2. Bundesliga - Saison 2011/2012 - 26. Spieltag - Freitag 16.03.2012  - 18:00 Uhr
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Feisthammel fehlt vier Wochen lang

Abwehrspieler erlitt Bänderriss im Sprunggelenk – Freitag (18 Uhr) gegen Union Berlin

Kim Falkenberg fehlt weiterhin verletzt, Shervin Radjabali-Fardi und Seyi Olajengbesi sind gesperrt und nun fällt auch noch Tobias Feisthammel aus. Vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin plagen Friedhelm Funkel in der Defensive große Personalsorgen. Feisthammel hatte sich am Dienstag im Training verletzt, am Mittwoch folgte die Diagnose: Bänderriss im linken Sprunggelenk plus Kapselverletzung, vier Wochen Pause.

„Ein Vorteil ist das sicher nicht“, sagt Funkel, dessen Viererkette sich nun von alleine aufstellt. Aimen Demai verteidigt rechts hinten, Thomas Stehle und Mirko Casper bilden die Innenverteidigung. „Das sind drei erfahrene Spieler, wir werfen ja keine Jünglinge ins kalte Wasser“, betont der Coach, der ansonsten gerne auf ein eingespieltes Team setzt. Jetzt bleibt einzig Timo Achenbach aus der Stammabwehr. Funkel nimmt es professionell: „So ist das manchmal im Fußball. Verletzungen passieren immer wieder, damit muss man umgehen.“ Als Reaktion auf die Misere wird Patrizio Frau aus der U23 in den Kader rücken, um wenigstens einen gelernten Innenverteidiger auf der Bank zu haben.

Zumindest Albert Streit wird nach Gelb-Rot-Sperre in die Startelf zurückkehren, um für dringend benötigte Kreativität im Spiel nach vorne zu sorgen. Nach vier Partien ohne Torerfolg stand das Offensivspiel im Zentrum der Trainingswoche, diverse Spiel- und Passformen ließ das Trainerteam einstudieren. „Der Knoten muss in einem Pflichtspiel wieder platzen. Man darf keine Angst haben, muss immer wieder den Abschluss suchen“, sagt Funkel, der solche Phasen in seiner langen Karriere zuhauf erlebt hat. Mut zusprechen, den Spielern Vertrauen schenken – im Trainer ist in diesen Tagen auch der Psychologe gefragt, zumal die personellen Alternativen fehlen.

Die Eisernen aus Köpenick liegen mit 36 Punkten auf Rang 8 und damit „zwischen Gut und Böse“. Für den Coach beginnen mit der Partie am Freitag „die Wochen der Wahrheit. Das wissen die Spieler auch. Wir müssen dem Gegner durch Kampf, Einsatz und Aggressivität zeigen: Hier ist heute nichts zu holen“. Auswärts sind die Berliner das schwächste Team aus der oberen Tabellenhälfte, das wollen die Schwarz-Gelben ausnutzen.

Für das Heimspiel wurden bislang rund 12.000 Karten verkauft. Wie gewohnt gibt es die Möglichkeit, Tickets in den Alemannia-Shops im Tivoli und in der Pontstraße, über die Hotline 01805 / 018011 (14 Cent pro Minute aus dem dt. Festnetz, Mobilfunkpreis maximal 42 ct/min), im Internet bis vier Stunden vor Spielbeginn unter www.alemannia-tickets.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen zu kaufen.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Waterman – Demai, Casper, Stehle, Achenbach – Sibum – Streit (63. Odonkor), Uludag, Kratz (66. Junglas) – Auer, Radu / Trainer: Friedhelm Funkel

1. FC Union Berlin: Glinker – Pfertzel (79. Menz), Stuff, Parensen, Kohlmann – Karl – Quiring (30. Zoundi), Mattuschka, Ede – Silvio (74. Polenz), Terodde / Trainer: Uwe Neuhaus

Tore

0:1 Ede (23.), 1:1 Achenbach (28.), 1:2 Terodde (41.), 1:3 Zoundi (46.)

Verwarnungen

  Kratz (15.),   Quiring (19.),   Streit (50.),   Demai (90.)

