Fr, 9. Mai 2025

Alemannia spielt gegen Saarbrücken „voll auf Sieg“

Aufstiegsanwärter soll in letztem Heimspiel ausgebremst werden

Ein letztes Mal in dieser Saison heißt es am Samstag um 14 Uhr „Vollgas auf dem Tivoli“. Zu Gast im Alemannia-Wohnzimmer ist mit dem 1. FC Saarbrücken der Tabellendritte, der noch alle Chancen auf den Aufstieg hat. Der schwarz-gelbe Klassenerhalt könnte derweil bereits am Freitag fix sein.

Bereits letzte Woche in Aspach hätte die Tivoli-Elf alles klar machen können für ein weiteres Jahr Drittliga-Fußball in der Kaiserstadt. Die 1:2-Niederlage beim VfB Stuttgart II verhinderte allerdings den vorzeitigen Klassenerhalt der Alemannia – auch Energie Cottbus leistete am Sonntag durch das 2:4 gegen Waldhof Mannheim keine Schützenhilfe. Ein Wochenende zum Vergessen, das bei Trainer Heiner Backhaus und seiner Mannschaft längst ad acta gelegt ist – nicht jedoch ohne die nötigen Schlüsse aus dem Auftritt im Schwabenland gezogen zu haben. „Wir haben die Niederlage offen und ehrlich aufgearbeitet und waren uns einig, dass das in der ersten Halbzeit nicht die Alemannia war, die wir sehen wollen“, berichtet Backhaus und schiebt hinterher: „Und am Samstag werden wir das so nicht wieder sehen.“

Diese Worte sind nicht etwa ein leeres Versprechen, sie wurden vielmehr vor dem Hintergrund der Erfahrung aus den vorangegangen 18 Heimspielen dieser Spielzeit gewählt. Im Hexenkessel Tivoli hat Schwarz-Gelb bislang nie locker gelassen, keinen Millimeter an den Gegner abgeschenkt, erst drei Niederlagen kassiert und zahlreiche namhafte Gegner in die Knie gezwungen. Mit der üblichen Tivoli-Mentalität wollen Kapitän Mika Hanraths und Co. nun auch die letzte Saison-Partie vor eigenem Publikum angehen. Der Trainer gibt die Marschroute gegen den Tabellendritten aus Saarbrücken entsprechend vor: „Wir gehen voll drauf, voll auf Sieg. Wir wollen das letzte Heimspiel genießen und unsere Fans ein Stückweit für die erste Halbzeit gegen Stuttgart entschädigen.“ Dabei ist es Backhaus auch egal, ob der Klassenerhalt für sein Team schon vor dem eigenen Spiel gesichert ist. Dies ist dann der Fall, wenn es im Duell zwischen Borussia Dortmund II und den Stuttgartern am Freitagabend einen Sieger gibt. „Wir werden uns maximal anstrengen und wollen den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen“, bekräftigt Backhaus.

Dass seine Mannschaft auch in den letzten Saisonwochen – zwei Ligaspiele und das Bitburger-Pokalfinale stehen noch aus – nach wie vor das geforderte Maximum aus sich herausholen kann, ist der Verdienst von Athletiktrainer Mele Mosqueda. Der US-Amerikaner, der seit letztem Sommer am Tivoli ist, verlängerte erst am Mittwoch seinen Vertrag und ist die Schaltzentrale des lauf- und pressingintensiven Spiels der Alemannia. „Wir pflegen im Vergleich zu anderen Drittligisten eine sehr hohe Intensität. Das ist uns dadurch gelungen, dass alle gemeinsam an einem Strang ziehen und wir hier eine Art Arbeitskultur aufgebaut haben, mit der sich jeder identifizieren kann“, erläutert der aus dem American Football stammende Mosqueda, der nach Erhalt des Angebots zur Verlängerung seines Kontrakts nicht lange zögern musste: „Ich möchte hier mit den Jungs etwas aufbauen.“

Mögliches Saisonaus bei Goden, Strujic gesperrt

Etwas aufbauen will auch der 1. FC Saarbrücken, und zwar in der 2. Bundesliga. Die ambitionierten Saarländer hatten nach dem Rücktritt von Ex-Coach Rüdiger Ziehl in Alois Schwartz direkt einen Nachfolger parat, der Blau-Schwarz im Anschluss an eine Schwächephase neues Leben einhauchte und seine ersten beiden Ligaspiele gewann. Ein großes Aber gibt es jedoch auch: Am Dienstag flog der FCS durch ein 1:2 bei Regionalligist Homburg aus dem Saarlandpokal. „Wir haben sie in Essen beobachtet, dort haben sie mit höchster Effizienz 3:0 gewonnen. Im Allgemeinen brauchen sie wenige Abschlüsse für ihre Tore“, erkennt Backhaus die gute Chancenverwertung des Aufstiegsanwärters neidlos an. Dennoch bleibt er beharrlich: „Wir wollen diese Top-Mannschaft mit unseren Fans im Rücken schlagen.“

Da ist wieder das Stichwort, das die Alemannia im eigenen Stadion so auszeichnet. 30.300 Karten wurden für das Traditionsduell mit Saarbrücken bis Donnerstagmittag verkauft, bei 30.500 Fans wäre der Tivoli am Samstag ausverkauft. Auch aus dem Saarland wird eine beträchtliche Zahl an Anhängern erwartet. Mit Blick auf das Personal sind Lukas Scepanik, Charlison Benschop und Kevin Goden verletzungsbedingt (noch) nicht mit von der Partie. Erstere beiden dürfen aber mit einem vollumfänglichen Einstieg ins Mannschaftstraining in der nächsten Woche rechnen. „Kevin hat sich ein Knochenmarksödem zugezogen. Sein Comeback ist dadurch leider schwer prognostizierbar“, klärt Backhaus zudem auf. Unterdessen fehlt Sasa Strujic nach seiner Ampelkarte in Aspach gesperrt.

Wer den finalen Heim-Akt nicht live an der Krefelder Straße verfolgen kann, dem stehen mit dem Alemannia-Liveticker, dem 100,5 Alemannia Livestream und dem Video-Stream von MagentaSport wie immer einige Alternativen bereit. Die Bilanz zwischen der Alemannia und dem FCS spricht für die Kaiserstädter, die 13 von 31 Vergleichen gewinnen konnten. Neben zehn Remis, darunter im Hinspiel im Ludwigspark, siegte Saarbrücken achtmal.

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