2. Bundesliga - Saison 2007/2008 - 8. Spieltag - Freitag 28.09.2007  - 18:00 Uhr
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Warnung vor der Borussen-Offensive

Coach Guido Buchwald: Wollen Gladbach in Bedrängnis bringen

Nur drei Tage nach dem Sieg über Paderborn steht für die Alemannia das zweite Derby der Saison auf dem Plan. Die Elf von Trainer Guido Buchwald tritt am Freitagabend bei Borussia Mönchengladbach an. „Das wird eine schwere Aufgabe für uns. Die Gladbacher haben im Moment einen sehr guten Lauf“, weiß der 46-Jährige. Das belegt auch der Blick auf die Statistik: Aus den vergangenen vier Spielen holte die Borussia die maximale Punktzahl, erzielte dabei zwölf Tore und schaffte den Sprung auf einen Aufstiegsplatz.

Deshalb verwundert es auch nicht, dass sich besonders die Offensivabteilung der Fohlen in letzter Zeit ein ums andere Mal auszeichnen konnte. „Sie haben sich toll verstärkt und einige starke Offensivkräfte. Mit Oliver Neuville haben sie sogar einen Vize-Weltmeister in ihren Reihen, der auf jeden Fall Erstligaqualität hat“, hat Aachens Trainer erkannt. Auch für Marcel Ndjeng, den kanadischen Nationalspieler Rob Friend und den Ex-Alemannen Sascha Rösler fand er ausschließlich lobende Worte. „Aus diesem Grund werde ich auch Sonderaufgaben verteilen, weil das alles Spieler sind, die wir ausschalten müssen“, erklärt Buchwald.

Spieldaten

Aufstellung

Bor. Mönchengladbach: Demme, Friend, Gohouri, Heimeroth, Levels, Marin (59. van den Bergh), Ndjeng, Paauwe, Rösler (67. Daems), Svärd (46. Polanski), Voigt / Trainer: Jos Luhukay

Alemannia Aachen: Casper (56. Reghecampf), Fiel, Klitzpera, Kolev, Lehmann, Leiwakabessy, Nemeth (77. Krontiris), Pecka, Stehle, Straub, Weigelt (56. Milchraum) / Trainer: Guido Buchwald

Tore

1:0 Ndjeng (12.), 2:0 Friend (15.), 2:1 Kolev (64.)

Verwarnungen

  Svärd (44.),   Casper (47.),   Pecka (52.),   Leiwakabessy (89.)

Ecken

7 / 0

Abseits

2 / 6

Schiedsrichter:

Babak Rafati, Christoph Bornhorst, Marek Preuß

Zuschauer:

50.178 (davon ca. 4000 aus Aachen)

Wetter:

Heiter bis wolkig, 17 Grad

Schlechte Anfangsphase verhindert möglichen Punktgewinn

1:2-Derby-Niederlage im Borussia-Park

Im zweiten Derby der Saison setzte es für die Alemannia eine 1:2-Niederlage. Durch eine starke Anfangsphase stellten die Gladbacher die Weichen schon früh auf Sieg, da Marcel Ndjeng in der 12. Minute und Rob Friend in der 15. Minute erfolgreich waren. Die Aachener wachten erst in der zweiten Halbzeit auf und kämpften sich zurück in die Partie. Der eingewechselte Krontiris vergab fünf Minuten vor dem Ende die große Chance zum Ausgleich.

Für das zweite Spiel der Englischen Woche nahm Alemannen-Coach Guido Buchwald zwei Wechsel gegenüber dem 3:1-Erfolg gegen Paderborn vor: Einen personellen und einen systembedingten. Auf der linken Seite durfte Benjamin Weigelt für Patrick Milchraum ran, der nach seiner Einwechslung im vergangenen Spiel seinen Trainer überzeugt hatte. Ansonsten blieb alles beim Alten, abgesehen von der Ausrichtung der Mannschaft. Buchwald änderte von 4-4-2 auf das „Tannenbaumsystem“: Vor der Viererkette, um Mirko Casper, Thomas Stehle, Alex Klitzpera und Jeffrey Leiwakabessy agierte ein kompaktes Dreier-Mittelfeld. Cristian Fiel rückte dafür vom zentralen Mittelfeld auf die rechte Seite, während Matze Lehmann in der Zentrale zum Einsatz kam und Weigelt auf links. Szilárd Nemeth spielte auf der rechten Außenbahn und Lubos Pecka auf der linken. Im Sturmzentrum sollte Todor Kolev für Torgefahr sorgen. Den Kasten der Schwarz-Gelben hütete Stephan Straub, der an diesem Abend sein 150 Zweitliga-Spiel bestritt.

