1. Bundesliga - Saison 2006/2007 - 4. Spieltag - Samstag 16.09.2006  - 15:30 Uhr
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Muskuläre Probleme bereiten Sorgen

Michael Frontzeck lobt ansonsten den Zustand des Teams

Vor dem Klassiker gegen Borussia Mönchengladbach muss der neue Coach Michael Frontzeck noch mit einigen Fragezeichen beim Personal leben. „Wir hatten in der Woche mit einigen muskulären Problemen zu kämpfen“, so der 42-Jährige.

Mit dem generellen Fitnesszustand seines Teams zeigte sich der Trainer am Freitag aber zufrieden. „Ich habe ein sehr intakte Mannschaft übernommen, die fit und aufmerksam ist. Ich werde an der Aufstellung leistungsmäßig nichts verändern. Es kann jedoch zu Umstellungen aufgrund muskulärer Probleme kommen, aber da müssen wir die letzten Trainingseinheiten abwarten.“ Bewusst verordnete Frontzeck Alex Klitzpera und Cristian Fiel am Donnerstagnachmittag eine Pause. „Es nutzt nichts, wenn beide am Samstag spielen und danach wieder länger ausfallen“, so Frontzeck. Auch Moses Sichone war in der Woche betroffen, Frontzeck hofft auf den Einsatz des Innenverteidigers. Die Rückenprobleme von Jan Schlaudraff scheinen behoben. Fehlen werden mit Sicherheit Emmanuel Krontiris (Entzündung des Mittelfussknochens) und Szilárd Nemeth (Lungenentzündung).

Neben Frontzeck wird sein neuer Co-Trainer Erik Meijer Platz nehmen, der seine Urlaubspläne für den neuen Job ad acta gelegt hat. „Ich freue mich auf die neuen Aufgaben. Und ich bin mir sicher, dass meine Füße besser in Fußballschuhe passen, als unter den Schreibtisch“, sagte Meijer, der sich auf die Zusammenarbeit freut: „Ich tue, was ein Co-Trainer tut: Ich unterstütze meinen Chef. Wir werden viel reden, uns austauschen“, beschreibt der Holländer die Zusammenarbeit.

Gladbach ist mit sechs Punkten in die neue Saison gestartet. Zwei Heimsiege (Cottbus und Bielefeld) stehen einer Auswärtsniederlage (Nürnberg) gegenüber. Vor den Aachenern und speziell ihren Fans hat Jupp Heynckes enormen Respekt. „Man muss Hochachtung vor den Aachenern haben, da scheint gute Arbeit gemacht worden zu sein. Es wird ein ganz enges Spiel und uns erwartet ein heißer Tanz“, fürchtet der Borussia-Coach den engen Tivoli. „Der Tivoli bietet das Ambiente wie englische Stadien. Da ist jedes Spiel wie ein Pokalspiel“ zeigt der Gladbacher Trainer Respekt vor dem Hexenkessel Tivoli. Wieder mit dabei sein wird der deutsche Nationalstürmer Oliver Neuville, der nach überstandener Achillessehnenverletzung wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist.

Die Bilanz gegen Borussia Mönchengladbach fällt negativ aus. Bei bisher 13 gespielten Partien konnten die Aachener nur drei Siege erzielen, spielten 4mal unentschieden und verloren sechs Aufeinandertreffen. Die Bilanz auf dem heimischen Tivoli ist ausgeglichener. Bei acht Partien wurde zwei Mal gewonnen, dreimal unentschieden gespielt und dreimal verloren. Das letzte Spiel der beiden Mannschaften am 17. März 2004 im DFB-Pokal gewannen die Aachener durch ein Freistoßtor von Ivo Grlic mit 1:0. Dieses Tor sicherte den Einzug ins Pokalfinale und gleichzeitig dem Uefa-Cup.

Geleitet wir die Partie von Schiedsrichter Michael Weiner. Ihm attestieren Norbert Grudzinski und Christoph Bornhorst. Der vierte Offizielle ist Peter Henes.

Das Spiel gegen Borussia Mönchengladbach ist schon seit Wochen ausverkauft.

