Do, 20. September 2007

Trauer um Willi Sieprath

„Ich habe Willi Sieprath immer als positiv denkenden Menschen erlebt. Das war wohl seine markanteste Eigenschaft. Und natürlich war er Alemannia-verrückt. Das versteht sich fast von selbst, wenn man wie er so lange für den Verein tätig war“, sagt Präsident Professor Horst Heinrichs. In mühevoller Arbeit hat Sieprath jahrelang ein Archiv für den Verein aufgebaut, zum 100-jährigen Jubiläum des Klubs eine Chronik erstellt und stand seit fast zehn Jahren der Alemannia mit Rat und Tat zur Seite. „Gleich an meinem ersten Arbeitstag hat Willi Sieprath mir die gesamte Historie des Vereins vermittelt. Es wird schwer für Alemannia Aachen, die Lücke, die er hinterlässt, zu füllen“, sagt Geschäftsführer Frithjof Kraemer. „Ein Alemannia-Archiv ohne Willi Sieprath wird es so nicht mehr geben.“ Auch Ehrenpräsident Leo Führen würdigt die akribische Arbeit des Verstorbenen: „Ich war sehr glücklich, als Willi Sieprath vor zehn Jahren begann, unser Alemannia-Archiv aufzubauen. Ich habe seither alle paar Tage mit Willi telefoniert. Beim seiner Arbeit konnte ich Willi aufgrund meiner alten Unterlagen behilflich sein. Auf sein Werk können wir alle sehr stolz sein. Jetzt muss es unser Ehrgeiz sein, dieses in Gedenken an Willi Sieprath zu erhalten uns weiter auszubauen.“

Nach einer Lehre in der Gemeindeverwaltung, wurde Sieprath, der aus Bardenberg stammt, in der Kreisverwaltung Aachen verbeamtet und war dort bis zu seiner Pensionierung 1991 im öffentlichen Dienst tätig. Oft hat er seinen Kollegen auch von den traurigen Kriegereignissen und seine glückliche Evakuierung mit dem letzten Lazarettschiff aus Danzig erzählt. An seinem reichen Erfahrungsschatz aus über 80 Lebensjahren ließ er die Mitarbeiter der Alemannia gerne teilhaben und war damit ein geschätzter Gesprächspartner. Vor allem wusste Willi Sieprath viele Geschichten aus der Fußballwelt zu erzählen. Über seine Bekanntschaft mit den Großen wie Münzenberg, Martinelli, Pfeiffer und vielen anderen. „Ich werde die Gespräche mit Willi Sieprath sehr vermissen. Ich habe mich unglaublich gerne mit ihm unterhalten, weil er über einen großen Fundus an Wissen verfügte. Schade, dass Willi nicht mehr unter uns ist“, so Sportdirektor Jörg Schmadtke.

In jungen Jahren ist Willi Sieprath auch selbst dem runden Leder hinterhergelaufen, beim SC 1930 Bardenberg. Doch viel lieber hat er seine Nase in die Vereinshefte gesteckt. Daher reichte ihm ein flüchtiger Blick auf ein altes Foto, um die Spielszene genau zuordnen zu können. Bei den Schwarz-Gelben schätzte man ihn nicht nur wegen seines Fachwissens, sondern ganz besonders wegen seiner Zuverlässigkeit, der Genauigkeit und seinem ausgeprägten Sinn für Humor. Alemannia Aachen trauert um einen treuen Mitarbeiter und einen lieben Kollegen.

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