschauer:

15.071 (davon ca. 600 aus Paderborn)

Wetter:

bedeckt, 10 Grad

Paderborn nimmt verdient die Punkte mit

Alemannia unterliegt dem SCP mit 0:3 – Platzverweise für Streit und Olajengbesi

Nach zuletzt acht ungeschlagenen Spielen musste die Alemannia am Samstag ihre erste Niederlage im neuen Jahr einstecken: Die Schwarz-Gelben unterlagen dem SC Paderborn mit 0:3. In einer durchwachsenen Partie taten sich beide Teams besonders im ersten Durchgang schwer, Chancen zu kreieren. Nachdem es torlos in die Pause ging, erzielten die Gäste in der 54. Minute fast schon aus dem Nichts die Führung durch Taylor, der in der 62. Minute nach einem Fehler von Waterman sogar auf 0:2 erhöhte. Die Alemannia verlor dadurch komplett ihre Linie. Nachdem Streit mit Gelb-Rot und Olajengbesi sogar mit glatt Rot des Feldes verwiesen wurden, setzte Alushi in der 89. Minute den Schlusspunkt.

Friedhelm Funkel musste auf den verletzen Kim Falkenberg verzichten. Für ihn rückte Shervin Radjabali-Fardi auf die rechte Seite der Viererkette, in der ebenfalls Seyi Olajengbesi, Tobi Feisthammel und Timo Achenbach begannen. Kevin Kratz, Bas Sibum, Aimen Demai und Albert Streit markierten den Viererblock im Mittelfeld, Benny Auer und Sergiu Radu bildeten die beiden Spitzen. Den Kasten hütete Boy Waterman.

Die 15.071 Zuschauer am Tivoli sahen einen munteren Beginn der Alemannia. Die Schwarz-Gelben begannen deutlich offensiver als beim Auswärtsauftritt in Düsseldorf. Radus Hereingabe verfehlte der gut positionierte Streit nur knapp (2.), Auer köpfte das Spielgerät nach einer Ecke einen Meter über den Kasten (4.). Doch auch die Gäste spielten mutig nach vorne: Mehas Freistoß aus 18 Metern senkte sich auf die Latte (6.), Paderborns Torjäger Nick Proschwitz hatte kurz darauf eine Doppelchance. Erst musste Waterman bei seinem Distanzschuss zur Seite klären, kurz darauf sah er, wie Proschwitz‘ Kopfball knapp rechts am Pfosten vorbeiging (9.).

Es war die letzte Aktion des Angreifers, der nach einem Zusammenstoß mit Olajengbesi mit Verdacht auf Jochbeinbruch das Feld räumen musste und durch Matthew Taylor ersetzt wurde. Die Gäste störte das allerdings kaum. Sie machten es der Alemannia mit ihrem kompakten Auftreten schwer und erzeugten immer wieder großen Druck auf Aachens Hintermannschaft. Torchancen waren allerdings plötzlich Mangelware, sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite. Der Alemannia fehlte es insgesamt an Durchschlagskraft in der Offensive, beide Teams trugen ihren Teil dazu bei, dass die Partie überwiegend im Mittelfeld stattfand. Es war fast schon die logische Konsequenz, dass es torlos in die Pause ging.

Nach dem Wechsel fanden die Hausherren nicht mehr zu ihrem Spiel. Nach einer Ecke von Streit unterlief Feisthammel zunächst die Kugel knapp am zweiten Pfosten, fast schon im Gegenzug  gingen die Gäste aus heiterem Himmel in Führung: Kara durfte von der Strafraumgrenze ungehindert abziehen, Waterman konnte nur abklatschen. Tylor bedankte sich und traf zum 0:1 (54.).

Die Alemannia musste jetzt kommen, doch stattdessen zeigten sich die Gäste eiskalt und erhöhten nach einer guten Stunde auf 0:2: Kara konnte völlig unbedrängt auf der rechten Seite in den Strafraum eindringen, sein Ball auf den kurzen Pfosten überraschte Waterman, dem die Kugel durch die Arme rutschte. Taylor konnte mühelos einschieben (62.).

