U15 siegt mit Leidenschaft gegen Rot-Weiß Essen

Alemannia ging mit Verletzungssorgen in dieses richtungsweisende Spiel. Kurz-fristig fielen mit Stürmer Kevin Thörner und Linksverteidiger Alex Jung zwei Spie-ler aus. Dafür lief zum ersten Mal nach seiner dreimonatigen Wechselsperre Stürmer Nazim Sangare auf, der schon in den ersten Minuten mit einigen guten Aktionen auf sich aufmerksam machte. Rot-Weiss Essen startete erwartungsge-mäß mit viel Pressing und langen Bällen auf ihren körperlich äußerst starken und schnellen Mittelstürmer. Vor den Augen zahlreicher Zuschauer konnten sich die Schwarz-Gelben jedoch schnell und geschickt befreien und spielten mutig nach vorne. Abgesehen von einem gefährlichen Essener Konter in der Anfangsphase hatte Aachens Trainergespann Marc Gillessen, Jörg Seferings und Heiko Heinze die eigene Mannschaft so gut eingestellt, dass hinten wenig anbrannte und vorne gute Kombinationen zu sehen waren. Aus heiterem Himmel kam deshalb nach 15 Minuten das 0:1. Nach einem unnötigen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung missglückten bei der darauf folgenden, eigentlich harmlosen Defensiv-Situation zwei Klärungsversuche und Essen konnte aus drei Metern einschieben. Die Ale-mannia ließ sich von diesem Rückstand jedoch nicht verunsichern. Der Ball lief zusehends besser und auch die Chancen zu Ausgleich blieben nicht aus. „Wir haben auch nach dem Rückstand unser Spiel weiter durchgezogen, und uns nicht verrückt machen lassen. Das war ein großer Unterschied zu einigen Spielen am Anfang der Saison“, bilanzierte Co-Trainer Jörg Seferings. Zwangsläufig folg-te dann auch das 1:1. Nach einer guten Kombination über die rechte Aachener Angriffsseite und einer maßgenauen Flanke von Mehdi Chourak erzielte Nazim Sangare per Kopfball den Ausgleich. Essen war anschließend in seiner stärksten Phase der Partie, versuchte vor dem Halbzeitpfiff in Führung zu gehen, profitierte dabei aber auch von einigen unnötig verursachten Freistößen und Ecken. Echte Torchancen ließ die Aachener Defensive trotzdem nicht zu. Im Gegenteil: Kurz vor der Pause tauchte erneut Sangare alleine vor Essens Keeper auf und wollte uneigennützig den mitgelaufenen Drevina einsetzen statt selbst zu vollenden. Dieses Mal war es die falsche Entscheidung, denn der Gast konnte kurz vor der Linie klären. In der Halbzeitpause war für Co-Trainer Heiko Heinze klar: „Dieses Spiel wird im Mittelfeld entschieden. Wer hier die Zweikämpfe gewinnt, gewinnt das Match!“ Und so kam es auch. Nach einer kurzen Essener Drangperiode mit allerdings nur einer Großchance, übernahm die Alemannia im zweiten Abschnitt das Kommando. Die Mittelfeldspieler rotierten geschickt, vorne wurde der Ball gut gehalten und schnell in die Spitze gespielt und hinten sicher aus der Abwehr kombiniert. Trotzdem blieb Essen jederzeit über ihre Konter gefährlich, ein un-glaublich spannendes und abwechselungsreiches Spiel entwickelte sich. Doch sieben Minuten vor dem Ende dann die Erlösung für die Schwarz-Gelben. Nach schöner Flanke von rechts durch Onur Alagöz nahm Armandi Drevina den Ball mit vollem Risiko an und drosch ihn mit rechts aus zehn Metern unter die Latte zur viel umjubelten Vor-Entscheidung zum 2:1. Die Aachen waren konditionell auf der Höhe und ließen den Ball jetzt sicher in den eigenen Reihen laufen, vermie-den Fehlpässe und hatten selbst noch die ein oder andere Möglichkeit. So konn-ten sie die drei Punkte am Tivoli behalten.

„Kampf, Wille, Leidenschaft und Teamgeist, das waren heute die vier Schlüssel-begriffe. Auf dieser Grundbasis haben wir dann teilweise auch gut kombiniert, haben spielerische Akzente gesetzt und verdient gewonnen. Nächste Woche ge-gen Wattenscheid müssen wir die vier Punkte aus den letzten zwei Spielen dann versuchen zu vergolden“, schaute ein zufriedener Trainer Marc Gillessen schon sofort wieder auf das bevorstehende schwere Spiel.

Hoffentlich bringen dort die Kartoffelkäfertrikots wieder so viel Glück.