Zum ersten Mal in ihrer Geschichte ist die TSG 1899 Hoffenheim II in diesem Jahr in der 3. Liga unterwegs. Wir haben den Aufsteiger aus der Regionalliga Südwest und ersten Alemannia-Heimspielgegner unter die Lupe genommen.
T, wie Tore: Mit einem 0:0 der spannenderen Sorte ging das Drittliga-Premierenspiel der TSG II am vergangenen Samstag gegen Mitaufsteiger TSV Havelse zu Ende – es war eine der sage und schreibe sieben Partien, die an diesem ersten Spieltag 2025/26 mit einem Gleichstand auf der Anzeigetafel abgepfiffen wurden. Dass die Hoffenheimer sehr wohl Tore schießen können, stellten sie allerdings in ihrer Aufstiegssaison zur Genüge unter Beweis: Gemessen an der Anzahl der Treffer liegen die Kraichgauer mit 86 Buden auf Platz vier aller Meister der seit 2012/13 existierenden Regionalliga Südwest. Noch eiskalter vor dem gegnerischen Gehäuse waren nur Waldhof Mannheim 2018/19 mit 88, der 1. FC Saarbrücken 2017/18 mit 92 und der SC Freiburg II 2020/21 mit ganzen 95 Treffern. Die zweite Garde der Hoffenheimer hatte übrigens seit besagter Spielzeit 2012/13 ununterbrochen in der Regionalliga Südwest verbracht, zuvor kickte die 2006 ins Leben gerufene Mannschaft in der Oberliga Baden-Württemberg sowie der ehemaligen Regionalliga Süd.
S, wie stürmisch: Mit im Durchschnitt 20,9 Jahren ist der Kader der Hoffenheimer der jüngste aller Drittligisten. Wenig verwunderlich, handelt es sich doch um eine U23. Merklich nach oben gezogen, wird der Schnitt jedoch neben dem 29-jährigen Ruben Reisig besonders von einem Spieler: Neuzugang Nader Jindaoui, seines Zeichens Top-Influencer und -Content-Creator, in erster Linie aber Fußballspieler, ist mit 28 Jahren der zweitälteste Spieler im Kader der TSG. Ansonsten hat Hoffenheim zur neuen Saison branchenüblich eine Menge junger, stürmischer Wilder aus der eigenen U19 in die zweite Mannschaft befördert – ganze zehn Spieler sind innerhalb des Vereins aufgerückt. Während Jindaoui aus der MLS Next Pro, der dritten nordamerikanischen Liga, nach Hoffenheim wechselte, fand ein weiterer junger Wilder den Weg von einem Drittliga-Konkurrenten in den Kraichgau: Deniz Zeitler, gerade einmal 18 Jahre alt und in der letzten Saison im Trikot des FC Ingolstadt drittjüngster Torschütze der 3. Liga, soll mithelfen, dass die Hoffenheimer Tormaschinerie auch in dieser Saison weiterläuft. In die Fußstapfen von David Mokwa zu treten, wird für Zeitler und seine neuen Sturmkollegen aber nicht leicht: Der 21-jährige Angreifer trug 2024/25 mit 20 Treffern maßgeblich zum Aufstieg bei und darf sich nun zur neuen Saison bei den TSG-Profis in der Bundesliga versuchen – könnte aber auch noch verliehen werden.
G, wie gut (aus)gekannt: Eigentlich sollte er als Neuverpflichtung die U19 der Hoffenheimer coachen – nach dem Abgang von Aufstiegstrainer Vincent Wagner zur SV Elversberg rückte Stefan Kleineheismann jedoch einfach zur U23 auf und ist nun für das Drittliga-Team der TSG verantwortlich. Der ehemalige Nachwuchsspieler von Greuther Fürth, der später für die Kickers Offenbach, Rot-Weiß Erfurt, den Halleschen FC sowie den 1. FC Schweinfurt 05 spielte, kennt die 3. Liga im Gegensatz zu vieler seiner Talente in- und auswendig: 222 Spiele absolvierte der heute 37-Jährige in der dritthöchsten Spielklasse, 99 davon für den HFC – Schnapszahlen sind augenscheinlich das Spezialgebiet des gebürtigen Fürthers, der zuletzt Co-Trainer der dort heimischen Spielvereinigung war. In Liga drei also gut ausgekannt, den TSG-Sportdirektor derweil gut gekannt: Unter Frank Kramer, der lange Zeit verschiedene Erst- und Zweitligisten als Chefcoach betreute, war Kleineheismann zwischen 2021 und 2022 Co-Trainer bei Arminia Bielefeld. Nun holte Kramer, inzwischen Direktor Sport in Hoffenheim, seine einstige rechte Hand wieder unter seine Fittiche – und Pro-Lizenz-Inhaber Kleineheismann darf sein Können das erste Mal im Profi-Bereich als Cheftrainer unter Beweis stellen.
Unser Spieler im Fokus: Ayoube Amaimouni-Echghouyab. Der Name mag beim ersten Lesen etwas sperrig daherkommen, der Spieler ist allerdings das komplette Gegenteil! Schon im ersten Spiel gegen Havelse ließ Amaimouni auf seiner rechten offensiven Außenbahn sein Können mehrmals aufblitzen und verpasste in Halbzeit zwei nur knapp die Führung. Mit seiner enormen Schnelligkeit und seinen schwer ausrechenbaren Tempodribblings ist der 20-jährige Flügelflitzer eine Gefahr für jede Abwehrreihe und wird nach 16 Scorerpunkten in der letzten Saison sicher auch in der 3. Liga im ein oder anderen Spiel für Spektakel sorgen – nur bitte nicht gegen uns! Für die TSG II spielt Amaimouni seit letztem Sommer, ausgebildet wurde er bei Rot-Weiss Essen und Arminia Bielefeld.
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