Sonntag, 15 Uhr, Tivoli: Zur klassischen Zweitligazeit gibt es am kommenden Sonntag Oberliga-Fußball zu sehen. Die Alemannia-Amateure treffen auf den KFC Uerdingen. Aus Sicherheitsgründen - die Gäste werden auswärts stets von einer großen Anzahl Fans begleitet - findet das Spiel auf dem Tivoli statt.
Geöffnet werden der Z-Block für die KFC-Anhänger sowie die überdachte Stehtribüne. Einlass ist ab 13 Uhr. Und natürlich ist von Seiten der Alemannia auch für die Stadionwurst in der Halbzeit gesorgt. Anfang der hat Staffelleiter Manfred Neufeld hat ein Urteil im Streit um die Spielberechtigung des Uerdingers Stephan Paßlack gesprochen. Der ehemalige Nationalspieler war am 2. Oktober im Spiel gegen Union Solingen nicht spielberechtigt. Damit wird das Spiel mit 2:0 für Union Solingen gewertet. Am 7. Oktober gingen die geforderten Unterlagen beim Fußballverband Niederrhein ein, so Paßlack seit letzter Woche Freitag wieder spielberechtigt ist.
Die Krefelder stehen damit in der bereinigten Tabelle bei 19 Punkten und belegen Rang 5. „Die Möglichkeit wäre also da, Uerdingen zu überholen“, sagte Amateurcoach Stefan Emmerling. Er verweist auf die Tordifferenz der Gäste, nach dem Urteil am Grünen Tisch liegt sie bei 12:8. „Diese Mannschaft ist also sehr effektiv. Oft reicht ihnen ein Tor, um zu gewinnen“, warnt der Ex-Profi. Er muss am Sonntag auf die Dienste von Sören Prüter (Innenbandriss) und Janosch Emonts (muskuläre Probleme).
Die Erfahrung der bisherigen Spiele zeigt, dass Alemannia II mit einer konzentrierten Leistung in der Lage ist, auch ambitionierte Teams wie Uerdingen zu schlagen. Emmerling hofft dazu auf die Unterstützung der Fans: „Wir haben zuletzt in unseren Auswärtsspielen eine große Unterstützung erfahren und hoffen auch am Sonntag auf viele Fans, damit die Uerdinger nicht in der Überzahl sind.“
Alemannia Aachen II: Rauw Scharping Koen / Trainer: Stefan Emmerling
KFC Uerdingen: Anagnostou, Knappmann, Mangiapane, Martin, N'Doum, Paßlack, Schulz-Winge, Wersching, Windges, Ziegler / Trainer: Maes
1:0 Michael Rentmeister (30.)
Koen (77.)
Frank Meiwes, Westhoff, Jakobtorweihen
757 (davon ca. 350 aus Uerdingen)
Sonnig, 20 Grad
Knapp 1000 Zuschauer wurden am Sonntagnachmittag Zeuge eines verdienten 1:0-Erfolgs der Tivoli-Amateure über den ehemaligen Bundesligisten KFC Uerdingen. Trainer Stefan Emmerling, der zuvor drei Zähler von seinen Schützlingen eingefordert hatte, konnte dabei auf die Dienste von Bernd Rauw, Erwin Koen und Jens Scharping zurückgreifen. Seine Mannschaft setzte die Vorgabe mit einer kämpferischen Glanzleistung um und setzt sich dadurch in der Spitzengruppe der Oberliga Nordrhein fest.
Der erste Spielabschnitt gestaltete sich ausgeglichen. Die Uerdinger kamen zwar nach missglückten Abwehrversuchen der Aachener Hintermannschaft durch Windges früh zu zwei Torgelegenheiten (4., 8.), doch mit zunehmender Spieldauer entwickelte sich eine kampfbetonte und gute Oberligapartie mit wenig Strafraumszenen. Schon im Vorfeld der Partie war klar, dass für die Schwarz-Gelben gegen die starke KFC-Abwehr um Ex-Nationalspieler Stefan Paßlack eine konsequente Chancenauswertung erforderlich sein würde. In zehn Partien hatten die Seidenstädter bislang ganze sieben Gegentore kassiert.
Eine der wenigen Schwächen der Krefelder Hintermannschaft wurde nach exakt einer halben Stunde Spielzeit eiskalt bestraft. Gleich zweimal blieben die Gäste bei Kopfballduellen im eigenen Strafraum nur zweiter Sieger und schon zappelte die Kugel im Netz. Eine Hereingabe von Faton Popova verlängerte Erwin Koen auf Michael Rentmeister, dessen Kopfball sich über den verdutzten KFC-Keeper Peter Martin hinweg ins Tor senkte.
Die zweite Halbzeit begann mit wesentlich mehr Aktionen vor den Toren. Erst prüfte erst Erwin Koen mit einem Freistoßhammer aus 25m Peter Martin, auf der Gegenseite rette Christian Pauly gegen Luciano Mangiapane klasse.
Nach rund einer Stunde Spielzeit hätte die Vorentscheidung zugunsten der Alemannia fallen können, wenn nicht sogar müssen. Zunächst parierte Martin einen Rentmeister-Schuss glänzend (58.), dann köpfte Faton Popova eine Koen-Flanke aus kurzer Distanz freistehend am rechten Pfosten vorbei (60.).
So musste bis zuletzt gezittert werden. Auch deshalb, weil Schiedsrichter Meiwes aus Rheda-Wiedenbrück in der Schlussphase das nötige Fingerspitzengefühl vermissen ließ. Nach einem langen Ball auf Erwin Koen nahm der Niederländer das Spielgerät mit angelehntem Arm mit und rannte alleine auf das Gästetor zu. Der Unparteiische ahndete dies jedoch als absichtliches Handspiel und da Koen zuvor bereits verwarnt war, zog er nun die Ampelkarte (77.).
In Unterzahl drängte der KFC auf den Ausgleich, doch die Aachener Abwehr um Bernd Rauw ließ einfach nicht anbrennen. Auch in der dreiminütigen Nachspielzeit, als sogar Peter Martin bei einer Ecke im gegnerischen Strafraum auftauchte, hielt das Abwehrbollwerk stand.
Den verdienten Lohn erhielt die junge Alemannia-Elf mit viel Beifall von den Rängen. Natürlich war auch Stefan Emmerling mit seiner Truppe zufrieden und gab darüber hinaus die Komplimente an die Fans zurück. „Unser Sieg geht absolut in Ordnung. Meine Mannschaft hat heute leidenschaftlich gekämpft. Außerdem wurde die Mannschaft von außen prima unterstützt“.
Ein Alemannia-Fan hat sich über diesen Sieg ganz besonders gefreut: Dr. Edgar Cremer, langjähriger Anhänger unserer Amateurmannschaft und seit 64 Jahren Vereinsmitglied feierte am vergangenen Montag seinen 75. Geburtstag. Vor dem Spiel hatte er von „seinen“ Jungs ein Trikot mit allen Unterschriften und der Rücknummer 75 erhalten, nach dem Spiel durfte sich der Jubilar darüber hinaus noch auf dem Tivoli-Rasen über einen verdienten Sieg freuen,
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