Der SV Wehen Wiesbaden im Gegnercheck
Am Freitagabend eröffnet Alemannia Aachen beim SV Wehen Wiesbaden den 12. Spieltag. Wir werfen vorab einen Blick auf den kommenden Gegner der Schwarz-Gelben.
Der SV Wehen Wiesbaden ist zweifelsfrei einer der Vorzeigevereine in der 3. Liga. Seit der Saison 2016/17 waren sie im oberen Tabellenfeld der Spielklasse vertreten. Getreu dem Motto „Ausnahmen bestätigen die Regel“ sind auch die Wiesbadener davon nicht ausgenommen – wenngleich es sich um positive Ausnahmen handelt: Zwei Saisons waren sie nämlich in der 2. Bundesliga aktiv. Seit 2024 ist der SVWW nun wieder in der dritthöchsten deutschen Spielklasse zu Hause. Nach dem 9. Platz in der Vorsaison steht die Mannschaft von Trainer Nils Döring momentan auf dem 11. Tabellenplatz – vieles deutet auf eine stabile Saison im Tabellenmittelfeld hin.
Dabei könnte der SVWW durchaus höher in der Tabelle platziert sein. Doch momentan befindet sich noch Sand im Offensivgetriebe der Wiesbadener: Mit bislang 14 erzielten Toren rangiert Wiesbaden im Ligavergleich in der unteren Tabellenhälfte – fünf Vereine trafen seltener. Sinnbildlich dafür steht Fatih Kaya. Der Torjäger, der in der vergangenen Saison mit 20 Treffern die Torjägerkanone gewann, wartet seit dem dritten Spieltag auf ein Erfolgserlebnis. Seine Bilanz: Zwei Tore in der Liga – im Vorjahr waren es zu diesem Zeitpunkt bereits dreimal so viele. Trotzdem sollte die Alemannia den 25-Jährigen nicht unterschätzen: In der letzten Rückrunde traf er gleich zweimal gegen die Schwarz-Gelben und auch zwei Mal in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen den FC Bayern.
Vor allem in den letzten Partien wurde ersichtlich, dass das Toreschießen eine Herausforderung für die Wiesbadener darstellt. Denn in den letzten fünf Spielen kamen sie nur zwei Mal zum Torerfolg.
Defensive Stabilität ist der Schlüssel
Die große Stärke ist dagegen die Defensive der Wiesbadener. 14 Gegentore in elf Spielen, das bedeutet: Nur vier Mannschaften verteidigen noch besser. Besonders auffällig ist, dass der SVWW vor allem in der ersten Hälfte schwer zu knacken ist. In diesem Zeitraum kassierten sie nur vier Gegentore, ligaweit unterbietet diesen Wert lediglich der MSV Duisburg.
Gelegentlich zeigt die Abwehr allerdings auch ungewohnte Schwächen. Die beiden Niederlagen – 3:4 gegen Rot-Weiss Essen und 0:3 zuletzt gegen Hansa Rostock – machen allein die Hälfte aller Gegentore der Saison aus. Außerdem wird das Team zwischen der 61. und 75. Minute anfällig: In diesem Zeitraum musste Wiesbaden bereits sechsmal hinter sich greifen, nur Schlusslicht Schweinfurt ist in dieser Phase noch verwundbarer.
Spieler im Fokus: Florian Stritzel
Und großen Anteil an der starken Defensive der Hessen hat selbstverständlich auch Torhüter Florian Stritzel. Zwar musste er beim letzten Auswärtsspiel seiner Farben drei Mal hinter sich greifen, konnte aber auch einen Elfmeter parieren. Es war bereits der dritte Strafstoß in dieser Saison, den er abwehren konnte – ein weiterer landete am Querbalken. Unter anderem brachte er auf der Linie Harry Kane zum Verzweifeln, als er im DFB-Pokal sowohl den Elfmeter als auch den Nachschuss des Bayern Stürmers spektakulär parierte.
Zudem lief er in allen elf Spielen in der Liga auf und wusste fünf davon mit weißer Weste zu beenden – einzig Lukas Jonsson vom VfL Osnabrück vermeldet ein Spiel mehr ohne Gegentreffer für sich.
Blick in die Historie
Acht Mal sind die Alemannia sowie der SV Wehen Wiesbaden bereits in Ligapartien aufeinandergetroffen – so auch im Jahr 2008 in der 2. Bundesliga. Zum Auftakt in die Spielzeit empfingen die Kaiserstädter die Gäste aus Hessen und feierte schlussendlich einen verdienten 2:1-Heimsieg. Direkt mit der ersten Offensivaktion erzielten die Aachener damals den Führungstreffer. Nach einem Eckball bekamen die Wiesbadener Verteidiger den Ball nicht aus der Gefahrenzone geklärt und Benjamin Auer schob aus kurzer Distanz ein. Auch das zweite Aachener Tor fiel an diesem Tag nach einem Eckball: Nach der Hereingabe von Timo Achenbach erzielte Verteidiger Lukasz Szukala per Kopf das Tor. Zuvor hatte in der ersten Halbzeit Sanibal Orahovac für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt.
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