2. Bundesliga - Saison 2008/2009 - 14. Spieltag - Freitag 21.11.2008  - 18:00 Uhr
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Viel Bewegung gegen die Kälte

Drei Grad und Schneefall - das sind die Wetterprognosen für den morgigen Abend, wenn die Alemannia um 18 Uhr den VfL Osnabrück empfängt. Bereits seit Montag läuft auf dem Tivoli die Rasenheizung. Um dem Wetter zu trotzen, hat auch Coach Jürgen Seebgerger schon ein probates Mittel für seine Mannschaft gefunden. „Wir wollen viel laufen und unser Spiel so gestalten, dass uns richtig warm wird“, erklärte der Trainer einen Tag vor der Partie.

„Wenn wir unsere spielerischen Möglichkeiten ausschöpfen, den Gegner gar nicht erst ins Spiel kommen lassen, und den Kopf auch bei einer vergebenen Chance nicht hängen lassen, dann werden wir als Sieger vom Platz gehen“, so Seeberger. Dass der VfL Osnabrück seit fünf Spielen sieglos ist und seit elf Spielen auf einen Auswärtssieg wartet, spielt den Schwarz-Gelben in die Karten. „Wir müssen ausnutzen, dass die Osnabrücker nicht in ihrer besten Phase hierher kommen. Sie spielen jetzt ihr zweites Jahr in der Zweiten Liga. Da kann es schon mal sein, dass die Frische und auch gewisse Überraschungsmomente nicht mehr da sind“, sagt Seeberger, der sich das Spiel des VfL gegen Wehen Wiesbaden am vergangenen Wochenende in der Osnatel Arena angesehen hat.

Der Coach warnt aber auch: „Eine solche Phase wie beim VfL kann mit einem Spiel wieder vorbei sein.“ Deshalb müsse man insbesondere bei Kontern aufmerksam sein und das „Schlitzohr“ Thomas Reichenberger im Auge behalten, um den ersten Sieg des VfL auf dem Tivoli seit 25 Jahren zu verhindern. „Wenn sie tiefer stehen, dann kann es sein, dass es ein Geduldsspiel für uns wird“, prognostiziert der Trainer. In diesem Fall könne man sich ein Beispiel am 1. FC Kaiserslautern nehmen, die nach einem harten Spiel, in dem sie erst spät zwei Tore erzielten, die Osnabrücker zuhause schlagen konnten. Ein Hurraspiel, den absoluten Offensiv-Fußball, den Claus-Dieter Wollitz eigentlich gerne spielen lässt, erwartet Seeberger eher nicht. Aber egal wie das Team von „Pele“ Wollitz, der vor seinem 50. Spiel in der Zweiten Liga steht, auftritt, „letztlich liegt es an uns, wie das Spiel verläuft“, ist sich Seeberger sicher. Die körperliche und geistige Stärke sei da und gerade in den letzten 15 Minuten könne sein Team nachlegen. So wurde der Ausgleichstreffer gegen Oberhausen noch spät erzielt und neben Fürth ist die Alemannia das einzige Team ohne Gegentor in der Schlussviertelstunde. Und da ist da ja noch Patrick Milchraum: Der Linksfuß hat in den letzten drei Partien mächtig Scorerpunkte gesammelt, drei Tore und zwei Assists stehen für ihn zu Buche.

Mit Faton Popova (Kreuzbandriss) und Jérôme Polenz (Aufbautraining) hat Seeberger nur zwei Ausfälle zu beklagen. Reiner Plaßhenrich hat nach seinem Muskelfaseriss in der Woche wieder mit der Mannschaft trainiert. Gute Platzverhältnisse, großes Leistungsvermögen, positive Einstellung, ein schwächelnder Gegner und eine Bilanz, die für die Heimmannschaft spricht. Wenn jetzt noch die Zuschauer zahlreich in den Tivoli strömen - Tickets sind nämlich noch ausreichend verfügbar - dann werden auch drei Grad und Schneefall zur Nebensache.

Die Partie wird geleitet von Wolfgang Stark. Ihm assistieren Michael Emmer und Karl Valentin.

