Schneller als die eigenen Beine

Insgesamt fünf Stationen haben die beiden Fitness-Experten der Alemannia auf dem Trainingsplatz in Larnaca aufgebaut. Jetzt wird klar, was in den ganzen Kisten steckte, die die Alemannia mit nach Zypern gebracht hat. Schlitten an Gummi-Bändern, Hürden, Hütchen und Reifen - heute wird alles ausgepackt. Der gesamte Zirkel steht unter dem Oberbegriff Schnelligkeit. "Sämtliche Stationen beinhalten eine große neuromuskuläre Komponente", erklärt Jakobs. Will heißen: Die Ansteuerung der Muskulatur vom Gehirn über die Nervenbahnen wird animiert. "Konkret geht es darum, bestimmte Bewegungsvorgaben umzusetzen und damit die Ansteuerung der Muskulatur zu trainieren", sagt Jacobs. Etwa bei der Station mit dem Gummiband. Patrick Milchraum fliegt förmlich durch den Parcours, als zwei Mitspieler ihn mit dem roten Band nach vorne katapultieren. Der Oberkörper ganz ruhig, die Beine arbeiten dafür wie die Nadel einer Nähmaschine. Dabei läuft der Flügelflitzer schneller, als er es mit eigener Kraft eigentlich könnte. "Damit lernen die Spieler, ihre Muskeln effizienter zu steuern", sagt Jakobs. "Es ist ziemlich schwierig, in dem hohen Tempo die Schritte an die richtige Stelle zu setzen", sagt Milchraum. "Bei Patrick sieht die Übung unheimlich spektakulär aus, weil er Schnelligkeit und Koordination sehr gut verbinden kann", erklärt der Co-Trainer und diplomierte Sportwissenschaftler. 



Etwas weniger anspruchsvoll ist die nächste Übung. An Gummibändern ziehen die Spieler einen Schlitten über eine knapp 20 Meter lange Strecke. Das Arbeiten gegen Widerstand bringt Kraft. Ein paar Meter weiter geht es erst über Hürden und dann im Sprint durch unterschiedlich große Felder, was ein wenig wie Dreisprung aussieht. "Wir bauen diese Übungen so oft wie möglich ins Training ein", so Jakobs. Anderthalb Stunden dauert diesmal die Einheit - und noch einmal zehn Minuten, um das gesamte Material wieder zu verstauen.