Infos

Bilanz gegen Mönchengladbach
Infos zu Mönchengladbach

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Dum (75. Noll), Ebbers, Herzig, Leiwakabessy, Nicht, Pinto, Plaßhenrich (87. Heidrich), Reghecampf (82. Lehmann), Rösler, Schlaudraff, Sichone / Trainer: Michael Frontzeck

Bor. Mönchengladbach: Bögelund, Demme, El Fakiri (67. Sverkos), Insua (46. Johannes van den Bergh) (46. Rump), Jansen, Kahe, Keller, Kirch, Polanski, Svensson, Ze`Antonio / Trainer: Jupp Heynckes

Tore

1:0 Reghecampf (7.), 2:0 Schlaudraff (31.), 2:1 Kahe (50.), 3:1 Ebbers (51.), 4:1 Schlaudraff (84.), 4:2 Kahe (90.+1)

Verwarnungen

  (7.),   Leiwakabessy (25.),   Schlaudraff (57.),   Kahe (61.),   Reghecampf (61.),   Pinto (81.)

Ecken

3 / 3

Abseits

0 / 5

Schiedsrichter:

Michael Weiner, Christoph Bornhorst, Norbert Grudzinski

Zuschauer:

20.800 (davon 2.000 Gladbach-Fans)

Wetter:

heiter, 22 Grad

Alemannia siegt gegen Mönchengladbach im „heißen Tanz“

Aufsteiger gewinnt am Tivoli mit 4:2 - Überragende erste Hälfte als Grundstein zum Erfolg

Auf dem ausverkauften Aachener Tivoli mit 20.800 Zuschauern konnte Alemannia Aachen gegen Borussia Mönchengladbach den ersten Heimsieg einfahren. Aus dem Team des neuen Aachener Trainers Michael Frontzeck trugen sich Laurentiu Reghecampf, Marius Ebbers und Jan Schlaudraff mit zwei Treffern in die Torschützenliste ein. Auf der Gegenseite war Kahe zweimal erfolgreich. Die Aachener Mannschaft überzeugte nach dem spektakulären Abgang von Dieter Hecking vor allem in der ersten Halbzeit mit attraktivem Offensivfußball und hielt hoch verdient die Punkte am Tivoli.

Nachdem unter der Woche noch große Fragezeichen hinter dem Einsatz von Alexander Klitzpera, Cristian Fiel und Moses Sichone standen, gab es am Samstagvormittag Klarheit. Moses Sichone konnte wie erhofft im Derby auflaufen. Alexander Klitzpera und Cristian Fiel mussten wegen muskulären Problemen passen. Dafür liefen Nico Herzig und Laurentiu Reghecampf wie auch im DFB-Pokal in Chemnitz auf. Nach abgesessener Rot-Sperre ließ Aachens neuer Coach Michael Frontzeck Torwart Kristian Nicht auch in der Bundesliga von Anfang an spielen. Jan Schlaudraffs Rückenprobleme wurden rechtzeitig behoben, so dass der Ex-Borusse spielen konnte. Wegen Verletzung schauten Emmanuel Krontiris (Entzündung im Fuß) und Neuzugang Szilard Nemeth (Lungenentzündung) nur zu.

Auf der Gegenseite nahm Jupp Heynckes keine Veränderungen im Vergleich zum letzten Bundesligaspiel gegen Arminia Bielefeld vor. Der US-Amerikaner Kasey Keller stand wie gewohnt im Tor der Gladbacher. Zé Antonio, der kürzlich seinen Vertrag bis 2009 verlängerte, bildete mit Bo Svensson die Innenverteidigung. Nationalspieler Marcell Jansen und Kasper Bögelund verteidigten auf den Außen. Im Mittelfeld vertraute der Borussen-Coach wieder Oliver Kirch, Eugen Polanski und Hassan El Fakiri, die Bernd Thijs, Michael Delura und Johannes van den Bergh aus dem Team drängten, die letzte Woche im DFB-Pokal eine Chance erhielten. Im Sturm begann Kahe neben dem genesenen Oliver Neuville. Wesley Sonck musste wegen Knieproblemen passen. Auch Per Kluge (Trainingsrückstand) war nicht im Team.

