Mi, 11. August 2010

Unter 30 Männern

Verena Hagedorn absolviert Praktikum bei Alemannia

Rund 30 junge Männer tummeln sich auf dem Trainingsgelände, wenn Chef-Trainer Peter Hyballa seine Mannschaft zum Training bittet. Seit gut zwei Wochen mischt sich auch eine Frau unter die Männerhorde. Verena Hagedorn, ehemalige Frauennationalspielerin, absolviert zurzeit im Rahmen des DFB-Fußball-Lehrer-Lehrgangs ein Praktikum bei den Schwarz-Gelben.

Praktikanten der Hennes-Weisweiler-Akademie sind in Aachen kein Novum, eine Praktikantin in der sportlichen Abteilung hingegen schon. „Es gab absolut keine Eingewöhnungsphase. Ich wurde bei der Alemannia sehr gut aufgenommen und mein Praktikum macht sehr viel Spaß“, sagt Hagedorn, die unter anderem beim SC 07 Bad Neuenahr und FCR 2001 Duisburg spielte. Wie für ihre 26 Mitaspiranten des 57. Fußball-Lehrer-Lehrgangs – 25 Männer, eine weitere Frau ─ sind mehrere Praktika bei einem Profiverein obligatorisch. In der Saisonvorbereitung, Mitte der Hinrunde und zur Rückrundenvorbereitung schnuppert die 28-Jährige im Laufe der Saison insgesamt acht Wochen in die Trainerarbeit rein. „Das größte Augenmerk liegt für mich auf dem Trainingsplatz. Ich schaue, wie der ein oder andere Trainingsinhalt rübergebracht wird, und was ich davon mit in meine Arbeit nehmen kann“, sagt die Diplomwissenschaftlerin.

Mit in ihre Arbeit nehmen, bedeutet in das Training mit den Auswahlmannschaften des Fußball-Verband Mittelrhein. Hier ist Hagedorn seit Ende ihrer aktiven Karriere, die sie verletzungsbedingt beenden musste, als Verbandssportlehrerin tätig. Sie trainiert die U15-, U17-, und U20- Frauenmannschaften. „Um als Verbandssportlehrer zu arbeiten, ist der Fußball-Lehrer-Schein erforderlich“, erklärt Hagedorn ihre Motivation für den Erwerb des Scheins. Damit gehört sie zu den wenigen Frauen, die am DFB-Lehrgang teilnehmen. Im letzten Jahr bestand der Lehrgang ausschließlich aus Männern. „Ich bin zwar nicht die Erste, die den Schein macht. Bisher haben rund 20 Frauen den Lehrgang absolviert, angefangen bei der ehemaligen Nationaltrainerin Tina Theune“, sagt die ehemalige Nationalspielerin.

Und was macht man so als Praktikantin bei einer Profifußballmannschaft? „Zuschauen und Erfahrungen sammeln“, sagt Hagedorn. „Ich darf sehr viel mitmachen und vor allem mithören, bin bei Mannschaftsbesprechungen dabei, kann mit auf dem Platz stehen, sitze mit den Trainern im Büro und bei Spielen mit auf der Bank“, beschreibt sie die Einblicke in die Arbeit von Peter Hyballa und Eric van der Luer. „Peter Hyballa ist der jüngste Coach in der Bundesliga, aber er ist seit 15 Jahren Trainer. Er hat also einen Erfahrungsschatz, der deutlich größer ist als der von manch einem ehemaligen Fußballprofi, der heute auf der Bank sitzt. Ich kann von ihm sehr viel lernen“, so ihr Kommentar zum Chef-Trainer. Der Derby Cup am Sonntag war Hagedorns vorerst letzter Tag in Aachen. Bevor sie im Oktober zurückkehrt, wird sie die Schulbank in Köln drücken.

 

 

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