Trotz zahlreicher Abgänge wieder gut mit dabei

Am Samstag findet das letzte Heimspiel des Jahres 2025 für die Alemannia statt. Gegner ist die rechtsrheinische Viktoria aus Köln. Wir haben die Kölner vorab genau unter die Lupe genommen.

Bei der Kölner Viktoria wiederholt sich seit Jahren ein ähnliches Muster: Auf eine starke Saison in der 3. Liga folgt eine Transferphase, in der zahlreiche Leistungsträger den Verein verlassen. So auch im vergangenen Sommer, als unter anderem Serhat-Semih Güler, Sidny Cabral, Zoumana Keita oder die El Mala-Zwillinge den Club verließen. Auch an der Seitenlinie gab es Veränderungen: Erfolgscoach Olaf Janßen zog es nach Sandhausen, sodass nun der bisherige Co-Trainer Marian Wilhelm in der Verantwortung steht. Trotz der vielen neuen Gesichter im Kader spielt die Viktoria erneut eine solide Saison, die sie bislang ins halbwegs gesicherte Mittelfeld geführt hat.

Nach dem 14. Spieltag kletterten die Kölner dank eines 1:0-Auswärtssieges beim SV Wehen Wiesbaden sogar auf den 6. Tabellenplatz und hatten nur drei Punkte Rückstand auf den Relegationsrang. In den vergangenen drei Partien ist der bis dahin stabile Lauf jedoch ins Stocken geraten: Alle drei gingen verloren. Gegen den SC Verl geriet der rechtsrheinische Club mit 1:5 unter die Räder. In Cottbus zeigte die Viktoria zwar eine gute Leistung, musste nach einer Fehlentscheidung des Schiedsrichters aber fast die gesamte zweite Halbzeit in Unterzahl bestreiten und kassierte dazu noch einen unberechtigten Elfmeter. Gegen den SSV Ulm, der sieben Spiele in Serie zuvor verlor, ließ die Mannschaft schließlich beste Chancen liegen und verlor knapp.

Viktoria will vor der Winterpause noch ein Spiel ziehen

Ungewöhnlich für die Kölner, die trotz ihres jungen Alters in den letzten Jahren sehr erwachsen und routiniert auftraten, ist eine Entwicklung, die in den letzten Partien aufgekommen ist. Gleich drei Gegentreffer aus der Partie gegen die Verler entstanden durch Fehler im Aufbauspiel der Viktoria. Und auch gegen Cottbus mussten sie einen Elfmeter gegen sich hinnehmen, nachdem Keeper Dudu mit einem missglückten Anspiel unter Druck gesetzt wurde und so schließlich Tolcay Ciğerci regelwidrig zu Fall brachte.

So stehen die Kölner auf dem 12. Tabellenplatz mit 23 Punkten. Mit einem Sieg in entsprechender Höhe könnte die Alemannia somit an der Viktoria vorbeiziehen. Das wollen die Gäste auf dem Tivoli aber tunlichst vermeiden. So erklärte Franz Wunderlich, Sportvorstand der Viktoria nach dem Spiel gegen den SSV Ulm: „Wir müssen bis zum Jahresende noch ein Spiel ziehen. Egal wo, egal wie.“

Spieler im Fokus: Lex-Tyger Lobinger

Hinter Lex-Tyger Lobinger liegt eine bärenstarke abgelaufenen Saison – an 20 Toren war der Stürmer direkt beteiligt. Auch zum Leidwesen der Schwarz-Gelben, denn zwei Tore erzielte er gegen die Kaiserstädter.

Auch in dieser Saison knüpft er nahtlos an seine Leistungen an: Neun Tore hat er bereits erzielt, gegen Hansa Rostock und den FC Ingolstadt traf er jeweils doppelt. Vom Punkt zeigte er sich bislang ebenfalls nervenstark und verwandelte schon fünf Strafstöße. Es bleibt spannend zu beobachten, wohin sich die Entwicklung des Stürmers im Laufe der Saison bewegt.

Blick in die Historie: Die Alemannia feiert den ersten Heimsieg seit elf Jahren im Profifußball

Gewissermaßen schließt sich mit der Begegnung für die Kaiserstädter ein Kreis. Denn im September vergangenen Jahres feierte die Alemannia gegen Viktoria Köln den ersten Heimsieg im Profifußball seit elf Jahren.

Saša Strujić erzielte damals kurz vor der Pause die Aachener Führung. Die Viktoria, die zuvor drei Siege in Serie eingefahren hatte, rannte danach zwar an, fand nach dem Seitenwechsel aber keine Mittel gegen die gut organisierte Defensive der Alemannia. Am Ende stand ein verdienter 1:0-Erfolg und damit der erste Profisieg auf dem Tivoli seit dem 4:2 gegen den VfB Stuttgart II am 11. Mai 2013.