Fr, 22. Dezember 2017

Mitteilung des Insolvenzverwalters

Liebe Freunde und Förderer der Alemannia,

zum Abschluss des Jahres darf ich mich sehr herzlich für Ihre Unterstützung und den positiven Zuspruch danken, den die Mitarbeiter der Geschäftsstelle, die Trainer, die Mannschaft, aber auch die Mitarbeiter meines Büros, in den letzten Wochen und Monaten erfahren haben. Wir alle hoffen sehr, dass wir im Laufe der Saison eine dauerhafte Lösung finden um den Spielbetrieb der Alemannia Aachen wieder aus der Insolvenz herauszuführen. Hier sind wir, wie ich  meine, auf einem sehr guten Weg.

Ursprünglich hatten wir geplant, schon zum Ende 2017 über einen Insolvenzplan die Alemannia Aachen GmbH aus dem Insolvenzverfahren herauszuführen. Leider ist dies bis heute aufgrund weiterhin nicht geklärter steuerlicher Risiken nicht möglich. Der Grund hierfür liegt in der Auseinandersetzung zwischen dem höchsten deutschen Steuergericht, dem Bundesfinanzhof und dem Bundesministerium der Finanzen zur Frage des Sanierungsgewinns. Der Deutsche Bundestag hat mit einer am 27.04.2017 verabschiedeten Änderung des Einkommenssteuergesetzes versucht, diesen Streit zu beenden. Allerdings steht das Gesetz unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die EU-Kommission. Entgegen der ursprünglichen Erwartung liegt die Zustimmung aus Brüssel bis heute nicht vor. Ob und wann sie kommt, ist derzeit völlig unklar. Ohne eine gesetzliche Regelung gibt es aber für die Alemannia Aachen GmbH keine gesicherte Basis um über einen Insolvenzplan saniert zu werden.

Die Zeit drängt. Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen für die Saison 2018/2019 sowohl sportlich als auch wirtschaftlich auf Hochtouren. Bei diesen Gesprächen ist Klarheit und Perspektive gefragt. Entscheidend ist nun ein schneller und sicherer Weg aus der Insolvenz. Der alternative Weg wird die Gründung einer neuen Spielbetriebsgesellschaft durch den TSV Alemannia Aachen e.V. sein. Ebenso wie bei der Alemannia Aachen GmbH wird auch hier der TSV Alemannia Aachen e.V. alleiniger Gesellschafter sein.

Die neue Spielbetriebsgesellschaft wird ab der Saison 2018/2019 den Spielbetrieb übernehmen. Hierfür haben wir in dieser Woche auch die schriftliche Zustimmung des für die Regionalliga West zuständigen Westdeutschen Fußballverbandes erhalten. Die Saison 2017/2018 wird noch durch die Alemannia Aachen GmbH und somit unter meiner Regie zu Ende gespielt. In den nächsten Wochen und Monaten werden wir dann in weiterhin enger Absprache mit den Gremien des TSV Alemannia Aachen e.V. und dem Geschäftsführer Martin vom Hofe, welcher auch Geschäftsführer der neuen Spielbetriebsgesellschaft sein wird, den Übergang umsetzen.

Sportlich läuft es derzeit rund. Bei einem Spiel weniger überwintert unsere Mannschaft auf dem 5. Tabellenplatz. Die A-Jugend kämpft um den Aufstieg in die Bundesliga und die B-Jugend wird hoffentlich auch noch erfolgreich um den Verbleib in der Bundesliga kämpfen. Dabei ist es auch gut zu wissen, dass die Finanzen der Alemannia Aachen GmbH so gut geordnet sind, wie schon lange nicht mehr. Der Etat von rund € 2,8 Mio. ist zu mehr als 97 % gedeckt. Hält der gute Zuschauerspruch und die Unterstützung unserer Förderer und Sponsoren weiterhin an, sind wir sehr zuversichtlich, auch die letzte kleine Lücke im Etat bald zu schließen.

Nach dem Übergang des Spielbetriebs auf die neue Spielbetriebsgesellschaft werde ich mich darauf konzentrieren, das Insolvenzverfahren in Ruhe abzuwickeln. Hierzu gehört es, die anhängigen Rechtsstreitigkeiten zu Ende zu führen und in Bezug auf die Zweckgesellschaft eine einvernehmliche Regelung mit den Beteiligten zu finden. Mit diesen befinde ich mich derzeit in einem guten Austausch und hoffe sehr, hier eine kaufmännisch vernünftige und juristisch auch tragfähige Lösung zu finden. Der Verein und auch die neue Spielbetriebsgesellschaft sind hiervon dann aber nicht mehr betroffen, so dass für die Alemannia das Thema Insolvenz spätestens zum Ende dieser Saison erledigt ist.

Wichtig ist sowohl mir selbst aber auch den Gremien des Vereins, die offene Kommunikation gegenüber allen Beteiligten. Mit einigen wichtigen Beteiligten haben wir den alternativen Weg schon näher erörtert. Hierzu gehören selbstverständlich auch die Geschäftsführung und der Aufsichtsrat der Stadiongesellschaft. Auch von dieser Seite wurde uns wohlwollende Unterstützung bei der Umsetzung des alternativen Wegs signalisiert.

Spieler, Trainer und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle werden gleich nach Wiederaufnahme des Trainings am 03.01.2018 von mir persönlich umfassend informiert. Die Arbeitsverhältnisse werden schon aufgrund gesetzlicher Regelung über den sogenannten Betriebsübergang auf die neu zu gründende Spielbetriebsgesellschaft uneingeschränkt übergehen. Das ist ein wichtiges Signal auch gerade gegenüber den langjährigen Mitarbeitern der Alemannia.

Ihnen als Sponsoren, Fans und Mitglieder wollen wir ebenfalls Rede und Antwort stehen. Daher wird der Präsident Dr. Martin Fröhlich, der Trainer und auch ich die Sponsoren in dem am 16.01.2018 stattfindenden Neujahrsempfang informieren. Fans und Mitglieder stehen die vorgenannten Vertreter am darauffolgenden 17.01.2018 zum persönlichen Austausch zur Verfügung.

Bis es soweit ist, darf ich Ihnen und Ihren Familien auch im Namen der Mitarbeiter der Geschäftsstelle und vor allem des Geschäftsführers Martin vom Hofe ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start in das Jahr 2018 wünschen.

Ihr

Dr. Christoph Niering

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