2. Bundesliga - Saison 2007/2008 - 22. Spieltag - Sonntag 02.03.2008  - 14:00 Uhr
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Alternativen drängen sich auf

Alemannia-Coach Jürgen Seeberger will in München punkten

Es ist das dritte Aufeinandertreffen der Sechziger und der Alemannia in dieser Saison. Nach dem 0:0 im Hinspiel und dem 2:3 im Pokal-Achtelfinale glaubt Jürgen Seeberger nun an den ersten Sieg seiner Mannschaft über die Löwen: „Wir sind so ausgerichtet, dass wir gewinnen können. Unser Ziel ist es, auf jeden Fall etwas aus München mitzunehmen“, erklärt Aachens Cheftrainer.

Vom kommenden Gegner konnte sich der 42-Jährige noch am Mittwoch ein Bild machen, als die Blauen im Derby auf den FC Bayern trafen. Dass die Elf von Trainer Marco Kurz dabei über die volle Distanz von 120 Minuten gehen musste, sieht Seeberger als Vorteil. „Das hat extrem Kraft gekostet. Darüber hinaus ist es eine sehr emotionale Geschichte, wenn ein Derby so denkbar knapp verloren geht und man dadurch im Pokal ausscheidet“, vermutet der Alemannen-Coach. Bei den Gastgebern steht hinter dem Einsatz von Keeper Michael Hofmann und Daniel Bierofka ein Fragezeichen. Beide mussten im Pokal-Derby verletzt ausgewechselt werden und vergrößern das ohnehin schon große Löwen-Lazarett. Auf die Sechziger will Seeberger sich aber nicht allzu sehr konzentrieren, sondern viel mehr auf sein eigenes Team. „Wir wollen uns von der Partie gegen den SV Wehen nicht mehr beeinflussen lassen. Es ist ein neues Spiel“, sagt Seeberger, der auf Thomas Stehle, Hrvoje Vukovic und Reiner Plaßhenrich verzichten muss. Der Kapitän sammelt auf eigenen Wunsch Spielpraxis bei den Amateuren. Marius Ebbers plagte am Freitag eine Erkältung. Ob der Stürmer die Reise antreten kann, entscheidet sich erst kurz vor der Abfahrt am Samstag.

Ob es personelle Änderungen beim Spiel in der Allianz-Arena geben wird, ließ der 42-Jährige wie immer offen: „Wir haben gewisse Kräfte im Team, die sich aufdrängen. Die Alternativen für einen möglichen Wechsel sind also gegeben“, verrät Seeberger. Eine Gelegenheit sich zu präsentieren erhielten seine Spieler bei einem kurzfristig anberaumten Test gegen Fortuna Sittard am Dienstag. Mit 5:0 setzten sich die Schwarz-Gelben gegen den niederländischen Erstligisten durch. „Das war ein wichtiges Freundschaftsspiel für die Spieler aus der zweiten Reihe“, bilanziert der Coach.

Alles andere als den Charakter eines Freundschaftsspiels erwartet Seeberger am Sonntag: „Ich habe die Sechziger in Köln beobachtet. Sie haben viele junge Spieler, in diesem Bereich machen sie sehr gute Arbeit.“ Von seiner Mannschaft erwartet er, dass sie auch nach kleineren Rückschlägen oder Widerständen ins Spiel zurückfindet. „Auch in solchen Situationen müssen wir die innere Stärke besitzen und die letzte Konsequenz an den Tag legen, um das Spiel zu gewinnen“, erklärt Seeberger, der sich mehr Konstanz wünscht: „Wir müssen unsere guten Etappen einfach mal auf die vollen 90 Minuten ausdehnen.“ Dass seine Stürmer in den bisherigen Rückrundenspielen noch nicht getroffen haben, hat Seeberger bereits nach dem Wehen-Spiel bemängelt: „Es geht aber nicht nur um die Tore, sondern auch um die Aktionen drum herum. Ich erwarte von meinen Angreifern, dass sie sich noch mehr der Grundlinie nähern und Aktionen erzwingen - Ecken, Freistöße, Elfmeter. Gegen Wehen hatten wir fast 70 Prozent Ballbesitz, lagen aber bei den Ecken 4:5 hinten. Da stimmt etwas im Verhältnis nicht, auch wenn ich sonst nicht gerne statistische Werte bemühe.“

Zweifel daran, dass die Alemannia ein gutes Spiel in der Allianz-Arena abliefern wird, lässt er aber nicht aufkommen: „Wir sind guter Dinge und werden am Samstag frisch und regeneriert nach München aufbrechen. Auf das Spiel in der Arena freuen wir uns schon sehr“, berichtet Seeberger abschließend. Falls seinem Team der Dreier gelingen sollte, wäre es ein historischer Sieg, da die Schwarz-Gelben zuvor noch nie bei den Sechzigern gewinnen konnten.

