So, 23. September 2007

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Dennoch ließ es sich ein Großteil der internationalen Stabhochsprungelite zweieinhalb Wochen nach der Weltmeisterschaft in Osaka nicht nehmen, auf der „schönsten Anlage der Welt“, so Alemannia-Präsident Horst Heinrichs, durch die Luft zu fliegen. Und das sollte auch von den rund 5000 begeisterten Zuschauern gewürdigt werden, die ihre Idole über mehrere Stunden anfeuerten.

Wie schon in den vergangenen Jahren war es den Aachener Organisatoren um Veranstalter Michael Leers gelungen, ein hochkarätiges Starterfeld aufzubieten: Neben einigen sehr erfolgreichen Nachwuchsathleten wollten auch die deutschen Stars um Danny Ecker, Tim Lobinger, Björn Otto und Richard Spiegelburg diesem außergewöhnlichem Spektakel beiwohnen. Auch der amerikanische Rekordhalter Jeff Hartwig, sowie der russische WM-Vierte Igor Pawlow folgten dem Lockruf der Leichtathletik-Abteilung der Alemannia.

Wer diese „hochkarätige Mischung aus deutschen Topathleten und einigen internationalen Topspringern“ bewundern wollte, wie Leers es beschrieb, musste auch in diesem Jahr wieder früh vor Ort sein. Den Wettkampf eröffnete Nachwuchsspringer Michael Frauen, der die Anfangshöhe von 5 Meter souverän übersprang. Bei dieser Höhe war für Hendrik Gruber leider schon Endstation. Interessanter wurde es bei 5,20 Meter. Vier Athleten versuchten sich dort. Weder Studentenweltmeister Alexander Straub, noch der letztjährige Deutsche Meister Lars Börgeling und Nachwuchsspringer Tobias Scherbarth hatten Probleme damit, die Stange zu überqueren. Verabschieden musste sich dagegen Auftaktspringer Michael Frauen.

Bei der Höhe von 5,30 Meter kam auch Jeff Hartwig zu seinem ersten Einsatz. Der Amerikaner, der in der Vergangenheit schon die sechs Meter knacken konnte und in der laufenden Saison zu den Top-Fünf der Welt zählt, kam mühelos über die Latte. Auch Bayer-Athlet Richard Spiegelburg, der russische WM-Vierte Igor Pawlow und der deutsche Vize-Meister Björn Otto folgten ihm. Der deutsche Rekordhalter Tim Lobinger, der das erste NetCologne-Domspringen gewann, musste in den zweiten Versuch, qualifizierte sich dann aber für den nächsten Durchgang.

Der sah nun eine Höhe von 5,40 Meter vor. Nach drei knappen Versuchen musste sich Tobias Scherbarth aus dem Wettkampf verabschieden. Auch Lars Börgeling musste bis zum dritten Versuch zittern, bis er sich für die nächste Höhe qualifiziert hatte. Zuvor hatten Alexander Straub und Björn Otto die geforderte Höhe locker übersprungen. Als die Latte auf 5,50 Meter gelegt wurde schien es so, als ob sich die Top-Athleten Zeit lassen wollten, um die Stimmung noch ein bisschen mehr anzuheizen. So überquerte Danny Ecker die Latte im zweiten, Jeff Hartwig und Tim Lobinger sogar erst im dritten Versuch. Nur Richard Spiegelburg ließ sich nicht lange bitten und blieb weiterhin ohne Fehlversuch.

Das war auch nach der Höhe von 5,60 Meter der Fall, auch wenn es bei Spiegelburg schon etwas knapper wurde. Björn Otto, der im vergangenen Jahr nach dem Warmmachen mit Adduktorenproblemen passen musste, folgte seinem Leverkusener Vereinskameraden in die nächste Runde. Für den russischen Weltklassespringer Igor Pawlow, sowie die deutsche Elite um Lars Börgeling, Alexander Strauch und Tim Lobinger war der Wettkampf jedoch vorbei.
Vor allem für Lobinger endete das Domspringen unschön, da dieser wegen Problemen mit der Leiste passen musste. „Es tut weh aufzugeben, denn die Veranstaltung hier ist mittlerweile das schönste Marktplatzspringen, das wir haben“, fand der deutsche Rekordhalter, der am 1. Oktober operiert wird, trotz Verletzung lobende Worte für das Aachener Domspringen.

Somit hatten nur noch vier Springer die Chance auf den Sieg und einen möglichen neuen Rekord: Danny Ecker, Jeff Hartwig, Richard Spiegelburg und Björn Otto. Besonders der 39-jährige Amerikaner spielte im zweiten Versuch seine ganze Erfahrung aus und ließ die Latte beim Überqueren deutlich wackeln. Diese landete zum Glück für Hartwig wieder auf dem Aufleger. Noch mehr Glück hatte er, dass der Kampfrichter das nicht gesehen hatte, denn sonst hätte der Sprung nicht gezählt. Das deutsche Trio wollte natürlich verhindern, dass der Amerikaner mit diesem Versuch gewinnt, aber alle scheiterten bei ihrem ersten Versuch. Björn Otto nahm alle Kraft zusammen und kämpfte sich auf die nächste Höhe, während für Richard Spiegelburg nach der dritten Chance Endstation war.

Da Danny Ecker auf seinen dritten Versuch verzichtete, ging er mit Hartwig und Otto ins Finale. Als es auf den neuen Rekord von 5,75 Meter zuging, entwickelte sich eine wahre Gänsehautatmosphäre auf der Anlage am Aachener Katschhof. Alle wollten ihn und begleiteten die Springer mit Standing Ovations auf ihre letzten Versuche. Die widrigen Bedingungen mit ständig wechselndem Wind verhinderten einen neuen Rekord. Die drei letzten verbliebenen Springer scheiterten und da Björn Otto zuvor die wenigsten Versuche benötigte, gewann er das dritte Aachener NetCologne-Domspringen. Der amtierende deutsche Vize-Meister war trotz verpasstem Rekord mit seiner Leistung zufrieden. „Bei diesem Wetter ist 5,70 Meter gar nicht schlecht. Ich freue mich riesig, dass ich hier und heute dabei war, weil es DAS Highlight am Ende einer Saison ist. Es gibt keinen Wettkampf, wo so viele Leute so nah dran sind. Das ist einfach gigantisch“, befand Otto. Sein Nationalmannschaftskollege Danny Ecker zeigte sich zwar weniger zufrieden mit dem Wettkampf („es war einfach zu kalt und zu windig“), meldete aber schon Ansprüche für den Sieg beim vierten Netcologne-Domspringen an: „Mit der Hoffnung, dass wir im nächsten Jahr mehr Glück mit dem Wetter haben und ich ein wenig besser abschneide, werde ich und wahrscheinlich auch alle anderen wiederkommen.“

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