Der Vorbericht vor dem Spiel gegen Viktoria Köln
Für die Alemannia steht das letzte Heimspiel des Jahres an. Am Samstag empfangen die Schwarz-Gelben um 14:00 Uhr Viktoria Köln. Gegen den tabellarisch besser platzierten Gegner sollen die Tugenden aus der Partie in Rostock erneut zum Tragen kommen.
Nach dem intensiven Spiel am Sonntag und der langen Rückfahrt aus dem Norden bleibt der Mannschaft nur eine kurze Trainingswoche auf dem Tivoli. Diese soll laut Cheftrainer Mersad Selimbegović bestmöglich genutzt werden, um alle Kräfte für die Begegnung zu bündeln. Die Zielsetzung ist klar: „Wir wollen das letzte Heimspiel des Jahres unbedingt gewinnen und den Fans etwas zurückgeben. Genau so gehen wir die Tage bis zum Spiel an.“
Beim F.C. Hansa Rostock zeigte die Mannschaft beeindruckende Nehmerqualitäten. Fast 90 Minuten spielte die Alemannia in Unterzahl und lieferte dennoch eine starke Vorstellung ab. Selimbegović war sichtlich stolz, machte seinen Spielern aber auch deutlich, dass genau diese Einstellung die Basis sein müsse. „Unsere Fans wollen sehen, dass wir kämpfen und alles geben. Ich spüre, dass hier etwas entstehen kann und dass wir gemeinsam mit den Fans von Spiel zu Spiel erfolgreicher werden.“
Besonders gefallen hat ihm, wie die Mannschaft Frust in positive Energie umgewandelt hat. Entscheidungen, die man nicht beeinflussen könne, müsse man schnell abhaken. Wichtiger sei, sich in die Zweikämpfe zu werfen und geschlossen zu verteidigen. Dies sei der richtige Weg, auch wenn Danilo Wiebe am Samstag nicht helfen kann. Der Mittelfeldspieler wurde nach seiner fälschlich ausgesprochenen Roten Karte für das Spiel gesperrt.
„Es wird eine sehr schwere Aufgabe für uns“
Der kommende Gegner der Alemannia ist in der Tabelle auf dem 12. Platz positioniert und steht damit über der Alemannia. Die Viktoria musste in den letzten drei Spielen jedoch jeweils Niederlagen hinnehmen. Selimbegović warnt aber ausdrücklich davor, den Gegner zu unterschätzen: „Die Arbeit, die bei Viktoria Köln gemacht wird, wird oft unterschätzt. Ich finde, sie machen einen überragenden Job. Sie haben ganz klare Abläufe, sind unangenehm und sehr ruhig am Ball. Dazu sind sie auf allen Positionen gut besetzt. Es wird eine sehr schwere Aufgabe für uns.“
Generell hebt der Aachener Übungsleiter hervor, dass die Kölner eine der Mannschaften, mit dem meisten Ballbesitz in der Liga sind. „Wir werden nach dem Spiel nicht darüber reden, dass wir knapp 80 Prozent Ballbesitz hatten. Es geht für uns darum, uns leidenschaftlich dagegenzustemmen und bereit zu sein zu leiden. Wir dürfen nicht passiv sein und uns hinten reindrücken lassen, nur um dort auf eine Hereingabe nach der anderen zu warten. Das wollen wir zusammen mit unseren Fans angehen, damit wir am Ende alle glücklich sind.“
Personalsituation und Rahmenbedingungen
Im Training der Alemannia hat Lukas Scepanik bisher in dieser Woche etwas dosierter trainiert. Hierbei handelt es sich allerdings nur um eine Vorsichtsmaßnahme, da er vor kurzem noch verletzt war. Für das Spiel am Wochenende steht er genauso zur Verfügung wie Gianluca Gaudino. Fraglich ist dagegen ein Einsatz von Marius Wegmann, welcher in Rostock verletzt ausgewechselt werden musste. Ein Einsatz des Innenverteidigers ist aber nicht ausgeschlossen. Positive Nachrichten gibt es auch von Matti Wagner, der wieder am Mannschaftstraining teilnehmen konnte. Fabio Torsiello und Lamar Yarborugh trainieren derweil noch separat. Auch Jeremias Lorch agiert mittlerweile wieder weitestgehend schmerzfrei, dennoch ist beim polyvalenten Defensivspieler Vorsicht geboten.
Rund 21.000 Fans werden am Samstag auf dem Tivoli erwartet – darunter 250 bis 300 aus Köln. Wer nicht im Stadion sein kann, hat verschiedene Möglichkeiten, das Spiel live zu verfolgen: Hierfür stehen wie immer der Alemannia-Liveticker oder der 100,5 Alemannia Livestream zur Verfügung. Dazu wird die Begegnung bei MagentaSport übertragen.
Die Alemannia hat bisher 14 Spiele gegen die 2010 gegründete Viktoria aus Köln ausgetragen. Am Samstag haben die Kaiserstädter die Chance, die Gesamtbilanz gegen den rechtsrheinischen Verein aufzubessern. Bislang stehen vier Siege auf der Seite der Alemannia, ein Spiel endete in einem Unentschieden und in neun Partien setzten sich die Kölner durch. Schiedsrichter der Partie ist Leonidas Exuzidis. An den Linien wird er unterstützt durch Jannik Schneider und Tarik Damar. Vierter Offizieller ist Kristijan Rajkoyski.
