Do, 6. März 2008

In jedem Spiel bis an die Grenze gehen

Gegner im Visier: SpVgg Greuther Fürth


Herr Labbadia, die Arbeit mit der SpVgg Greuther Fürth ist Ihre erste Station im Profi-Trainergeschäft. Sind Sie in der 2. Liga angekommen?

Es macht für mich keinen Unterschied, ob ich in der Oberliga oder Regionalliga wie mit Darmstadt 98 oder jetzt in der 2. Liga in Fürth arbeite. Der Inhalt ist der gleiche. Ich musste also nicht erst ankommen.

Was unterscheidet die 2. Liga des Torjägers Labbadia (mit Arminia Bielefeld und dem KSC) von der 2. Liga des Trainers Labbadia?

Ich denke seit meinem ersten Tag als Trainer nicht mehr wie ein Spieler. Der große Unterschied ist, dass der Job des Trainers so viele Facetten hat und Aufgaben beinhaltet, die nicht vergleichbar sind. Früher hatte ich den schönsten Beruf der Welt, heute habe ich für mich den zweitschönsten Beruf.

Im vergangenen Sommer haben Sie die Nachfolge des Fürther Urgesteins Benno Möhlmann angetreten und einen „Totalumbau“ der Mannschaft vorgenommen. Prominente Größen wie Danny Fuchs, Christian Timm oder Andre Mijatovic haben den Verein verlassen, stattdessen holten Sie unbekanntere, junge Spieler. Gibt ein Blick auf die Tabelle diesem Risiko Recht?

Es ist ein schmaler Grat, auf dem wir uns bewegen. Das Risiko mussten wir eingehen, weil wir die Spieler ziehen lassen mussten. Tatsache ist, dass wir uns den Platz in der Tabelle hart erarbeitet haben. Aufgrund unserer beschränkten finanziellen Möglichkeiten, blieb uns gar nichts anderes übrig, als auf junge Spieler mit Potenzial zu setzen. Allerdings müssen wir in jedem Spiel an unsere Grenzen gehen, um erfolgreich zu sein.

In den vergangenen Spielzeiten glich die Geschichte der SpVgg der „unendlichen Geschichte des Dauer-Fünften“. Trotz der „besten 2. Liga aller Zeiten“ befinden Sie sich wieder in der Aufstiegsregion. Wie wird die Geschichte dieses Jahr enden?

Diese Frage werde ich erst nach dem 34. Spieltag beantworten können. Klar ist aber auch, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen. Auch wenn das nach einer Phrase klingt. Wenn sich uns die Chance bietet aufzusteigen, dann werden wir alles versuchen das hinzukriegen. Wir wissen, dass von den Voraussetzungen und Mitteln her mindestens acht Mannschaften vor uns stehen müssten. Das heißt aber nicht, dass wir es nicht versuchen werden.

Wer wird Ihrer Meinung nach das Rennen um die Aufstiegsplätze für sich entscheiden?

Aus meiner Sicht sind immer noch acht Mannschaften aussichtsreich im Rennen dabei. Dabei sind Mannschaften, die beste Voraussetzungen haben, andere, wie die SpVgg, haben bescheidenere Möglichkeiten. Vergleichen Sie nur die Etats, da sind wir meilenweit entfernt. Und haben sportlich trotzdem eine Chance.



In den zurückliegenden Wochen tritt Ihre Mannschaft im Aufstiegskampf auf der Stelle. Gegen direkte Konkurrenten konnten Sie punkten, gegen Mannschaften aus den unteren Regionen taten sich die Kleeblätter aber schwer. Ärgern Sie die vergebenen Chancen, sich von der Konkurrenz absetzen zu können?

Uns fehlen sicher die drei Punkte vom Heimspiel gegen Kaiserslautern, das wir unglücklich verloren haben. Andererseits wissen wir, dass wir immer an Grenzen gehen müssen, dass wir jeden schlagen können, aber eben auch mal verlieren.

In der Fremde tun sich Ihre Angreifer oft schwer. Zwar hat Stefan Reisinger bereits zehn Mal getroffen, alle Tore fielen jedoch vor heimischem Publikum. Wie geht der ehemalige Torjäger Labbadia mit der Torflaute seiner Angreifer auf fremdem Platz um?

Wenn man die Auswärtstabelle betrachtet sind wir Siebter, haben 15 Punkte geholt, vier Spiele gewonnen und drei Unentschieden geholt. Nur vier Teams sind besser. Wichtig ist doch nicht wer die Tore schießt, sondern dass wir auswärts Tore machen. Und vor allem gewinnen.

Das nächste Auswärtsspiel bestreitet die SpVgg Greuther Fürth am Tivoli. Worauf wird es bei diesem Spiel ankommen?

In erster Linie kommt es darauf an, dass wir unsere Stärken zeigen. Von der Atmosphäre im Stadion dürfen wir uns nicht beeindrucken lassen, sondern das als eine schöne Herausforderung nehmen. Wir wissen, dass wir auf einen starken Gegner treffen, der ein besseres Potenzial hat, als es der Tabellenplatz aussagt. Wir müssen unsere beste Leistung abliefern um drei Punkte zu holen.

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