Di, 16. Dezember 2025

125 Jahre Alemannia Aachen

125 Jahre Alemannia Aachen – das sind nicht nur Zahlen, Tabellen und Titel. Es ist die Geschichte eines Vereins, der gefallen ist, wieder aufgestanden ist und dabei nie seine Identität verloren hat. Seit der Gründung im Jahr 1900 steht Alemannia für Zusammenhalt, für Widerstandskraft und für eine tiefe Verwurzelung in Stadt und Region.

Die frühen Jahrzehnte waren geprägt von Aufbau und Engagement. Nach dem 2. Weltkrieg etablierte sich die Alemannia in den damals höchsten deutschen Ligen, zunächst in der Oberliga West, wo sie neben Dortmund und Schalke 04 der einzige Verein war, der durchgehend dieser Spielklasse angehörte. Umso überraschender kam die Entscheidung des DFB, die Alemannia bei der Gründung der Bundesliga 1963 nicht zu berücksichtigen. So mussten die Schwarz-Gelben zunächst in der zweitklassigen Regionalliga West antreten.

1967 war es dann aber soweit und die Alemannia feierte ihren historischen Aufstieg in die Bundesliga. Alemannia Aachen war da schon längst Symbol der Stadt und einer Quelle des Stolzes für Fans und die Region geworden. Die 1980er- und 1990er-Jahre waren von Höhen und Tiefen geprägt: Auf- und Abstiege zwischen 2. Bundesliga und dem Amateurfußball wechselten sich ab, bis Ende der 1990er Jahre ein neuer Aufbruch begann.

In der Regionalliga West kämpfte die Mannschaft um den Wiederaufstieg. Rückschläge, Zweifel und Spott von außen begleiteten diesen Weg, doch die Euphorie kehrte Schritt für Schritt zurück. Tragischer Höhepunkt dieser Phase war der plötzliche Tod von Trainer Werner Fuchs während eines gemeinsamen Waldlaufs mit der Mannschaft. Fuchs, dessen Leidenschaft, Führungsstärke und Verbundenheit zum Verein legendär waren, hinterließ nicht nur sportlich, sondern auch menschlich eine unersetzliche Lücke. Die Mannschaft, tief erschüttert und getrieben von dem Wunsch, das Vermächtnis ihres Trainers zu ehren, vollendete wenige Tage später in Erkenschwick sein Werk: den Aufstieg in die 2. Bundesliga nach neun Jahren. Die Rückkehr in die 2. Bundesliga war damit nicht nur ein sportlicher Erfolg, sondern ein Triumph des Zusammenhalts, der Dankbarkeit und der Loyalität gegenüber einem Mann, der die Alemannia über Jahrzehnte geprägt hatte.

Die Rückkehr in die 2. Bundesliga 1999 brachte neue Hoffnung, prestigeträchtige Siege und gleichzeitig strukturelle Herausforderungen. Große Ambitionen, zahlreiche Transfers und das Projekt eines neuen Tivoli stellten den Verein auf die Probe, doch sportlich blieb die Alemannia konkurrenzfähig.

Ab 2002 prägten eine sportlich erfolgreiche Ära und historische Pokalerfolge die Vereinsgeschichte. Unter Erik Meijer, Präsident Horst Heinrichs und Sportdirektor Jörg Schmadtke erreichten die Kaiserstädter 2004 das DFB-Pokalfinale in Berlin, besiegten unter anderem den FC Bayern München und qualifizierten sich für den UEFA-Cup. Spiele in Island, Athen und Sevilla machten die Alemannia europaweit bekannt. Der Aufstieg in die Bundesliga 2006 krönte diese Entwicklung – die Stadt erlebte eine Welle der Euphorie, der Tivoli wurde zur Bühne unvergesslicher Abende. Auch wenn der Abstieg 2007 folgte, blieb diese Zeit ein Meilenstein.

Mit dem Abschied vom alten Tivoli 2009 begann eine neue Phase. Das neue Stadion sollte Aufbruch symbolisieren, doch sportliche Rückschläge, Trainerwechsel und wirtschaftliche Belastungen führten 2012 zur ersten Insolvenz. Abstieg, Punktabzüge und harte Einschnitte bestimmten fortan den Alltag. Doch die Alemannia ließ sich nicht unterkriegen und auch eine zweite Insolvenz 2017 konnte den Verein nicht brechen. Mit unverminderter Leidenschaft und der Unterstützung von Fans und Stadt stabilisierte die Alemannia den Spielbetrieb, qualifizierte sich erneut für den DFB-Pokal und zeigte: Dieser Klub lebt. 2024 gelang nach elf Jahren im Amateurfußball dann endlich die Rückkehr in die 3. Liga und mit dem Sieg des Landespokals feierten die Kaiserstädter ein unvergessliches Double. Ein Jahr später folgte nach leidenschaftlichem Kampf der verdiente Klassenerhalt.

125 Jahre nach der Gründung bedeutet die Geschichte der Alemannia Aachen nicht, immer erfolgreich gewesen zu sein. Es bedeutet, nie aufzugeben. Es bedeutet, dass Zusammenhalt, Widerstandskraft und Identität stärker sind als jede Krise. Denn Alemannia Aachen ist mehr als Ergebnisse und Tabellen. Die Alemannia ist ein Stück Aachener Identität – gestern, heute und morgen.

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