Geleitet wird die Partie von Schiedsrichter Felix Zwayer aus Berlin. Ihm assistieren Tino Wenkel und Lars Heitmann.

Infos

Bilanz gegen 1860
Infos zu 1860

Spieldaten

Aufstellung

TSV 1860 München: Bender (69. Pagenburg), Bender, Berhalter, Bierofka, Hoffmann, Holebas, Johnson, Kucukovic, Schwarz, Thorandt, Tschauner / Trainer: Marco Kurz

Alemannia Aachen: Casper, Fiel, Herzig, Klitzpera, Kolev, Krontiris (69. Milchraum), Lagerblom, Lehmann, Pecka (52. Nemeth), Polenz, Stuckmann / Trainer: Jürgen Seeberger

Verwarnungen

  Bierofka (22.),   Schwarz (24.),   Lehmann (59.),   Casper (66.),   Thorandt (79.),   Berhalter (90.)

Ecken

7 / 3

Abseits

7 / 3

Schiedsrichter:

Felix Zwayer, Tino Wenkel, Lars Heitmann

Zuschauer:

21.800 (davon ca. 1000 aus Aachen)

Wetter:

Bewölkt, 10 Grad

Torloses Remis in der Allianz Arena

Wenige Höhepunkte und sichere Abwehrreihen dominieren das Spiel

Das dritte Aufeinandertreffen der Alemannia mit dem TSV 1860 München in dieser Saison endete mit einem torlosen Remis. In der Allianz-Arena standen die Hintermannschaften beider Teams sicher, so dass Offensivaktionen weitestgehend ausblieben und es nur wenige Höhepunkte gab. Die beste Chance für die Aachener vergab Todor Kolev 15 Minuten vor dem Ende der Partie, als er eine Flanke von Patrick Milchraum per Volleyschuss neben das Tor setzte.

Im Vorfeld der Partie hatte Coach Jürgen Seeberger durchblicken lassen, dass sich im Training mehrere Alternativen aufdrängen würden. In seiner Startelf wurde dies deutlich, da Aachens Cheftrainer insgesamt vier Änderungen vornahm: In der Viererkette erhielt Mirko Casper den Vorzug vor Jeffrey Leiwakabessy. Der Linksverteidiger spielte an der Seite von Nico Herzig, Alexander Klitzpera und Jérôme Polenz. Das zentrale Mittelfeld bildeten Pekka Lagerblom und Cristian Fiel, so dass Matthias Lehmann auf den rechten Flügel rückte und Laurentiu Regehcampf zu Beginn auf der Bank Platz nehmen musste. Auf der linken Seite kam, wie in bisher jedem Rückrundenspiel, Emanuel Krontiris zum Einsatz. Das Sturmduo bildeten diesmal Todor Kolev und Lubos Pecka und das Tor durfte erneut Thorsten Stuckmann hüten.

Auch Löwen-Trainer Marco Kurz nahm nach dem bitteren Pokal-Aus am Mittwoch den ein oder anderen personellen Wechsel vor: Für den verletzten Keeper Michael Hofmann rückte Philipp Tschauner zwischen die Pfosten. Davor verteidigte die Viererkette um Gregg Berhalter, Torben Hoffmann, Markus Thorandt und Fabian Johnson. Im Mittelfeld der Sechziger liefen die Bender Zwillinge Lars und Sven auf, unterstützt von Daniel Bierofka und José Holebas auf den Flügeln und Danny Schwarz in der Zentrale. Die einzige nominelle Spitze stellte Mustafa Kucukovic dar.

In den ersten Minuten der Partie entwickelte sich ein verteiltes Spiel, in der sich keines der beiden Teams entscheidend durchsetzen konnte. Nach rund fünf Minuten waren es dann aber die Alemannen, die das erste Mal für Torgefahr sorgen sollten: Nach einem verunglückten Schussversuch von Emmanuel Krontiris kam der Ball zu Todor Kolev. Der Bulgare musste sich richtig lang machen und im Fallen versuchte er das Leder an Philipp Tschauner vorbei ins Tor zu grätschen. Der Löwen-Keeper hatte jedoch aufgepasst und konnte so die Kugel noch zur Ecke ablenken. Das sollte dann auch für lange Zeit die letzte spannende Szene gewesen sein.

