Do, 8. Mai 2025

Gegnercheck: Das ist der 1. FC Saarbrücken

Wiedererstarkt gen Aachen: Im letzten Saison-Heimspiel bekommt es die Alemannia mit dem vor Aufstiegsambitionen strotzenden  1. FC Saarbrücken zu tun. Der neue Tabellendritte im Check.

Volle Punktausbeute unter Neu-Coach nach Tief – die Form: Das 1:4 zu Hause im Topspiel gegen Dynamo Dresden war schließlich zu viel für Ziehl – nach der krachenden Niederlage am 34. Spieltag gegen den Tabellenführer aus Sachsen kam der letztjährige DFB-Pokal-Erfolgscoach Rüdiger Ziehl seiner Entlassung zuvor und dankte als Trainer des 1. FC Saarbrücken selbst ab. Der in Fankreisen oft kritisierte 47-Jährige hinterließ eine verunsicherte Mannschaft, die sich im Aufstiegsrennen der 3. Liga in den vorangegangenen Wochen schlicht zu viele Patzer erlaubt hatte – nur ein Sieg aus sieben Ligaspielen inklusive einer empfindlichen 0:2-Pleite daheim gegen Kellerkind Stuttgart II hatten zu Buche gestanden.

Der aufstiegswütige FCS ließ sich allerdings nicht lumpen und hatte direkt nach Ziehls Abdankung dessen Nachfolger an der Startlinie postiert: Alois Schwartz, unter anderem einst Trainer in Karlsruhe und Rostock, soll die Saarländer nun nach 19 Jahren Abstinenz in die so ersehnte Zweitklassigkeit zurückführen. Angefangen hat er damit in den ersten beiden Spielen nach seinem Amtsantritt schon einmal: Einem überzeugenden 3:0-Sieg beim Rückrunden-Topteam Rot-Weiss Essen folgte am letzten Wochenende ein furioses 4:3 zu Hause gegen den SC Verl. Durch diese sechs Punkte konnten sich die Blau-Schwarzen in der Tabelle am strauchelnden FC Energie Cottbus wieder vorbeischieben und grüßen nun zwei Spieltage vor Schluss von Relegationsplatz drei – auch der direkte Aufstieg ist theoretisch noch möglich. Allerdings: Im Saarlandpokal-Halbfinale am Dienstagabend beim Regionalligisten FC 08 Homburg zog Schwartz mit dem FCS den Kürzeren, eine von ihm ins Rennen geschickte B-Elf verlor mit 1:2 gegen die klassentieferen Gastgeber. 

Wusstest du, dass…

-          …die Saarbrücker die wenigsten Auswärtsniederlagen aller Teams hinnehmen mussten? Der Drittplatzierte der Gasttabelle verlor erst viermal in der Fremde, zuletzt Mitte März in Bielefeld.

-          …der FCS die längste Ungeschlagen-Serie der laufenden Drittliga-Saison zu verzeichnen hat? Zwischen dem 9. und dem 21. Spieltag – 13 Partien lang – verloren die Saarländer kein einziges Spiel. Diesen Saisonbestwert wird ihnen auch keiner mehr nehmen, Bielefeld mit aktuell neun Partien ohne Pleite kann die Blau-Schwarzen in dieser Statistik nicht mehr einholen.

-          …ein jeder Gegner sich besonders kurz vor der Pause vor dem Tabellendritten in Acht nehmen sollte? Mit 15 Buden zwischen Minute 31 und 45 ist Saarbrücken in dieser Spielphase die gefährlichste Mannschaft der Liga.

Nicht auf Rosen gebettet – die Personallage im Endspurt: Die Saarbrücker, bei denen sich das Verletzungspech schon durch die gesamte Saison zieht, bleiben auch in den letzten Wochen der Spielzeit nicht von personellen Sorgen verschont. Zahlreiche Leistungsträger fallen schon länger aus oder drohen die letzten Partien kurzfristig zu verpassen. Flügelflitzer Amine Naïfi fehlt bereits seit November mit einem Kreuzbandriss, Mittelfeldstratege und Hinspieltorschütze Richard Neudecker hat mit Adduktorenproblemen die gesamte Rückrunde verpasst. Dazu fehlten unter anderem zuletzt der zweitbeste Team-Torschütze Sebastian Vasiliadis (Muskelfaserriss), Sechser Elijah Krahn (Zerrung) sowie Offensivmann Simon Stehle (Syndesmosebandanriss). Goalgetter Kasim Rabihic wurde gegen Verl angeschlagen ausgewechselt. Zudem muss Außenverteidiger und Dauerbrenner Calogero Rizzuto gegen die Alemannia Gelb-Rot-gesperrt passen. Wer aus dem Lazarett für das Gastspiel auf dem Tivoli unterdessen wieder eine Option für Trainer Schwartz sein wird, ist fraglich…

Nach Dreierpack so richtig in Fahrt – der Spieler im Fokus: Im Winter vom belgischen Erstligisten Beerschot VA an die Saar gewechselt, avancierte Florian Krüger seitdem zum absoluten Schlüsselspieler im FCS-Angriff. Der 26-jährige Offensivmann, der in der Magdeburger sowie Schalker Jugend das Fußballspielen lernte, legte in elf Einsätzen für seinen neuen Verein zwei Treffer auf und schoss sechs selbst. In der letzten Woche gegen Verl gelang ihm beim 4:3-Sieg gar ein Dreierpack, wobei seinem zweiten Treffer – einem Strafstoßtor – ein krasser Patzer des Schiedsrichtergespannes vorausgegangen war, das sichtbar zu Unrecht auf Handelfmeter entschieden hatte. „Der Elfmeter vor meinem zweiten Tor war natürlich eine klare Fehlentscheidung. Da war das Glück auf unserer Seite“, hatte Dreifach-Torschütze Krüger bei „MagentaSport“ nach dem Spiel selbst zugegeben. Gelebte Ehrlichkeit des gebürtigen Staßfurters, für den es nach der Saison nach Belgien zurückgehen wird – es sei denn, Saarbrücken bemüht sich um eine feste Verpflichtung des 27-maligen Bundesliga- und 108-maligen Zweitligaprofis.

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