Der Auftakt der Rückrunde steigt auf dem Tivoli und im ersten Spiel des neuen Jahres gibt sich kein geringerer als der altehrwürdige Rivale Rot-Weiss Essen die Ehre! Wir haben RWE vorab für euch gecheckt.
Das lief anders als erhofft – die Hinrunde: Wie so viele Teams in dieser Liga waren auch die Essener mit allerhand Ambitionen in die aktuelle Spielzeit gestartet, hatte man sich doch nach einer starken letzten Saison mit zahlreichen namhaften Spielern wie Tobias Kraulich, Ahmet Arslan oder Manuel Wintzheimer verstärkt. Doch nichts war es mit dem rot-weissen Höhenflug, stattdessen verpatzte RWE mit der 1:2-Auftaktniederlage im Hinspiel den Start und konnte auch in der Folge nicht wirklich an die alten Stärken anknüpfen. Das Ergebnis nach der ersten Hälfte der Saison: Die Elf von der Hafenstraße befindet sich mit nur 17 Punkten aus 19 Partien auf einem Abstiegsplatz. Aus den letzten zehn Spielen holte Essen dabei nur einen Sieg, seit sechs Spieltagen wartet das Team auf einen Dreier. Klar, dass die Bergeborbecker auf dem Tivoli den Turnaround schaffen wollen…
Türkische Sonne und viel Erfahrung – Vorbereitung und Zugänge: Genau wie die Alemannia bereitete sich RWE in der Türkei auf die Rückserie vor, vom 6. bis zum 12. Januar schuftete die Mannschaft von Neu-Trainer Uwe Koschinat westlich von Belek in Lara unweit der Stadt Antalya. Vor Ort gab es ein Testspiel über 120 Minuten gegen Ligakonkurrent Dynamo Dresden, das 1:1 endete. Bereits vor dem Abflug in den Süden hatten die Essener gegen den niederländischen Zweitligisten FC Emmen getestet, diese Partie wurde mit 5:2 gewonnen. Während die Wintertransfers Klaus Gjasula (Sechser, siehe „Spieler im Fokus“) und Dominik Martinovic (Stürmer) bereits gegen die Dresdener mit von der Partie waren, wurden die nächsten beiden Neuzugänge erst in der laufenden Woche präsentiert: Von der SpVgg Greuther Fürth wechselte Linksverteidiger Matti Wagner an die Hafenstraße, dazu holte RWE mit Marek Janssen vom SV Meppen einen weiteren Angreifer, der allerdings erst im Sommer kommen soll.
Ein Duell mit Mega-Tradition – die Bilanz: 90 Liga-Duelle trugen sich zwischen den beiden West-Rivalen Alemannia Aachen und Rot-Weiss Essen bereits zu. Angefangen in der Oberliga-Saison 1948/49 mit einem 1:1-Remis, trafen sich die beiden Vereine in der Folgezeit unter anderem in Bundesliga, 2. Bundesliga oder Regionalliga wieder. Unvergessen bleibt etwa das Zuschauerrekord-Spiel am 7. Februar 2015 auf dem Tivoli, das Schwarz-Gelb im Duell Zweiter gegen Erster mit 1:0 gewann. Seit dieser Spielzeit ist die Partie Alemannia gegen RWE auch drittklassig, wobei den Schwarz-Gelben mit dem 2:1-Sieg im Hinspiel der erste Erfolg gegen Essen seit 2019 gelang. Insgesamt liegt RWE in der Gesamtwertung vorne: 41-mal gewann der Dauer-Kontrahent, 32-mal siegte die Tivoli-Elf, 17 Unentschieden sind gelistet.
Soll den Brand löschen – der Trainer: Die 3. Liga kennt er bestens, nun heuerte er dort beim nächsten großen Traditionsklub an: Uwe Koschinat wurde erst im September als Trainer des ebenfalls strauchelnden VfL Osnabrück entlassen, seit dem 12. Dezember nun ist er an der Hafenstraße für das sportliche Geschehen verantwortlich und soll RWE wieder in sichere Gefilde führen. Seinen Einstand feierte er gleich mal gegen die Ex, an der Bremer Brücke gab es allerdings eine 0:2-Niederlage. Das darauffolgende Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II endete trotz eines guten Auftrittes 2:2-unentschieden. Im dritten Anlauf nun will Koschinat, der zuvor unter anderem Fortuna Köln, Sandhausen und Saarbrücken trainierte, den ersten Dreier holen – da werden unsere Jungs etwas dagegen haben!
Beinhart und kompromisslos – ein EM-Torschütze für RWE: Es gibt vermutlich nur wenige Gegenspieler, die den Spielstil von Abräumer Klaus Gjasula als „angenehm” beschreiben würden. Nicht umsonst hält der Winter-Zugang der Essener den Allzeit-Rekord für die meisten Gelben Karten in einer Bundesliga-Saison – 2019/20 bekam er im Trikot des SC Paderborn insgesamt 17 Verwarnungen, das ganze wohlgemerkt bei 29 Einsätzen. Der 35-Jährige, dessen Markenzeichen auf dem Spielfeld lange Zeit ein Schutzhelm auf dem Kopf war, ist auch sonst ein durchaus prominenter Transfer: Nicht nur, dass der knallharte defensive Mittelfeldmann bereits auf 51 Erst-, 83 Zweit- und 69 Drittligaspiele zurückblicken kann – seit letztem Sommer darf er sich auch EM-Torschütze nennen. Für sein Land Albanien erzielte Gjasula nämlich bei der EM 2024 im zweiten Gruppenspiel gegen Kroatien das umjubelte 2:2 in der fünften Minute der Nachspielzeit. Für ein Weiterkommen hat dies zwar nicht gereicht, dennoch kann der erfahrene Neuankömmling für RWE in der Rückrunde Gold wert sein…
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