Nach dem „Goldenen September“ mit vier Siegen aus vier Spielen sah Gladbachs Trainer Jos Luhukay keinen Anlass seine Startelf entscheidend zu verändern. In der Viererkette gab es lediglich eine verletzungsbedingte Umstellung: Für Roel Brouwers rückte der defensive Mittelfeldspieler Patrick Paauwe in die Innenverteidigung, der von Tobias Levels, Steve Gohouri und Alexander Voigt unterstützt wurde. Dafür kam Marko Marin neu in die Mannschaft, zusammen mit Sebastian Svärd, der Johannes van den Bergh verdrängte. Die zuletzt so erfolgreiche Offensivabteilung der Borussia blieb jedoch zusammen: Rob Friend stürmte an der Seite von Oliver Neuville unterstützt von dem besten Vorbereiter der Liga, Marcel Ndjeng und dem Ex-Alemannen Sascha Rösler. Zudem kam Christofer Heimeroth im Tor der Fohlen zum Einsatz.

Von der Derby-Atmosphäre sichtlich angestachelt, bestritten beide Teams die Anfangsminuten sehr engagiert, allerdings auch ein wenig übermotiviert. Für den ersten Aufreger sorgte Todor Kolev, der die etwas zu lang getimte Flanke nicht mehr erreichen konnte (7.). Ab der achten Minute nahm dann aber die Heimelf das Heft in die Hand und hatte folgerichtig auch die erste richtig große Chance: Marko Marin hatte Alexander Voigt schön frei gespielt, so dass dieser unbedrängt flanken konnte. Dort stand der kanadische Angreifer Rob Friend, der in jedem der letzten drei Spiele ein Tor erzielen konnte, völlig frei. Aus rund sieben Metern scheiterte er zum Glück für die Schwarz-Gelben am Aluminium. Nur vier Minuten später fiel dann aber der Führungstreffer der Gladbacher. Wie so häufig in dieser Saison gerieten die Aachener durch eine Standardsituation in Rückstand. Aus 25 Metern trat Marcel Ndjeng einen Freistoß in den Strafraum der Schwarz-Gelben. Dieser segelte sowohl an Freund und Feind, als auch an dem verdutzten Alemannen-Keeper Stephan Straub vorbei und landete im rechten Toreck - der siebte Gegentreffer nach einer Standardsituation von insgesamt neun war perfekt.

Die Borussen hielten das Tempo hoch und so dauerte es auch nur bis zur 15. Minute, bis sie ihren Vorsprung weiter ausbauten: Wieder war es der quirlige Marin, der in die Mitte geflankt hatte. Dort lauerte Friend, der den Ball unhaltbar für Straub zum 2:0 versenkte. Nur eine Minute später hätte dann der Anschlusstreffer fallen können: Nach einer Flanke von Benjamin Weigelt wurde Szilárd Nemeth von seinem Gegenspieler Alexander Voigt im Sechzehner am Trikot gehalten und zu Fall gebracht. Schiedsrichter Babak Rafati verweigerte den Aachenern jedoch den Strafstoß. Dennoch war es auch im weiteren Spielverlauf die Elf von Jos Luhukay, die das Spielgeschehen diktierte. So vertändelte der Ex-Alemanne Sascha Rösler in der 22. Minute nicht nur den Ball, sondern auch eine gute Chance für die Gladbacher. Von den Aachenern war bis auf einige wenige Entlastungsangriffe und ein paar zaghaften Angriffsbemühungen nicht viel zu sehen.

Stattdessen dominierte die Borussia das Spielgeschehen. Bis auf ein paar kleinere Torgelegenheiten sollte aber nichts herausspringen. Erst fünf Minuten vor der Halbzeit gab die Alemannia noch mal ein Lebenszeichen von sich: Mirko Casper versuchte es mit einem Schuss aus rund 18 Metern. Da er aber nicht genügend Druck auf den Ball bekam, wurde er zur leichten Beute für VfL-Keeper Christofer Heimeroth. Auch in der 44. Minute war es Mirko Casper von dem die nächste Offensivaktion ausging: Nach einem schönen Dribbling hätte der Rechtsverteidiger aber besser selber den Abschluss gesucht anstatt zu flanken. So ging es mit einem 0:2-Rückstand in die Pause.

