Das zweite Liga-Heimspiel in Folge steht an und die Alemannia empfängt mit dem TSV 1860 München ein echtes Kaliber auf dem Tivoli. Wir haben die Löwen, die als einer der größten Aufstiegsanwärter gelten, unter die Lupe genommen.
T wie Trio: Er ist beinahe schon unwiderstehlich, der neue Sturm der „Sechzger“. Kein Wunder, begeisterten die sportlichen Verantwortlichen der Münchener ihre Fans doch in der Sommerpause mit zwei Aufsehen erregenden Rückholaktionen: Florian Niederlechner, einst Bundesliga-Stürmer unter anderem für Freiburg, Augsburg und die Berliner Hertha, und Kevin Volland, 15-maliger deutscher A-Nationalspieler und etwa früherer Top-Stürmer bei Bayer Leverkusen, kehrten zu ihrer früheren Liebe nach Giesing zurück. Die beiden einstigen Jugendspieler des TSV sind inzwischen allerhand herumgekommen in der Fußball-Welt und sollen die ambitionierten Löwen in diesem Jahr endlich zurück in die 2. Bundesliga schießen. An ihrer Seite stürmt jedoch noch ein weiterer Angreifer von Top-Format, der in der letzten Saison im Trikot von Hansa Rostock bereits die 3. Liga unsicher machte: Sigurd Haugen. Auch der Norweger ist ein Sommer-Neuzugang bei 1860 und bestach 2024/25 durch zehn Ligatore in 32 Spielen. Dass das neue Offensiv-Trio aus München funktioniert, bewies es am zweiten Spieltag beim 3:1-Sieg gegen Osnabrück – alle drei Mitglieder des vielleicht neuen magischen Giesinger Dreiecks trafen.
S wie Störgeräusche: Seit Hasan Ismaik im Jahr 2011 als Investor bei den „Sechzgern“ eingestiegen ist, gibt es immer wieder Kontroversen und Ärger rund um seine Person sowie seinen für viele Fans zu großen Einfluss auf den Traditionsverein. Das jüngste Kapitel schloss sich nun im Vorlauf der soeben begonnenen Spielzeit an. Nach einer Anfang Juli veröffentlichten Mitteilung des inzwischen ehemaligen Präsidiums des Vereins über den angeblich feststehenden Verkauf der Anteile Ismaiks an eine Schweizer Familienholding folgte wenig später die Rolle rückwärts. Der Deal platzte – und das neue Präsidium zeigte sich in einer weiteren Mitteilung verwundert über die Vorgehensweise seiner Vorgänger. Nun bleibt der 48-jährige Ismaik, der über sein Unternehmen HAM International Limited Hauptgesellschafter des TSV 1860 ist, doch an Bord und fand kritische Worte für das geschiedene Präsidium. Dessen Vorsitzende Robert Reisinger und Karl-Christian Bay hätten durch die Veröffentlichung der ursprünglichen und offenbar verfrühten Mitteilung „alle belogen“, äußerte sich Ismaik. Gleichzeitig prüfe er nach Angaben des Bayrischen Rundfunks aktuell rechtliche Schritte gegen den vorgesehenen Käufer seiner Anteile, den er durch die Nennung seines Namens – Matthias Thoma – auch konkret benannte.
V wie Variabilität: Kaum ein Trainer in der 3. Liga verfügt mit Blick auf die Kaderbreite über solch einen Luxus wie TSV-Coach Patrick Glöckner. Der in der vergangenen Saison mehr oder minder als Feuerwehrmann verpflichtete Fußballlehrer hatte die Löwen in der Rückrunde nicht nur souverän zum Klassenerhalt geführt, sondern möchte mit seiner punktuell ausgezeichnet verstärkten Truppe nunmehr ganz oben anklopfen. Dabei hat Glöckner Woche für Woche die Qual der Wahl, auf welche Profis er bei der Aufstellung zurückgreifen möchte – hinter bereits genannten Top-Stürmern wie Niederlechner, Volland oder Haugen lauern mit Soichiro Kozuki und Patrick Hobsch zwei weitere Angreifer, die bei so manchem Drittligisten wohl jede Woche in der Startelf stehen würden. Dazu kann der Coach es sich leisten, gestandene Drittliga-Spieler wie beispielsweise die Defensivmänner Max Reinthaler, Raphael Schifferl oder Kilian Jakob von der Bank zu bringen. Alle drei hatten beim Toto-Pokal-Zweitrundenspiel in der letzten Woche gegen den Bezirksligisten TSV Geiselbullach-Neu-Estling (8:0) die Gelegenheit, sich für einen Einsatz gegen die Alemannia zu empfehlen…
Unser Spieler im Fokus: Tunay Deniz. Den ganzen Trubel um die alten neuen Stars im 1860-Sturm ausgeblendet, ist der Sechser seit seiner Verpflichtung im letzten Sommer Dreh- und Angelpunkt im Löwen-Spiel. Gemeinsam mit Thore Jacobsen, seinem kongenialen Partner im defensiven Mittelfeld, denkt und lenkt er die Angriffe der Münchener wie wenig andere Positionskollegen in der 3. Liga. Zu seiner Spielstärke und seinem bemerkenswerten Spielverständnis gesellt sich zudem seine große Spezialität: direkte Freistöße. Gleich zwei davon verwandelte er in der letzten Saison in einen Torerfolg, zudem sind auch seine Distanzschüsse außerhalb ruhender Bälle gefürchtet – Obacht!
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