In den ersten Minuten bemühten sich beide Mannschaften den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen und selber Akzente zu setzen. Die Borussia aus Gladbach kombinierte schnell im Mittelfeld und suchte das direkte Zuspiel in die Spitze. Gleich dreimal stand ein Gladbacher in den ersten vier Minuten im Abseits. Den ersten zählbaren Erfolg konnte jedoch die Alemannia in der 7. Minute verbuchen: Nach einer Ecke von der linken Seite spielte Marcell Jansen den Ball mit der Hand. Den fälligen Elfmeter verwandelte Laurentiu Reghecampf sicher zum 1:0 für die Aachener - Traumstart! In der Folgezeit drückten die „Fohlen“ und Alemannia konterte: Schlaudraff degradierte auf Rechts seine Gegenspieler zu Statisten und flankte hart in die Mitte. Leider kamen weder Marius Ebbers noch Sascha Rösler an die Kugel (12.). Nächste Chance in der Schwarz-Gelben nur drei Minuten später: Gut erkämpfter Ballbesitz im Mittelfeld und Ebbers tankte sich durch. Sein satter Schuß striff nur knapp am linken Pfosten vorbei. Die Alemannia stand jetzt unmittelbar vor dem nächsten Treffer. In der 19. Minute konnten Ebbers und Rösler einen Reghecampf-Freistoß nicht entscheidend verwerten. Mitte der ersten Halbzeit fingen die Alemannen dann an zu zaubern: Reghecampf setzte sich im Mittelfeld durch und spielte mit Ebbers Doppelpass. Sein Schuß aus 18 Metern wurde aber abgeblockt.


Ein Aufreger dann in der 29. Minute: Sascha Dum spielte auf der rechten Seite alle Gegner schwindelig und drang mit viel Tempo in den Strafraum ein und kam zu Fall. Schiedsrichter Michael Weiner entschied zum Missfallen der Aachener Fans aber auf Abstoß.

In der 31. Minute dann der hoch verdiente zweite Treffer für das Team von Michael Frontzeck. Leiwakabessys weite Flanke legte Ebbers im Strafraum auf Schlaudraff ab, der den Ball im Tor der Borussen unterbringen konnte. Mönchengladbach hatte in dieser Phase des Spiels nichts dagegen zu halten. In der 40. Minute kam Gladbach im Stile einer Handballmannschaft an den Aachener Sechzehner. Da hier jedoch kein Durchkommen war versuchte es Eugen Polanski aus der zweiten Reihe - sein Schuss ging jedoch weit übers Tor. In den Schlussminuten der ersten Hälfte schalteten die Schwarz-Gelben einige Gänge zurück ohne Mönchengladbach die Möglichkeit zu geben, gefährlich zu werden.

Nach der Pause kam die Alemannia unverändert aus der Kabine. Jupp Heynckes dagegen wechselte gleich zweimal aus. Federico Insua und Kasper Bögelund blieben in der Kabine. Für sie kamen Michael Delura und Johannes van den Bergh in die Partie. Gladbach kam frischer aus der Kabine. Gleich viermal schossen die „Fohlen“ in den ersten fünf Minuten aufs Tor von Kristian Nicht ohne das etwas geschah. Der fünfte Versuch saß dann. Nach einer Neuville-Ecke von der rechten Seite köpfte Kahe das Leder in die Maschen (50.).