Nach der Pause versuchten die Aachener das Spiel an sich zu reißen, jedoch fehlte dafür die ordnende Hand. Die kämpferische Leistung war jedoch viel besser als noch im ersten Spielabschnitt. Um noch mehr Druck zu entwickeln, brachte Buchwald in der 56. Minute mit Laurentiu Reghecampf und Patrick Milchraum zwei frische Kräfte. Und das sollte sich auszahlen: Die schöne Flanke des eingewechselten Reghecampf landete genau auf dem Kopf von Todor Kolev - nur noch 1:2 (65.).

Die Schwarz-Gelben bekamen immer mehr Oberwasser und witterten ihre Chance auf den Ausgleich. Nur eine Minute später versuchte es Lubos Pecka mit einem Schuss aus rund 18 Metern, den Heimeroth parieren konnte. Dieser kam jetzt immer häufiger an den Ball. Trainer Buchwald wechselte noch ein drittes Mal, so dass Emmanuel Krontiris in der 77. Minute zu seinem Comeback kam. Zehn Minuten vor dem Ende wurde die Alemannia aber ausgekontert: Ndjeng war auf der rechten Seite völlig frei, verzog aber aus relativ spitzem Winkel. Die Aachener warfen jetzt alles nach vorne und wären beinahe noch zum Ausgleich gekommen: Der eingewechselte Krontiris scheiterte mit seinem Schuss aus rund 10 Metern an Gladbachs-Schlussmann (86.). Die Borussen zitterten in der Schlussphase gewaltig, der Ausgleich sollte den Schwarz-Gelben allerdings verwehrt bleiben.

Vor großer Kulisse mit 50.178 Zuschauern lief die erste Halbzeit an den Aachenern vorbei. Im zweiten Spielabschnitt wurde die Buchwald-Elf stärker und schaffte den verdienten Anschlusstreffer. Auf Grund der starken kämpferischen Leistung wäre ein Punktgewinn verdient gewesen, aber in der Schlussphase fehlte das letzte Quäntchen Glück.

Zum Spiel

Guido Buchwald:
Wir haben heute zwei verschiedene Halbzeiten gesehen. In der ersten Hälfte haben wir nicht aggressiv genug gespielt und standen zu weit von den Gegnern weg. Wir haben den Gladbachern zu viele Räume gegeben und bei den Toren individuelle Fehler gemacht. Mit der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden. Wir haben die Gladbacher in ihre Hälfte gedrängt und die Kontrolle über das Spiel übernommen. Am Ende hätte sogar noch der Ausgleich fallen können. Mit den zweiten 45 Minuten bin ich auf jeden Fall zufrieden.

Jos Luhukay:
Ich denke, dass wir in der ersten Halbzeit fantastisch gespielt haben. Wir hatten die totale Kontrolle und haben das Spiel dominiert. In der zweiten Hälfte kriegt Aachen nur Mut, weil sie den Anschlusstreffer machen. Aber wir hatten auch noch die ein oder andere Chance und wenn wir das dritte Tor machen, ist die Partie gelaufen. Insgesamt haben wir alles dafür getan die Punkte hier zu behalten und auch verdient gewonnen.

Stephan Straub:
Auf Grund der zweiten Halbzeit wäre ein Punkt drin gewesen. Positiv ist auf jeden Fall, dass wir nach dem Schock den wir in den ersten Minuten erlitten haben, wieder zu unserer Stabilität zurück gefunden haben. Darauf können wir aufbauen.

Matze Lehmann:
Wir haben die ersten 20 Minuten total verschlafen. Danach sind wir besser rein gekommen und haben in der zweiten Halbzeit die Partie auch klar dominiert. Der Ausgleich wäre in der Schlussphase verdient gewesen. Wenn der Schuss von Emmanuel Krontiris reingeht, wäre auch das Ergebnis in Ordnung gegangen.

Sascha Rösler:
Das war heute ein sehr schweres Spiel für uns. Die Aachener sind am Anfang nicht so gut ins Spiel gekommen. Da habe ich am Anfang das Gefühl bekommen, wir könnten sie überlaufen und relativ schnell den Sack zu machen. Wir haben es dann aber verpasst, dass 3:0 zu machen. In der zweiten Halbzeit haben sich die Aachener gut ins Spiel zurück gekämpft und haben sich nicht aufgegeben. Sie haben immer wieder versucht zu Chancen zu kommen und machen dann auch das 1:2. Dann wurde es noch mal gefährlich, weil sie dann alles oder nichts spielen. Ich denke aber trotzdem, dass es über die 90 Minuten ein verdienter Sieg war.

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