Mo, 29. September 2025

Erzgebirge Aue im Gegnercheck

Am Dienstagabend steigt auf dem Tivoli das erste Flutlichtspiel der Saison! Gegner ist der FC Erzgebirge Aue, den wir uns einmal näher angeschaut haben. 

F wie fünf: So viele Niederlagen am Stück hätten die Veilchen kassiert, hätten sie ihr Heimspiel am vergangenen Samstag gegen ebenfalls schwächelnde Münchener Löwen verloren. Vor dem Krisenduell war Aue nämlich gleich viermal in Folge in der Liga leer ausgegangen (1:4 in Saarbrücken, 0:3 gegen Viktoria Köln, 1:2 in Cottbus, 1:3 in Osnabrück). Der Stuhl von Trainer Jens Härtel hatte aufgrund dessen bereits mächtig gewackelt, die Partie gegen die 60er musste er gewinnen – sonst drohte es, ungemütlich zu werden. Und siehe da: Härtel und Aue enttäuschten nicht, hatten das nötige Matchglück und schickten die Münchener Star-Truppe um Kevin Volland und Florian Niederlechner mit 2:0 nach Hause. Durch den zweiten Saisonsieg durften die Lößnitztaler im Tabellenkeller der 3. Liga ein wenig aufatmen, belegen allerdings aktuell mit sieben Punkten aus acht Partien nach wie vor einen Abstiegsplatz. Das liegt vor allem an den Auswärtsauftritten der Härtel-Elf, die als einzige Mannschaft der Liga auf fremdem Geläuf noch punktlos ist – vier Niederlagen aus vier Spielen musste Aue in des Gegners Stadion hinnehmen. 

C wie Chronik-Hauptdarsteller: Wer beim Namen Erzgebirge Aue nicht sofort an Martin Männel denkt, sollte sich noch einmal überlegen, ob die Bezeichnung „Fußball-Fan“ auf die eigene Person wirklich zutrifft. Denn der mittlerweile 37-jährige Kapitän steht nicht erst seit gestern im Tor der Veilchen, auch nicht seit vorgestern – Männel ging im Sommer in seine inzwischen 18. Saison zwischen den Pfosten der Sachsen. Am 1. Juli 2008 war der gebürtige Henningsdorfer von seinem Ausbildungsverein Energie Cottbus ins Erzgebirge gewechselt - laut Transfermarkt.de für 50.000 Euro Ablöse. Als Aue diese Summe an Energie überwies, konnte ja nicht geahnt werden, dass diese Verpflichtung sich als wohl wichtigster und nachhaltigster Transfer der Vereinsgeschichte entpuppen würde. Mit 572 Einsätzen ist Männel längst Rekordspieler der Veilchen, dazu ist er mit über 17 Jahren Vereinszugehörigkeit auch der vereinstreueste Spieler aller deutschen Profiklubs. In seinen bislang 51.417 Spielminuten im Torwarttrikot des FCE trat die Vereinslegende nicht nur als Stürmerschreck in Erscheinung – einmal erzielte Männel sogar selbst ein Tor für seinen Herzensverein. Am letzten Spieltag der Saison 2014/15 beim Zweitliga-Auswärtsspiel in Heidenheim nickte der Schlussmann eine Ecke von Selcuk Alibaz in der 88. Minute höchstpersönlich zum 2:2-Endstand ins Netz. Dieses Tor nützte den Erzgebirglern jedoch nichts, da sie an diesem Tag als Tabellen-17. in die 3. Liga absteigen mussten.

E wie ewiges Zusehen: Das Schlimmste für einen Fußballspieler sind langwierige Verletzungen. Die Mutter aller langwierigen Verletzungen muss aktuell Can Özkan durchstehen. Der Mittelfeldspieler der Veilchen, der in der Saison 2019/20 in Diensten der Alemannia stand, fällt seit August des letzten Jahres mit einem Kreuzbandriss aus und hat seitdem ganze 51 Pflichtspiele verpasst. Gut ein Jahr nach Beginn seiner Ausfallzeit schien es so, als könne der 25-Jährige sich wieder langsam in das Teamtraining einfügen – bis zur nächsten Hiobsbotschaft. Nach neuerlichen Kniebeschwerden ergab die MRT-Untersuchung, dass eine weitere Operation bei Özkan nötig ist. Damit fällt der gebürtige Bielefelder voraussichtlich erneut für die gesamte Saison aus. Unheimlich bitter für Özkan, der damit bis zum nächsten Sommer weiter nur zusehen darf. Eine andere Personalie vermeldete Aue dagegen kürzlich als Neuzugang: Jamilu Collins wechselte am vergangenen Freitag ins Lößnitztal. Der Linksverteidiger und einstige Paderborner kommt von Cardiff City, hat 108 Erst- und Zweitligaspiele auf dem Buckel und ist mit 500.000 Euro Marktwert (Quelle: transfermarkt.de) der nun teuerste Spieler im Erzgebirge.

Spieler im Fokus: Eric Uhlmann. Der defensive Mittelfeldspieler war bereits in der letzten Saison bei Hannover 96 II bester Torschütze im Team – dabei wurde er bei den Niedersachsen vorrangig als Innenverteidiger eingesetzt. In Aue nun bekleidet der 22-Jährige bisher ausschließlich die Sechserposition und ist auch beim Kumpelverein bislang bester Torschütze und gleichzeitig mit zwei Treffern und zwei Vorlagen bester Scorer. Der gebürtige Leipziger wurde in der RB-Jugend ausgebildet, bevor er 2022 in die Zweite Mannschaft der 96er wechselte und mit dieser 2024 den Drittliga-Aufstieg schaffte. Hannover stieg dann prompt wieder ab, aber Uhlmann bleibt der 3. Liga mit seinem Wechsel nach Aue erhalten und darf auch in dieser Spielzeit insbesondere bei Standards nicht aus den Augen gelassen werden – erst am Samstag gegen 1860 München erzielte der Rechtsfuß im Anschluss an einen Freistoß das entscheidende 2:0.

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