Ecken

12 / 3

Schiedsrichter:

Robert Hartmann (Wangen) – Marco Achmüller, Markus Pflaum, Patrick Alt

Zuschauer:

15.165 (davon ca. 400 aus Berlin)

Wetter:

sonnig, 20 Grad

Union nimmt Aachener Geschenke an

Berlin gewinnt 3:1 auf dem Tivoli – Individuelle Fehler nach guter Anfangsphase

Große Enttäuschung am Tivoli: Trotz eines guten Beginns musste sich die Alemannia am Freitagabend mit 1:3 gegen Union Berlin geschlagen geben und kassierte dadurch die dritte Niederlage in Folge. Den Hausherren gehörten die ersten 25 Minuten klar, mit der ersten richtigen Chance gelang allerdings den Gästen aus Berlin durch Ede die Führung (23.). Weil Gäste-Keeper Glinker wenig später patzte, landete eine Flanke von Achenbach im Netz zum Ausgleich (36.). In der Defensive ließen die Schwarz-Gelben ein ums andere Mal die nötige Sicherheit vermissen, Terodde nutzte dies und traf noch vor der Pause zum 1:2 (41.). Der Wille und die Bemühungen, weiter nach vorne zu spielen, waren bei der Alemannia nach dem Wechsel erkennbar, da hatte Zoundi jedoch bereits auf 1:3 erhöht – gerade mal 30 Sekunden waren da im zweiten Durchgang gespielt.

Friedhelm Funkel kehrte wieder zum 4-4-2-System zurück, diesmal allerdings mit einer Mittelfeld-Raute. Erstmals in dieser Saison bildeten Thomas Stehle und Mirko Casper zusammen das Innenverteidiger-Duo vor Keeper Boy Waterman. Aimen Demai rückte auf die rechte Seite der Viererkette, Timo Achenbach startete wie gewohnt links. Bas Sibum begann zentral vor der Abwehr, Alper Uludag auf der „Zehn“. Über die Außen kamen Kevin Kratz und der wieder von seiner Sperre befreite Albert Streit. Benny Auer und Sergiu Radu markierten die Doppelspitze.

Es war ein flotter Beginn der Alemannia, die an diesem sonnigen Abend vor eigenem Publikum gleich den Vorwärtsgang einlegte. Radu reagierte nach einem Ballgewinn in der zweiten Minute blitzschnell, bediente Uludag, der frei vor Gäste-Torhüter Glinker zu ungenau zielte und diesem direkt in die Arme schoss. Doch es ging munter weiter: Streits direkter Freistoß aus knapp 18 Metern zwang Glinker zu einer Parade, die erste Viertelstunde gehörte klar den Schwarz-Gelben.

Wenn die Gäste einmal für Gefahr sorgten, dann zunächst nur, wenn die Alemannia es sich selber schwer machte. Uludag spielte einen äußerst gefährlichen Rückpass. Kratz‘ Versuch, die Kugel per Kopf zu Waterman zurückzuspielen, misslang, so dass Quiring plötzlich freie Bahn hatte. Waterman blieb lange stehen und drängte den Berliner ab, der Flügelspieler der Gäste sah wegen einer offensichtlichen Schwalbe die Gelbe Karte (18.).

Auf einmal war Union hellwach: Nach einer Ecke lauerte Pfertzel im Hintergrund und verzog nur knapp per Volleyschuss (20.). Drei Minuten später der plötzliche Tiefschlag für die Alemannia: Weil es gleich zwei Leuten nicht gelang, Kapitän Torsten Mattuschka aufzuhalten, hatte Chinedu Ede leichtes Spiel. Er umkurvte die komplette Hintermannschaft und schob im Fallen ein – 0:1 (23.).

Der Schwung der ersten 15 Minuten war etwas verflogen, der Schock aber nur von kurzer Dauer, denn nur wenige Minuten später durfte der Tivoli wieder jubeln, was insbesondere Jan Glinker zu verdanken war: Achenbachs Flanke flog Richtung gegnerisches Gehäuse, statt zuzupacken schaufelte sich der Schlussmann der Köpenicker die Kugel mit den Fingerspitzen ins eigene Netz – 1:1 (26.).

Die Funkel-Elf war zurück, der Ausgleich mehr als verdient. Stehle hätte gut zehn Minuten später die Führung per Kopf im Anschluss an einer Achenbach-Ecke erzielen können, der Ball wurde aber gerade noch auf der Linie geklärt. Mit den Gästen aus Berlin musste man an diesem Abend jedoch rechnen. Immer wieder sorgten sie durch schnell vorgetragene Konter für Gefahr, Silvio verfehlte aus gut 16 Metern nur knapp (38.). Es wurde ihnen aber auch zu häufig zu leicht gemacht: Wieder kam der Angriff über die rechte Aachener Abwehrseite, Stehle konnte Terodde nicht konsequent stören, aus der Drehung vollstreckte der Angreifer aus kurzer Distanz zum 1:2 (41.). Wenig später hätte er mit einem erneuten Drehschuss sogar erhöhen können. Der Alemannia gehörte der erste Durchgang, trotzdem ging man mit einem Rückstand in die Pause.

