Gegnercheck: Das ist Energie Cottbus

Showdown gegen den Tabellenführer: Mitaufsteiger und Liga-Primus Energie Cottbus ist unter Flutlicht am Tivoli zu Gast. Wir haben die Lausitzer abgecheckt!

Überzeugend auf der Alm, Remis im Topspiel – der Wiederauftakt: Anders als viele andere Drittligisten verzichtete der FC Energie in der Winterpause auf ein Trainingslager und bereitete sich in heimischen Gefilden auf die Rückrunde vor. Wieder im Ligabetrieb angekommen, machte die Mannschaft von Claus-Dieter „Pele“ Wollitz genau da weiter, wo sie im alten Jahr aufgehört hatte: Einem überzeugenden 2:0-Auswärtssieg bei Arminia Bielefeld folgte am letzten Wochenende ein für die Gäste schmeichelhaftes 1:1 daheim gegen Dynamo Dresden. Im Duell der momentan besten Teams der 3. Liga erzielte Energie zwar erst spät den Ausgleich, hätte einen Erfolg gegen die SGD ob einer Vielzahl an Großchancen aber durchaus verdient gehabt.

Zwei Eriks für Energie – die Wintertransfers: Während bisher kein Spieler aus dem Kader im Winter abgegeben wurde, verstärkte sich Cottbus auf der Zugangsseite mit zwei Offensivmännern. Erik Engelhardt ist ein Rückkehrer, er spielte bereits in der Saison 2021/22 für die Lausitzer, die er anschließend in Richtung des VfL Osnabrück verließ. Nun erfolgte die Retour, Anfang Januar wechselte der 26-jährige Mittelstürmer von den Lila-Weißen zurück nach Cottbus. Der zweite neue Erik, Nachname Tallig, war zuvor vereinslos, bevor der ehemalige Bundesligist bei ihm anfragte. Zuletzt war der 25-jährige Außenstürmer in der Saison 2022/23 für 1860 München auf dem Platz gestanden, bevor ihn zunächst ein Kreuzband- und dann ein Innenbandriss im Knie lange zum Zusehen zwangen. Die Partie gegen Dresden war sein erstes Pflichtspiel nach knapp zwei Jahren (!) – und Tallig gab direkt einmal die Vorlage zum 1:1. So kann man auf den Platz zurückkehren!

Bitterer K.o. in der Nachspielzeit – das Hinspiel: Machen wir es kurz und schmerzlos, das Hinspiel in Cottbus Ende August ging für die Alemannia mit 1:2 verloren. Die Elf von Trainer Heiner Backhaus musste damit am 3. Spieltag ihre erste Saisonniederlage hinnehmen. Henry Rorig hatte die Gastgeber vor 9218 Fans im LEAG Energie Stadion per Sonntagsschuss in Führung gebracht, die Schwarz-Gelben hatten in Person von Anton Heinz nach 52 Minuten die Antwort parat. Es folgte Chancenwucher auf beiden Seiten, wobei sich die Kaiserstädter in der Schlussviertelstunde jedoch einem zunehmenden Cottbuser Druck ausgesetzt sahen. Und tatsächlich, am Ende der viel zu langen Nachspielzeit gelang FCE-Kapitän Axel Borgmann per nächstem Sonntagsschuss doch noch der 2:1-Siegtreffer. Ein gebrauchter Tag für die Alemannia, für den wir jetzt die Revanche wollen!

Nicht nur torgefährlich, sondern auch fair – die Brennpunkte: Dass Cottbus Tore schießen kann, dürfte sich in der 3. Liga bereits herumgesprochen haben. Der seit acht Spielen ungeschlagene Tabellenführer hat mit 45 Treffern nach Ingolstadt die zweitmeisten Buden aller Teams auf dem Konto. Dies liegt nicht zuletzt an den zahlreichen erfolgshungrigen Offensivspielern der Lausitzer: Tolcay Cigerci, Timmy Thiele, Maximilian Krauß, Phil Halbauer und auch Lucas Copado wissen alle bestens, wo das Tor steht und haben zusammen 34-mal genetzt – das ist echte Offensivpower. Cottbus, das übrigens besonders gerne zwischen Minute 16 und 30 trifft (zwölfmal), ist darüber hinaus auch die fairste Mannschaft der Liga: Erst 36 Gelbe Karten sah die Wollitz-Elf, dazu gab es erst einen Platzverweis mit Gelb-Rot und kein einziges Mal Rot – Fairness-Bestwert. 

Perfekter Wiedereinstand – der Spieler im Fokus: Elf Tore in 17 Spielen, dazu sechs Vorlagen – umgerechnet scorte Timmy Thiele bisher bei jedem Einsatz für Energie. Beim 4:1 Ende September gegen Saarbrücken gelang ihm gar ein Viererpack, der 33-Jährige Stürmer ist im Herbst seiner Karriere also bestens aufgelegt. Seit Ende November war Thiele allerdings mit einer Bronchitis außer Gefecht gesetzt, verpasste dadurch vier Partien – nur, um bei seiner Rückkehr auf den Platz gegen Dresden letzte Woche sofort wieder zu netzen und den 1:1-Endstand zu besorgen. Nun kehrt er mit Cottbus an seine alte Wirkungsstätte zurück, der gebürtige Berliner lief in der Saison 2012/13 in Schwarz-Gelb auf. Für die Alemannia konnte er damals fünf Tore und acht Assists in 29 Spielen beisteuern.