Sa, 4. Februar 2006

Fast-Alemanne Stevic wünscht Aachen den Aufstieg

Gegner im Visier: SpVgg Unterhaching

 In der Vorbereitung hat er sich einen Knorpelschaden am rechten Knie zugezogen. „Auf der rechten Seite scheuert Knochen an Knochen, da ist praktisch kein Meniskus mehr“, beschreibt der 36-Jährige das Problem. Bereits 1996 hätte ihn eine Verletzung am rechten Knie beinahe die Karriere gekostet. Das war vor zehn Jahren, Stevic biss sich durch. Heute sieht er die Sache nicht optimistisch. „Es ist sehr, sehr fraglich, ob ich weiter machen kann. So wie es jetzt aussieht geht es nicht“, sagt der Serbe, der für sein Land an der WM 1998 in Frankreich teilgenommen hat. Nachdem in den letzten Jahren Schmerzmittel regelmäßig auf dem „Speiseplan“ standen, hat „Micki“ für die Zukunft nur noch einen Wunsch: „Ich möchte meinen Alltag schmerzfrei bewältigen.“ Das Wort Profi fußball nimmt er schon gar nicht mehr in den Mund. Zur Alemannia hat Stevic eine besondere Beziehung. „Der Offensivfußball, die Begeisterung im Stadion – ich wünsche den Aachenern den Aufstieg“, outet er sich als Schwarz-Gelb-Sympathisant. Um Haaresbreite hätte Stevic sogar einmal das Alemannia-Dress getragen. Nach seiner Zeit bei Borussia Dortmund suchte der Mittelfeldspieler der Kinder wegen einen Verein in der Nähe, um einen erneuten Umzug zu vermeiden. „Besonders die Kulisse hätte mich gereizt, die Gespräche mit Jörg Schmadtke waren äußerst angenehm“, erzählt der Mann, der auf der zentralen Position vor der Abwehr zu den besseren in der Ersten Bundesliga zählte. Die Vernunft gab damals den Ausschlag zu Gunsten des VfL Bochum, ganze zehn Minuten von seinem damaligen Wohnort entfernt.

Als sportliches Highlight seiner Karriere bezeichnet Micki Stevic aber die Zeit beim BVB. „Alle 14 Tage vor so einer Kulisse zu spielen, davon träumt jeder Profi “, bekennt er. Sein Herz hängt allerdings an einem anderen Klub: 1860 München. So erklärt sich auch sein persönlicher Aufstiegstipp: „1860, Bochum und die Alemannia – meine zwei Ex- Klubs und die Aachener wegen des tollen Publikums.“ Dabei sieht er die Liga ausgesprochen ausgeglichen. „Oben wie unten wird das bis zum letzten Spieltag eine enge Angelegenheit. Die Qualität in der Breite wird sicherlich zum Ende der Saison den Ausschlag geben.“ Für die SpVgg Unterhaching prognostiziert er nach mäßigem Saisonstart einen sicheren Mittelfeldplatz. „Wir haben uns zum Ende der Hinrunde stabilisiert. Ziel muss immer der sichere Klassenerhalt sein, um junge Talente in aller Ruhe aufbauen zu können“, sagt er über den Klub in der Münchener Vorstadt. Bei den jungen Leuten sieht Stevic auch seine Zukunft. „Ich bin froh, wenn ich ihnen etwas vermitteln kann. Ich habe mich nie für irgendetwas verbiegen lassen und blicke stolz auf diese Zeit zurück“, sagt der Routinier. Ob er dem Fußball als Trainer oder Manager erhalten bleibt, weiß er noch nicht. Auf jeden Fall möchte er seine vielen Kontakte ausnutzen und weiter pfl egen. „Jörg Schmadtke ist doch das beste Beispiel, dass man auch nach einer erfolgreichen Karriere noch etwas erreichen kann“, blickt er auf den Aachener Manager. Zum Spiel heute wird Stevic leider nicht am Tivoli sein können. „Ich muss mein Knie behandeln lassen“, entschuldigt er sich. „Aber ich werde das Spiel mit Sicherheit in voller Länge bei Premiere sehen können. Schließlich ist jedes Spiel in Aachen ein Spitzenspiel. Und Haching ist auswärts nicht zu verachten.“

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