Doch die Alemannia ließ sich vom Gegentreffer nicht beeindrucken und legte nur eine Minute später nach. Eine schöne Flanke von Schlaudraff wuchtete Marius Ebbers ins Tor der Borussen und stellte den alten Abstand wieder her. Zehn Minuten lang passierte nichts. Danach behauptete Rösler einen langen Abschlag von Kristian Nicht und zog aus 20 Metern einfach mal ab. Gladbachs Keeper Keller hatte mit dem Schuss jedoch keine Probleme. Im Gegenzug stand wieder Nicht im Mittelpunkt. Nachdem sich Neuville im Strafraum durchgesetzt hatte und den Ball auf Fünfer zurückspielte, konnte der Aachener Keeper den Schuss von Kahe sicher entschärfen (63.). In der 67. Minute ging Borussen-Trainer Jupp Heynckes dann volles Risiko. Stürmer Vaclev Sverkos kam für Mittelfeldmann Hassan El Fakiri. Trotz der Überlegenheit kamen die Gladbacher zu keinen nennenswerten Chancen - die lagen auf Seiten der Schwarz-Gelben. In der 71. Minute missglückte Ebbers ein Fallrückzieher nach Flanke des agilen Schlaudraff. Den Abpraller setzte Dum in die Wolken. Kurz darauf ging der überragende Mann für Emil Noll vom Platz. Gladbach war jetzt deutlich öfter im Ballbesitz jedoch ohne daraus Kapital zu schlagen.
Das Team von Trainer Michael Frontzeck zog sich tief in die eigene Hälfte zurück und lauerte immer wieder auf Konter. In der 82.Minute war dann auch der Arbeitstag des starken Reghecampf beendet. Matthias Lehmann kam für ihn in die Partie. Schlaudraff war es dann, der den letzten Treffer für die Alemannen markieren konnte. In der 84. Minute setzte sich der Aachener Stürmer gegen drei Abwehrspieler durch. Sein abgefälschter Schuss aus 16 Metern flog über Torwart Keller unhaltbar in die Maschen. Den Schlusspunkt setzte Kahe. Sein 2:4-Anschlusstreffer nach einer Ecke in der Nachspielzeit war jedoch nur Ergebniskorrektur.

Durch eine überragende Leistung der gesamten Mannschaft setzte sich die Alemannia verdient gegen eine schwache Gladbacher Mannschaft. Da das Team von Trainer Jupp Heynckes über die ganzen 90. Minuten nichts dagegen zu halten hatte, ging der Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung.

Zum Spiel

Trainer Michael Frontzeck: Es war ein super Nachmittag. Die Mannschaft hat sehr gut gespielt - natürlich getragen von den fanatischen Fans. Ich war sehr zufrieden, vor allem in der ersten Hälfte. Hier hat die Mannschaft Eins zu Eins das umgesetzt, was ich gefordert habe. Für mich war das 3:1 die entscheidende Spielszene. Mit der Gesamtleistung kann man jetzt zufrieden sein. Da müssen wir für die nächsten Spiele anknüpfen.

Trainer Jupp Heynckes: Ich glaube schon, dass es ein Unterschied ist, ob man Auswärts spielt oder zu Hause - vor so einem Publikum. Die Spieler werden auf einer Woge der Begeisterung getragen und da muss man dagegen halten. Das haben wir nicht geschafft. Wenn man dann eine solche Entscheidung (die Entscheidung zum Handelfmeter, Anm. der Redaktion) gegen sich hat, muss man auf dem sportlichen Wege eine Antwort geben und nicht lamentieren. Es war ein verdienter Sieg für die Alemannia. Aachen war kämpferisch und läuferisch die bessere Mannschaft. Aachen hat uns gezeigt wie ein Derby gespielt wird.

Jan Schlaudraff: Natürlich ist es schön zu gewinnen und wenn es dann im Derby ist, ist es umso schöner. Das freut natürlich unsere Fans und die ganze Region. Wir haben jetzt im Spiel unsere Leistung abgerufen. Wir haben es gegen Schalke gezeigt und auch in Hannover, wie auch heute, dass wir guten Fußball spielen können. Dass das in Leverkusen ein Ausrutscher war, haben wir jetzt bewiesen. Und wenn wir jetzt an diese Leistung anknüpfen werden wir unsere Punkte holen.

Was jetzt vor dem Spiel aus Gladbach kam, ist ja so nicht richtig. Ich bekam das Signal gehen zu können und in Gladbach wurden keine Anstalten gemacht, mich zu halten. Jetzt in einem Interview zu sagen, ich müsste meine Bundesligatauglichkeit beweisen - das ist schon frech.

Marcell Jansen: Wenn man so eine Aktion nach so kurzer Zeit gegen sich gepfiffen bekommt, dann ist es doppelt schwer. Danach haben wir immer noch nicht gespielt, aber so eine Entscheidung wirft einen doch zurück. Ich weiß nicht was der Schiedsrichter gesehen hat - für mich ist das lächerlich.

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