So, 23. April 2006

"Die Alemannia muss ihren eigenen Weg gehen"

Interview mit Präsident Horst Heinrichs: Ziel Klassenerhalt

Erst am Montag, als beim Spiel gegen den VfL Bochum die Spieler wie Helden auf dem Tivoli empfangen wurden, setzte sich auch beim Präsidenten die Überzeugung durch: Wir sind aufgestiegen!

Herr Professor Heinrichs, wie haben Sie den Aufstieg mit ein wenig Abstand erlebt?

Heinrichs: Als etwas Wunderbares. Am Sonntag herrschte in der Stadt eine unglaubliche Nähe zwischen Fans und Mannschaft, wie man sie wohl nur in wenigen Vereinen findet. Und am Montagabend war der Tivoli einer der stimmungsvollsten Orte, die man sich vorstellen kann. Diesen Eindruck hatte wohl jeder. Man muss sich nur die Berichte in allen großen Zeitungen anschauen: Alemannia Aachen hat ein rundum positives Bild abgegeben, und unsere Fans haben dazu beigetragen. Ich habe nirgendwo gelesen, dass es irgendein Problem gab.

Wie geht es jetzt weiter?

Heinrichs: Den ersten großen Trubel haben wir hinter uns, die Medien sind zu ihrem Recht gekommen. Die Mannschaft wird nach der Schlappe in Paderborn versuchen, mit den verbleibenden beiden Heimspielen die Saison ordentlich zu Ende zu bringen, das schuldet sie sich und den Fans. Am 15. Mai wollen wir dann auf dem Markt noch einmal alle gemeinsam eine große Party feiern. Im Hintergrund arbeitet die sportliche Leitung derweil am Erstligakader, wie gewohnt in aller Ruhe. Die Konzepte für die Bundesliga hatten wir in der Schublade, sie werden nun umgesetzt. Vermarktung der Banden, neue Sponsorenverträge und ein neuer Medienbereich – ich denke, wir sind gut gerüstet.

Oft war zu lesen, dass die Alemannia der Bundesliga ein Stück puren Fußball zurückbringt.

Heinrichs: Ja, wir wurden oft in einem Atemzug mit Mainz 05 oder dem FC St. Pauli genannt. Sicher gibt es Parallelen zwischen uns und diesen Klubs, weil Dinge mit begrenzten Mitteln bewerkstelligt werden müssen und die Fans eine große Rolle spielen. Aber auch Mainz und St. Pauli hätten gerne ein neues Stadion, weil man auch dort merkt, dass man an wirtschaftliche Grenzen stößt. Uns geht es genauso, deshalb wird der Teamgedanke bei uns großgeschrieben. Das soll auch so bleiben. Die Alemannia muss ihren eigenen Weg gehen.

Dieter Hecking hat gesagt, er will nicht einfach ein Jahr lang Spaß haben, sondern in erster Linie die Klasse halten.

Heinrichs: Wir sind in dieser Saison sehr gut damit gefahren, uns Ziele zu setzen. Spaß zu haben ist sicher wichtig, das vermittelt die Mannschaft mit ihrer Spielweise normalerweise auch. Aber das einzig vertretbare sportliche Ziel heißt natürlich Klassenerhalt und dafür müssen wir hart arbeiten.

Abseits des Sports: Wie lauten die weiteren Ziele des Vereins?

Heinrichs: An erster Stelle natürlich, den Stadionbau weiter zu forcieren. Da können wir als Erstligist vielleicht ein wenig das Tempo erhöhen, wenngleich viele Dinge nicht in unserer Hand liegen. Deshalb werden wir uns auch weiterhin nicht zu Vorhersagen zum Datum der Fertigstellung hinreißen lassen – das wäre unseriös. Wir wollen bald einen Projektentwickler einstellen, der uns hilft, den Bau voranzutreiben. Parallel dazu wollen wir die Ausgliederung schaffen, weil wir sie für die Entwicklung des Vereins für notwendig halten.

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