Alemannia Aachen: Olschowsky – Nadjombe, da Silva Kiala, Meyer, Scepanik (89. Strujic) – Ademi (84. Castelle), Bahn (72. Gaudino) – Loune (72. Wriedt), Gindorf, Richter (46. Elekwa) – Schroers / Trainer: Mersad Selimbegović
FC Viktoria Köln: Schulz – Sponsel, Dietz, Kloss – Tonye (69. Agyekum), Wolf, Engelhardt (46. Eisenhuth), Ronstadt – Münst (90+4. Ott), Otto (84. Zank) – Lobinger (84. Popp) / Trainer: Marian Wilhelm
0:1 Otto (12.), 0:2 Kloss (60.), 0:3 Zank (86.)
Tonye (37.), Loune (42.), Engelhardt (43.), Lobinger (58.), Bahn (66.), (67.), Elekwa (88.), Ronstadt (88.)
3 / 3
Leonids Exuzidis (Castrop-Rauxel) – Tarik Damar, Jannik Schneider
20.644 (davon ca. 240 aus Köln)
7 Grad, bewölkt
Gelb für Mersad Selimbegović (67.)
Kein Erfolg im letzten Heimspiel des Jahres
Im letzten Heimspiel des Jahres muss sich Alemannia Aachen Viktoria Köln mit 0:3 geschlagen geben. Für die Gäste erzielte David Otto das erste Tor noch in der ersten Halbzeit (12.). Nach dem Seitenwechsel erhöhten Tim Kloss (60.) und Benjamin Zank (86.) für die Kölner.
Im Vergleich zum Spiel bei Hansa Rostock veränderte Trainer Mersad Selimbegović die Aufstellung auf zwei Positionen: Für den rotgesperrten Danilo Wiebe rückte Felix Meyer in die Startelf. Marius Wegmann nahm ebenfalls auf der Bank platz. Stattdessen kam für ihn Marc Richter.
Die erste Aktion der Partie gehörte auch der Alemannia: Pierre Nadjombe setzte sich auf der rechten Seite gegen seine Gegenspieler durch und suchte in der Mitte Lars Gindorf. Seine Flanke verpuffte allerdings (2.). Das Spiel verlagerte sich danach ins Mittelfeld, doch nach einer Kölner Ecke folgte die kalte Dusche: David Otto erreichte als Erstes die Hereingabe von Leonhard Münst. Jan Olschowsky hatte gegen den folgenden Kopfball keine Abwehrchance mehr (12.).
Die Schwarz-Gelben versuchten sich danach ins Spiel zu beißen, nahmen die Zweikämpfe an und hatten zumeist den Ball. Jedoch fanden sie keine Lösung gegen die Kölner Defensive. Stattdessen wurde es erneut im eigenen Strafraum brenzlig. Nach einem langen Einwurf köpfte Lars Dietz zunächst an die Latte, bevor Olschowsky sich den Abpraller schnappen konnte (33.). Kurz vor der Pause folgte dann die erste Chance der Kaiserstädter. Gindorf legte den Ball mit dem Rücken zum Tor für Faton Ademi auf, der von der Strafraumgrenze aus an Arne Schulz im Kölner Tor scheiterte (45.+1).
Viktoria Köln erhöht nach der Pause
Mersad Selimbegović reagierte zur Pause und brachte Emmanuel Elekwa für Richter, der mit seiner Schnelligkeit und Wendigkeit das Aachener Offensivspiel antreiben sollte. Das gelang auch zunächst. Nach einer Finte auf Höhe der Mittelfeldlinie war er seinen Mitspielern enteilt, doch sein Zuspiel auf den mitgeeilten Mika Schroers geriet zu ungenau, weswegen der Kölner Keeper die Situation bereinigen konnte (48.). Es war aber erneut die Viktoria, die zum Torerfolg kam. Nach einer Münst-Ecke köpfte Kloss wenige Meter vor dem Tor wuchtig zum 0:2 ein (60.).
Gindorf hätte die Alemannia wieder ins Spiel bringen können, doch sein Schuss aus der Drehung verpasste das Tor haarscharf (77.). Der eingewechselte Benjamin Zank sorgte dann aber für die Entscheidung. Nach Zuspiel von Tobias Eisenhuth behielt er vor Olschowksy die Übersicht und verwandelte zum 0:3 (86.). Beinahe hätten die Kölner noch einen vierten Treffer erzielt, doch Leander Popp verzog frei vor dem Aachener Tor (87.). Die letzte Chance des Spiels hatte Niklas Castelle inne. Aus halbrechter Position setzte er aber ein wenig zu hoch an und verpasste knapp (90.+6).
Am Ende verliert die Alemannia mit 0:3 gegen eine sehr effiziente Kölner Mannschaft. Die Aachener zeigten sich zwar engagiert, fanden aber keine Lösungen gegen die Defensive der Viktoria und agierten bei Eckbällen zu sorglos. Das letzte Spiel des Jahres steht am kommenden Wochenende an. Dann treffen die Kaiserstädter auswärts auf den TSV Havelse.