Die zweite Halbzeit war gerade einmal wenige Sekunden alt, schon folgte der nächste Rückschlag für die Tivoli-Jungs: Achenbach verpasste, Zoundi zog von der rechten Seite nach innen, zog mit dem linken Fuß ab und hämmerte das Leder unter die Latte – 1:3 (46.). Schlechter hätte der zweite Durchgang nicht beginnen können.  Der dritte Gegentreffer zeigte nun deutlich seine Wirkung im Spiel der Schwarz-Gelben, denen kaum noch etwas gelang. Hektisch und verunsichert ging man zu Werke, viele Fehlpässe luden die Gäste immer wieder aufs Neue ein.  Eine verunglückte Rückgabe von Casper brachte höchste Gefahr, Waterman verhinderte Schlimmeres gegen Terodde (58.).

Es dauerte bis zur 65. Minute, als die Alemannia nochmals in der Offensive zum Zuge kam. Uludag hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt, seine Hereingabe erreichte Auer, der den Ball aber nicht richtig traf und daher verzog. Auch bei Uludags Schuss fehlte die letzte Präzision, Glinker wehrte die Kugel ab (77). Die Bemühungen, vielleicht nochmal heran zu kommen, waren da. Der Funkel-Elf fehlten jedoch die Mittel, die Gäste ernsthaft in Gefahr zu bringen. So passierte nicht mehr viel bis zum Schlusspfiff, die Niederlage konnte nicht mehr abgewehrt werden.

Zum Spiel

Timo Achenbach: Das ist ein bitterer Abend. Wir hatten uns viel vorgenommen, und sind auch sehr gut in dieses Spiel gekommen. Wir hätten in Führung gehen müssen, die Chancen waren jedenfalls da. Stattdessen kassieren wir in der ersten Halbzeit zwei Gegentore, bei denen wir uns richtig dumm anstellen.  Mit dem 1:3 kurz nach der Pause war das Spiel dann fast schon gelaufen. Ich glaube, man kann der Mannschaft nicht den Vorwurf machen, nicht alles gegeben zu haben. Trotzdem haben die Fans natürlich allen Grund zu pfeifen, sie sind genauso enttäuscht wie wir Spieler. Wir müssen dieses Spiel jetzt abhaken und nach vorne schauen.

Thomas Stehle: Das war heute mit Sicherheit ein Beginn von uns, wie ihn die Fans auch sehen wollten. Wir haben mutig und aggressiv nach vorne gespielt und uns so unsere Chancen erarbeitet. Es  ist aber letztlich einfach traurig, dass wir unglaublich viele Chancen für ein Tor brauchen und am Ende sogar auf ein Geschenk des Torhüters angewiesen sind, und die Gäste aus wenigen Chancen eben dreimal treffen. Bei dem 1:2 sehe ich persönlich auch nicht gut aus, weil ich das Bein nicht mehr richtig dazwischen bekomme. Es sind noch acht Spiele zu absolvieren und wir haben noch alles in der Hand.

Erik Meijer: Ich habe keine Angst, aber ich weiß nicht, wie es in der Kabine aussieht. Die Jungs sind sehr enttäuscht, und das darf man nach so einem Spiel auch sein. Wie haben 25 Minuten sehr gut und frisch nach vorne gespielt. Dabei kam die Riesenchance für Alper heraus und eine ganze Reihe Ecken – und dann macht Union das 1:0. Wir bekommen ein Geschenk von Glinker, sind wieder am Drücker, und schenken dann das 2:1 weg. Erst muss Albert Streit den Ball klären, dann lässt Thomas Stehle sich von Terodde zu leicht ausspielen. Und 33 Sekunden nach der Halbzeit fällt auch noch das 1:3. Der Wille war schon da, noch etwas zu machen, aber dann muss man klaren Kopf bewahren. Und in der Defensive waren einige Sachen dabei, die in manches Theater gehören, aber nicht ins Stadion. Es ist logisch, dass die Fans enttäuscht sind.

Friedhelm Funkel: Die Mannschaft hat in den ersten 25 Minuten richtig gut gespielt, sich Möglichkeiten erarbeitet und Power-Fußball gezeigt. Dann fiel das Tor aus dem Nichts, wir waren zwei, drei Minuten schockiert. Glinker hat uns ein Geschenk gemacht, wir haben weiter gut nach vorne gespielt. Das 2:1 kurz vor der Pause war für Union natürlich ideal. Nach dem vermeidbaren Tor zum 1:3 war die Moral erst mal im Keller, aber die Mannschaft hat es immer weiter versucht. Dass dann Kontermöglichkeiten für den Gegner entstehen, ist normal. Wir waren bemüht, aber auch immer wieder zu ungeschickt, zu ungenau und teilweise auch zu hektisch. Dennoch hat die Mannschaft nie aufgesteckt. Die letzten acht Spiele werden schwer, keine Frage. Aber wir werden die Stabilität wieder reinbekommen, um die nötigen Punkte zu holen.

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