Testspiele - Saison 1921/1922 - 2. Spieltag - Sonntag 28.08.1921  - 16:30 Uhr
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Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Hennes – Schaps, E.? Laumen – Hager, Walchenbach, Altenkamp – Redding, F. Schmitz, Sauerbier, Korffmacher, Schumacher

Tore

1:0 Sauerbier, 2:0 Sauerbier, 2:1, 3:1 Korffmacher

Schiedsrichter:

Bartels (Köln)

Zuschauer:

(auf dem Sportplatz Tivoli)

28.8.1921: Alemannia Aachen - Düsseldorfer BC 05 3:1

Bei herrlichem Wetter traten [...] auf Tivoli der Gauligaelf des Düsseldorfer BC 05 zum Gesellschaftsspiel gegenüber.

Alemannia hat Platzwahl. Hennes wählt gegen die Sonne. Punkt 4 1/2 pfeift Herr Bartels das Spiel an. Düsseldorf findet sich sehr schnell und verlegt das Spiel in unsere Hälfte, doch kommen die Stürmer nicht zum Schuss. Nach und nach werden die Alemannen warm und kommen in schönem, flachen Zuspiel vor. Eine Ecke für A. geht unberührt ins Tor. Kurz darauf schiesst Korffmacher scharf, leider eine Handbreit zu hoch. Wenig später Freistoss für A., den Altenkamp in guter Weise Schmitz vorlegt, der aber in der Hitze des Gefechtes das Tor verpasst. Ein weiterer Schuss Altenkamps streift eben noch den Pfosten, leider an der Aussenseite. Nach all diesem Unglück endlich ein Lichtblick. Dem Düsseldorfer Hüter gleitet ein Drehball von links aus der Hand, Sauerbier ist zur Stelle und schiebt den Ball im Sturze ein. Weiterhin ist das Spiel verteilt, doch werden die Düsseldorfer Stürmer unserem Hennes, der sich nur auf Torabstösse verlegt, dank der guten Verteidigung wenig gefährlich. Unsere Läufer füttern den Sturm stets wieder mit guten Vorlagen, doch werden manche Gelegenheiten zum Torschuss ausgelassen, bis Sauerbier eine Vorlage von rechts nach schnellem Stoppen unhaltbar einsendet. Halbzeit 2:0.

Die stechende Sonne, nunmehr im Rücken, findet Alemannia in der zweiten Halbzeit fast ständig in Düsseldorfs Hälfte. Wenige Durchbrüche Düsseldorfs zeigen, dass das hohe, zeitraubende Spiel der Leute aus der Garten- und Kunststadt gegen ein flaches kraft- und raumsparendes Zuspiel nicht ankommt. Die verschiedensten Torschüsse unserer Stürmer werden eine Beute des flinken Torhüters, weitere werden über oder neben den Kasten gesetzt. Bei einem Durchbruch des Düsseldorfer Mittelstürmers lässt Schaps sich überlaufen. Hennes klebt am Pfosten, das Ehrentor ist erzielt. Ein verdientes und schöneres Tor für den Gegner wehrt Hennes dagegen mit Bravour ab. Nach und nach merkt man den Gästen das Samstagsspiel in Düren und das den Gegner ermüdende flache Zuspiel unserer Leute an. Immer wieder muss der Torwächter, von seinen Vorderleuten redlich und kräftig unterstützt, eingreifen, bis Schmitz von der Linie einen Ball herumholt, den Korffmacher scharf einsendet. 3:1.

Hennes hatte nur wenig Gelegenheit zu zeigen, dass ihm die Sommerpause gut bekommen ist, seine Vorderleute nahmen ihm gerne und gut die Arbeit ab. Die Läuferreihe ist die Stütze der Mannschaft. Altenkamp, mit seiner Präcisionsarbeit, weiss jeden Ball zu fassen und an die richtige Stelle zu bringen. Walchenbach scheint noch etwas steif und eingerostet zu sein. Hager taute bald auf und lieferte ein für Verteidigung und Sturm gleich wirkungsvolles Spiel. In der Stürmerreihe führte sich Schumacher, trotzdem er kein Linksaussen ist, gut ein. Er muss bes. Wert auf Starten und Spurten legen und sich angewöhnen, beim Flanken den Ball eher etwas zurück als nach vorne zu geben, da dieser sonst allzuleicht eine Beute der Verteidigung wird. Als Rechtsaussen wird er mehr erzielen können. Korffmacher gefiel als Innen sehr gut. Er ist einer von den wenigen Spielern, die überall zu gebrauchen sind und auch mit gleichem Eifer auf jedem Posten spielen. Sauerbier empfehle ich auch ein Lauftraining, er spielt manchmal etwas schwerfällig. Schmitz war als Rechtsinnen die treibende Kraft nach vorner und führte ein eifriges, uneigennütziges Spiel vor, das aber bei seinem rechten Nebenmanne Redding in der ersten Halbzeit wenig Unterstützung fand. Dieser ist noch etwas zu jung und zu klein, um gegen solche Gegner sich erfolgreich behaupten zu können. Auch sind seine Flanken zu weich. Im ganzen gefiel das Zuspiel unserer Mannschaft. Es mangelt nur noch an dem nötigen Freistellen; auch dürfte das Zuspiel noch weit flüssiger werden. Ein Spieler soll den Ball möglichst schnell weitergeben und nicht warten, bis ihm der Gegner auf den Leib gerückt ist und ihm die Bewegungsfreiheit nimmt. Diese Mängel abzustellen, ist aber nur dann möglich, wenn die Spieler unseren Fussballehrer unterstützen und sich mit regem Eifer an den Übungen beteiligen.

(Vereinszeitung des Aachener Turn- u. Sportvereins Alemannia 1847 / Nr. 10; Oktober 1921)

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