In der Folgezeit zogen sich die Schwarz-Gelben zurück und die Sechziger versuchten das Spielgeschehen an sich zu reißen. Entscheidend eingreifen musste Alemannen-Keeper Thorsten Stuckmann jedoch nicht. Seine Vorderleute versuchten es in dieser Phase des Spiels vermehrt über Kontersituationen. So konnte Kolev nach einem schnellen Gegenangriff nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden. Der anschließende Freistoß-Knaller von Matthias Lehmann sollte das Münchener Gehäuse aber nicht wirklich gefährden (24.). An dieser Tatsache sollte sich bis zum Ende der ersten Hälfte nichts mehr ändern. Dies war aber auch auf der Gegenseite der Fall, da die Kurz-Elf ihre vermehrten Spielanteile nicht nutzen konnte. Aus diesem Grund ging es mit dem torlosen Remis in die Kabine.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte änderte sich nichts am bisherigen Bild: Beide Teams wirkten bemüht, Torgefahr sollte jedoch ein Fremdwort bleiben. Diesen Zustand wollte Jürgen Seeberger ändern und so brachte er in der 52. Minute mit Szilárd Nemeth einen frischen Stürmer. Für den Slowaken musste Lubos Pecka vom Platz. Die erste richtig gute Torgelegenheit gehörte aber den Sechzigern: So verfehlte der indirekte Freistoß von der halbrechten Seite durch José Holebas den Aachener Kasten nur knapp (62.). Die Seeberger-Elf lauerte weiterhin auf Konter, aber die Löwen drückten jetzt mehr aufs Tempo. Aber es war wie so häufig an diesem Nachmittag: Bis zum Sechzehner sah es auf beiden Seiten gut aus, danach fehlte aber die letzte Entschlossenheit. Die beste Chance im bisherigen Spielverlauf vergab erneut Kolev: Nach einem schönen Flankenlauf des eingewechselten Patrick Milchraum stand der Bulgare am langen Pfosten völlig frei. Sein Volleyschuss verfehlte den Münchener Kasten aber denkbar knapp (75.).

Nach dieser Aktion merkte man, dass ein Ruck durch das Team von Jürgen Seeberger ging. Nur zwei Minuten später prüfte Cristian Fiel den Keeper der Sechziger, den den Ball des Spaniers erst im Nachfassen sichern konnte. Von den Löwen war in der Schlussphase des Spiels so gut wie nichts zu sehen, stattdessen gingen die Aachener engagiert und aggressiv zu Werke. Obwohl es fast nur noch in eine Richtung ging, sollten weitere Chancen auf Seite der Alemannia ausbleiben. Die Sechziger wurden erst zwei Minuten vor dem Schlusspfiff noch einmal aktiv, aber auch ihnen sollte ein Torerfolg verwehrt bleiben.

Am Ende mussten sich beide Teams mit der Punkteteilung zufrieden geben, da Torraumszenen absolute Mangelware waren. Am kommenden Freitag geht es für die Schwarz-Gelben aber bereits weiter. Aufstiegsaspirant SpVgg Greuther Fürth ist auf dem Tivoli zu Gast.

Zum Spiel

Hinten sicher, nach vorne zu wenig


Nicht wirklich zufrieden, aber auch nicht unzufrieden - so könnte man die Reaktionen aus dem Aachener Lager nach dem 0:0 beim TSV 1860 München zusammenfassen. „Wir haben ein Teilziel erreicht. Die Defensive stand sicher, wir haben kaum etwas zugelassen. Nach vorne haben wir dafür natürlich einiges vermissen lassen“, kommentierte Coach Jürgen Seeberger die 90 Minuten in der Allianz Arena. Alemannia bleibt damit in der Rückrunde auf fremdem Platz weiterhin ungeschlagen, mit ein bisschen mehr Mut und Druck nach vorne hätten es in München aber auch drei Punkte sein können. „Wir haben es versäumt, selbst Akzente zu setzen“, fand Matze Lehmann, der allerdings auch keine passende Erklärung für die Zurückhaltung parat hatte. „Es stand ja auch ein Gegner auf dem Platz, der sehr gut organisiert war und uns ziemlich beschäftigt hat“, befand der Trainer. Kollege Marco Kurz war mit der Laufbereitschaft seines Teams nach den 120 Minuten im Pokal sehr einverstanden, monierte aber ebenfalls die mangelnde Wucht in der Offensive. „Vor der Pause waren wir nur 1,5 Mal in der gefährlichen Zone, in der zweiten Hälfte wurde es dann etwas besser. Wir hatten neun Ecken, da darf man auch mal was draus machen“, so der Löwen-Coach. Zumindest ein Alemanne verließ die Arena zufrieden - Keeper Thorsten Stuckmann. „Ich bin froh, dass wir endlich mal zu Null gespielt haben, ist doch klar“, sagte der Schlussmann.

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