Do, 26. April 2007

Gemeinsam den letzten Schritt machen


Nach dem 1:3 in Bremen gab es von außen viel Lob für den beherzten Auftritt Ihres Teams. Die Spieler dagegen waren richtig sauer über die verpasste Chance. Eine Einstellung, die dem Trainer eigentlich gefallen müsste.

Ich denke, dass wir uns generell in dieser Saison auswärts sehr gut präsentiert haben, egal wo wir gespielt haben. Die Kommentare der Bremer waren sicher nicht nur Floskeln, sondern ehrlich gemeint. Die Bremer mussten an ihre Grenzen gehen, um das Spiel zu gewinnen. Wir haben mit viel Kampf, mit viel Herz und auch einer Portion Glück das Spiel offen gehalten und hätten kurz vor Schluss den Ausgleich machen können. Unter dem Strich war es eine ordentliche Leistung.

Die Bild-Zeitung titelte vergangene Woche: „Lasst euch nicht runterloben!“ Liegt in der positiven Bewertung der Auswärtsauftritte in Stuttgart, Nürnberg und Bremen demnach auch eine Gefahr?

Die Gefahr besteht nicht. Wir hatten in der Hinserie schon einmal eine Phase, in der wir viel investiert haben, aber nicht belohnt wurden. Die Mannschaft ist nie eingeknickt und hat sich wieder in die Spur gebracht. Das muss uns jetzt auch wieder gelingen, möglichst schon heute gegen Berlin.

Beim letzten Heimspiel gegen Dortmund gab es so etwas wie „Luxus-Druck“ durch die Möglichkeit, sich ein Stück von unten abzusetzen. Am Ende stand das einzige schwache Spiel der letzten Monate. Jetzt ist die Situation eine andere. Wie kann man verhindern, dass die Mannschaft verkrampft?

Wir haben keinen Grund, an irgendetwas zu zweifeln. Niemand hatte Alemannia Aachen vor der Saison auf der Rechnung. Jetzt ist der 30. Spieltag und wir haben immer noch die Situation, dass wir den Klassenerhalt weitgehend aus eigener Kraft schaffen können. Das gibt uns ein gutes Gefühl. Dortmund war ein Spiel, in dem die Mannschaft kurzzeitig die Ordnung verloren hat und vielleicht zu sehr auf Sieg gespielt hat. Dafür sind wir bestraft worden, das darf uns gegen Hertha nicht passieren.

Seit dem 2. Spieltag stand Alemannia über dem Strich, seit Samstag nicht mehr. Spielt der Tabellenstand eine Rolle?

Nein, jetzt noch nicht. Wenn es so wäre, dass wir vier, fünf Punkte Rückstand hätten, dann würde es sicherlich eine Rolle spielen. Da die Abstände zu Tabellenplatz 10 minimal sind, spielt es für mich keine Rolle. Lieber jetzt einmal unter dem Strich stehen als am 34. Spieltag.

Sie selbst haben gesagt, dass sowohl im Titelrennen als auch im Abstiegskampf letztlich der Nervenstarke die Oberhand behalten wird. Welche Signale erhalten Sie unter diesem Aspekt aus der Mannschaft?

Diese Signale erhalte ich im Training, im täglichen Umgang und natürlich in den Spielen. Auch wenn die Mannschaft jetzt viermal in Folge verloren hat, verliert sie nicht die Nerven. Sie hat sich gegen richtig starke Mannschaften gut aus der Affäre gezogen. Die Jungs haben sich die ganze Saison über bereits mental mit dieser Situation auseinandergesetzt.

Viele legen den Rechenschieber bis zum Saisonende nicht mehr aus der Hand. Restprogramme werden verglichen, Ergebnisse prognostiziert. Machen Sie sich über solche Dinge überhaupt Gedanken?

Nein, für mich zählt nur Hertha BSC Berlin.

„Wenn alle einen kühlen Kopf bewahren, bleiben wir drin“, haben Sie gesagt. Welchen Ratschlag geben Sie Ihren Spielern, damit diese Prognose so eintritt?

Wenn ich nach 30 Spieltagen zurückschaue, haben sich alle, Verein, Mannschaft und Fans, nach 36 Jahren Abstinenz ganz hervorragend in der Ersten Liga verkauft. Wir müssen jetzt nur noch gemeinsam den letzten Schritt machen. Ich erhoffe mir, dass wir im Endspurt dieselbe Unterstützung erfahren wie in den vergangenen Monaten, um die letzten Spiele erfolgreich zu gestalten.


Das komplette Interview lesen Sie im aktuellen Tivoli Echo, das ab Freitag im Handel und natürlich am Samstag im Stadion erhältlich ist.

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