Es war schon so etwas wie eine Vorentscheidung in einer Begegnung, in der der Alemannia besonders im Spiel nach vorne enttäuschte.  Es fehlte der Mut, aber besonders die Kreativität, so dass sich die Funkel-Elf kaum Torchancen erspielte. Zu allem Überfluss sah Streit in der 74. Minute auch noch die Ampelkarte, weil der mit Gelb vorbelastete Flügelspieler sich wegen eines Ballverlustes zu sehr ärgerte. Der Schiedsrichter deutete Streits Ärger als Reaktion auf seinen Pfiff und zückte Gelb-Rot – eine überzogene Entscheidung. Doch es kam noch schlimmer: Weil Olajengbesi bei einem Freistoß der Alemannia seinem Gegenspieler anscheinend auf den Fuß gestiegen war, zückte der Unparteiische glatt Rot, was ebenso unverständlich erschien (79.).

Spätestens jetzt war die Partie entschieden. Mohr traf per Kopf nur die Latte und Waterman parierte gegen Krösche (80./87.). Doch Alemannias Schlussmann musste in der 89. Minute sogar noch ein drittes Mal an diesem Tag hinter sich greifen – Alushi traf freistehend zum 0:3-Endstand, der auch in dieser Höhe in Ordnung ging.

Zum Spiel

Benny Auer: Das war heute über 90 Minuten kein gutes Spiel von uns. Wenn man gegen Paderborn spielt, muss man ganz einfach auch fußballerisch mehr abrufen. Unser Spiel nach vorne war sehr limitiert, wir haben uns kaum Torchancen herausspielen können. Leider geht die Niederlage auch in dieser Höhe in Ordnung. Es wird bis zum Ende sehr eng, das ist klar. Am Freitag wartet bereits der nächste harte Brocken in Fürth. Zunächst wird es jetzt aber darum gehen, diese Partie schnell abzuhaken.

Bas Sibum: Wir haben das Spiel heute eigentlich ganz ordentlich begonnen, doch nach der Pause haben wir die beiden Gegentore zu leicht hergegeben. Durch den 0:2-Rückstand haben wir dann völlig den Kopf verloren, das darf nicht passieren. Es war heute Zeit für einen Dreier, und das hat nicht geklappt. Es ist sehr enttäuschend, dass die Partie im zweiten Durchgang so einen Lauf nahm, denn das war in der Halbzeitpause so in der Form nicht zu erwarten. Wir werden uns jetzt nicht hängen lassen. Wir sind Profis und werden versuchen, am Freitag in Fürth möglichst wieder zu punkten.

Friedhelm Funkel: Ich glaube, es gibt keine zwei Meinungen darüber, dass Paderborn das Spiel heute verdient gewonnen hat - wenn auch vielleicht um ein Tor zu hoch. Dabei haben wir heute ganz gut begonnen, hatten in den ersten Minuten gleich ein, zwei Chancen. Danach haben wir es allerdings aufgrund der guten taktischen Ordnung des Gegners nicht mehr geschafft, uns weitere Torchancen zu erarbeiten. Im weiteren Verlauf des Spiels hat man dann eben den Unterschied zwischen Paderborn und uns gesehen. Sie spielen seit Wochen sehr diszipliniert oben mit, strotzen vor Selbstbewusstsein und sind im Gegensatz zu uns auch jederzeit in der Lage, ein Tor zu erzielen. Wir können das nicht und stehen deswegen derzeit auch unten. Ich möchte meiner Mannschaft aber gar keinen großen Vorwurf machen. Sie will, aber sie ist heute eben an ihre Grenzen gestoßen. Wir konnten Paderborn nicht über 90 Minuten Paroli bieten, weil die Gäste heute einfach zu gut waren, das muss man dann auch einfach mal so klar sagen. Wir werden in der kommenden Woche die Fehler ansprechen, sie in Ruhe analysieren und das Team für die schwere Aufgabe in Fürth aufbauen. Die ganz wichtigen Spiele gegen die Tabellennachbarn folgen noch, da müssen wir dann auf jeden Fall punkten.

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