Für das Spiel gibt es noch Tickets für den Aachener und Würselener Wall sowie Restsitzplatzkarten, die der Gegner nicht in Anspruch genommen hat. Karten sind in den Alemannia-Shops, an allen bekannten Vorverkaufsstellen und online über www.alemannia-tickets.de erhältlich. Bisher wurden rund 16.100 Karten verkauft.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Stuckmann – Lagerblom (46. Müller), Stehle, Olajengbesi, Achenbach – Fiel – Lasnik (82. Holtby), Lehmann, Milchraum – Nemeth (63. Daun), Auer / Trainer: Jürgen Seeberger

VfL Osnabrück: Wessels – Schuon, Cichon (65. Engel), Omodiagbe, Schäfer – Heidrich, Surmann (90. Sykora) – Braun, de Wit, Grieneisen – Reichenberger (87. Peitz) / Trainer: Claus-Dieter Wollitz

Tore

1:0 Fiel (53.), 1:1 Cichon (59.), 2:1 Auer (89.), 3:1 Lehmann (90.+3)

Verwarnungen

  Fiel (28.),   Stuckmann (58.),   Cichon (62.),   Engel (75.),   Auer (87.)

Schiedsrichter:

Wolfgang Stark (Ergolding) – Michael Emmer, Karl Valentin

Zuschauer:

17.315 (davon ca. 500 aus Osnabrück)

Wetter:

Schneeschauer - trocken, 1 Grad

Benny Auer wird zum Matchwinner

Bei eisigen Temperaturen schlägt die Alemannia den VfL Osnabrück mit 3:1.

Mit einem fulminanten Schuss drei Minuten vor dem Ende der Partie ebnete Benny Auer den 3:1-Sieg über den VfL Osnabrück. Bei eisigen Temperaturen hatte Cristian Fiel die Schwarz-Gelben in Führung geköpft (53.), sechs Minuten später glich Thomas Cichon per Foulelfmeter aus. In der Schlussviertelstunde warfen die Aachener noch einmal alles nach vorne, aber erst Auers Schuss sollte die Erlösung bringen. In der Nachspielzeit stellte Matthias Lehmann den Endstand her.

Durch gute Trainingsleistungen hatte sich Andreas Lasnik in die Startformation der Schwarz-Gelben gespielt. Der Österreicher erhielt im rechten Mittelfeld den Vorzug gegenüber Lewis Holtby. Ansonsten blieb alles beim Alten: Vor Keeper Thorsten Stuckmann verteidigte die Viererkette um Pekka Lagerblom, Seyi Olajengbesi, Thomas Stehle und Timo Achenbach. Das zentrale Mittelfeld teilten sich Cristian Fiel und Matthias Lehmann, auf dem linken Flügel kam der November-Topscorer Patrick Milchraum zum Einsatz. Das Angriffsduo bildeten wie gewohnt Szilárd Nemeth und Benny Auer. Die Offensivabteilung der Alemannia bekam es häufig mit einem ehemaligen Aachener zu tun: VfL-Abräumer Matthias Heidrich.

Unmittelbar vor dem Anpfiff der Partie hatten sich die Prognosen der Meteorologen endgültig bestätigt. Die einsetzenden Schneeschauer und die eisigen Temperaturen konnten die Schwarz-Gelben aber nicht davon abhalten, das Tempo in den ersten Minuten hoch zu halten. Die erste richtig gute Möglichkeit sollte jedoch auf das Konto der Gäste gehen: Den Schuss von VfL-Kapitän Thomas Reichenberger konnte Timo Achenbach zwar blocken. Der Ball landete aber genau vor den Füßen von Marcel Schuon, der etwas überhastet am Aachener Gehäuse vorbei schoss. Im direkten Gegenzug hätten sich die Lila-Weißen nicht beschweren können, wenn sie in Rückstand geraten wären: Nach einem schönen Pass von Szilárd Nemeth kam Andreas Lasnik aus 18 Metern frei zum Schuss. Der Tivoli-Debütant zirkelte den Ball allerdings ähnlich überhastet am Tor vorbei, wie Schuon zuvor auf der Gegenseite (6.).

Die Alemannen drückten auch in den weiteren Minuten, die anschließenden Angriffsversuche endeten in der Regel aber in der Osnabrücker Hintermannschaft. Die auswärts noch sieglosen „Veilchen“ holten sich dagegen über den Kampf immer mehr Selbstvertrauen. So hatte Marvin Braun in der 12. Minute die große Chance zum Führungstreffer: Sein gefühlvoller Schuss ging jedoch knapp am Aachener Tor vorbei. Noch knapper wurde es eine Viertelstunde später: Egiakhian Omodiagbe legte den Ball klug auf Pierre De Wit zurück, der mit einem strammen Schuss die Unterkante der Latte traf. Der Weckruf schien bei der Seeberger-Elf anzukommen und noch vor der Pause legte sie einen Gang zu. Nach dem verunglückten Abwehrversuch von Andreas Schäfer passte Lasnik den Ball zu Benny Auer. Den achten Saisontreffer des besten Aachener Torschützen konnte Omodiagbe jedoch in letzter Sekunde verhindern (30.). Die Alemannen nahmen jetzt Fahrt auf: Nach einer Ecke kam Thomas Stehle zum Schuss. De Witt konnte das Leder noch abfälschen, so dass der Ball auf die Oberkante der Latte prallte (37.). Das war die letzte nennenswerte Aktion in der ersten Hälfte, so dass es mit einem glücklichen 0:0 in die Kabine ging.

