Ligakl. Rhein. Westkreis - Saison 1919/1920 - 13. Spieltag - Sonntag 18.01.1920  - 13:30 Uhr
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Spieldaten

Aufstellung

Rheydter SV: u.a. Blinten

Alemannia Aachen: Wirtz, Schaps, Walchenbach, Esser, Korffmacher, Schmitz, Altenkamp, Baurmann, Fincke, Jansen, Leussler

Zuschauer:

(auf dem Sportplatz Watelerstraße)

Besondere Vorkommnisse:

Tore: u.a. Leussler (mind. 2)

18.1.1920: Rheydter SV - Alemannia Aachen 4:8

Ueber das Ligaspiel in Rheydt soll ich schreiben, also los:

Am Bahnhofe in Erkelenz traf ich eine forsche, aufgeräumte Schar, die mit viel Humor einen bereitstehenden Jagdwagen stürmte. Das waren Aachens gefürchtete Eilf, die, eingepfercht wie Häringe, die Reise über Rheintal nach Rheydt fortsetzten; rückwärts am Antritt fand noch ein mehrfach verstockter Hausbesitzer einen Steh-, bezw. Rüttelplatz, um welchen ich ihn wahrlich nicht beneidete.

Der Spielplatz liegt reichlich 20 Minuten ausserhalb der Stadt und wies trotz des drohenden Regens Massenbesuch auf. Vor Spielbeginn wurde dem aus engl. Kriegsgefangenschaft zurückgekehrten J. Blinten des Spielvereines ein Kranz überreicht.

Das Spiel selbst war fair, äusserst lebhaft und wechselvoll, jedenfalls beweist das volle Dutzend Tore, dass die Zuschauer reichlich auf ihre Kosten gekommen sind. Alemannia war sichtlich überlegen und gab sich nicht aus. Mit dem Stande 0:2 wurden die Seiten gewechselt. Was ich aber nach Halbzeit zu sehen bekam, war noch viel spannender: Angriffe wechselten in rascher Folge – da stand es einmal 3:4 – Wirtz hielt einige schöne Bälle, während Alemannia's Schützen, dank der Schwäche des Rheydter Torwartes, der nicht auf seinem Posten war, erfolgreich einsandten. In den Annalen von Schwarz-Gelb wird man es noch nach Jahren als Kuriosum nachlesen .... Leussler hat Tore geschossen.

Die Leistungen Altenkamps, Finkes, Schmitz' und Walchenbachs besonders hervorzuheben, wäre müssig. Korffmacher hätte ich gerne noch besser gesehen, Jansen spielte mir nicht schneidig genug. In der letzten Viertelstunde hatte Wirtz einen scharfen Schuss Blintens abzuwehren, den er mit dem Fusse dem etwa 6 m vor ihm befindlichen Blau-Schwarzen Stürmerpaar sanft vor die Beine legte, die natürlich prompt einsandten – da hörte ich in meiner Nähe "Schwimm", der wegen des Pokalspieles feiern musste, laut: Au weh! schreien. Wesche habe ich auch vermisst!

Der Schiedsrichter konnte beweglicher sein und verstand es nicht ganz, sich dem Einflusse des Publikums zu entziehen.

(Vereinszeitung des Aachener Turn- u. Sportvereins Alemannia 1847 / Nr. 2; Februar 1920)

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