In der Pause schien Jürgen Seeberger die richtigen Worte gefunden zu haben, die Schwarz-Gelben präsentierten sich in den ersten Minuten der zweiten Hälfte wie ausgewechselt. Und das sollte belohnt werden: Eine Ecke von Andreas Lasnik verlängerte Omodiagbe unglücklich mit dem Kopf. Am langen Pfosten lauerte Cristian Fiel, der mit einem Kopfball gegen die Laufrichtung von VfL-Schlussmann Stefan Wessels das 1:0 erzielte (53.). Der Jubel über den Führungstreffer war noch nicht ganz verstummt, als die Gäste zurückschlugen. Nach einem Ballverlust von Nemeth kam Alemannen-Keeper Thorsten Stuckmann zu spät gegen VfL-Angreifer Reichenberger und Schiedsrichter Wolfgang Stark zeigte sofort auf den Punkt. Diese Chance ließ Thomas Cichon sich nicht entgehen, der Mittelfeldspieler erzielte den Ausgleich (59.).



Mit der Punkteteilung wollten sich die Aachener nicht zufrieden geben und in den letzten 20 Minuten stürmten sie immer wieder auf das Tor der Gäste zu. Aber weder der Kopfball von Benny Auer (74.), noch der schöne Schuss von Andreas Lasnik (77.) sollten den zweiten Treffer bringen. Der Offensivlauf der Alemannen brachte aber auch Risiken mit sich: Nach einem Konter tauchte Braun vor Stuckmann auf, der mit einer starken Fußabwehr das Remis sicherte (79). Das war seinen Vorderleuten aber nicht genug. Allen voran Benny Auer hatte etwas am Spielstand auszusetzen: Mit einem fulminanten Schuss in den Winkel erzielte er seinen achten Saisontreffer und ebnete damit den Weg zum Sieg. In den letzten Sekunden warfen die Gäste noch einmal alles nach vorne. Sogar VfL-Keeper Stefan Wessels fand den Weg in den Aachener Sechzehner. Und das sollte nicht ohne Konsequenzen bleiben: Die schnelle Balleroberung von Thorsten Stuckmann leitete das 3:1 ein, Matthias Lehmann musste nur noch in das verwaiste Tor der Gäste einschieben.

Zum Spiel


Eisige Temperaturen und eine turbulente Schlussphase - das waren die Hauptkomponenten beim sechsten Aachener Heimsieg im siebten Spiel. Benny Auer, der mit seinem Tor zum 2:1 den Weg zum Sieg ebnete, brachte es auf den Punkt: „Das war ein Spiel auf Messers Schneide.“ Auch Matthias Lehmann, der den Treffer zum 3:1 in Diego-Manier erzielte und es diesmal aus einer anderen Perspektive erlebte, pflichtete ihm bei: „Der Gegner hat heute ein richtig gutes Spiel abgeliefert. Wir haben uns schwer getan, eine spielerische Linie rein zu bringen.“ Die Endabrechnung stellte aber alle zufrieden und lässt die Aachener zuversichtlich in die Zukunft blicken. „Vier Spiele, zehn Punkte - das ist eine kleine Serie und darauf lässt sich aufbauen“, erklärte Auer zufrieden. Coach Jürgen Seeberger zollte dem Gegner Respekt: "Ich habe Osnabrück letzte Woche gegen Wehen beobachtet, da waren sie sehr verkrampft. Heute hat die Mannschaft hervorragend gespielt." Speziell im Mittelfeld habe sein Team "keinen Zugriff" gefunden. Insgesamt sieht Seeberger eine positive Tendenz: "Seit dem Mainz-Spiel haben wir mit Ausnahme von Ahlen konsequent gepunktet. Sicher können wir noch besser spielen, da bin ich der Erste, der das fordert. Aber wir sollten schauen, dass sich hier auch mal eine Euphorie entwickelt. Bis Weihnachten wollen wir noch ein paar Punkte holen."

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