2. Bundesliga - Saison 2007/2008 - 31. Spieltag - Sonntag 04.05.2008  - 14:00 Uhr
3
(1)
0
(0)

Statistiken für die Mülltonne

In Augsburg herrscht durch den Trainerwechsel eine ganz neue Situation

Nach der 1:2-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern war die Enttäuschung unter den Schützlingen von Coach Jürgen Seeberger groß. „Es ist klar, dass wir nicht einfach mit einem Schulterzucken zur Tagesordnung übergegangen sind. Wir haben die Partie intensiv verarbeitet und wollen nun die Chance zur Rehabilitation nutzen“, erklärte der 43-Jährige vor dem Heimspiel gegen den FC Augsburg am kommenden Sonntag.

Dass mit dem Aufsteiger dabei eine der auswärtsschwächsten Mannschaften an den Tivoli reist, zählt für Jürgen Seeberger jedoch nicht. Zwar hat der FC Augsburg in der laufenden Saison auf fremdem Platz erst elf Punkte sammeln können, „durch den Trainerwechsel kann man diese Statistiken aber getrost in die Mülltonne werfen“, mahnte Alemannias Trainer zur Vorsicht. Diese realistische Einschätzung des 43-jährigen wird durch einen Rückblick auf den vergangenen Spieltag untermauert: Beim Einstand von Holger Fach auf der Trainerbank des FCA konnten die abstiegsbedrohten Süd-Bayern mit einem 1:0-Sieg über den FC St. Pauli einen wichtigen Dreier im Kampf um den Klassenerhalt erringen und neues Selbstvertrauen für die letzten vier Aufgaben der Saison tanken. „Für Augsburg geht es um sehr viel. Trotz der fünf Punkte Vorsprung auf Kaiserslautern müssen sie weiter nach unten schauen und werden dementsprechend konzentriert und motiviert bei uns auftreten“, prognostizierte Seeberger und erwartet trotz der Tabellensituation der Schwarz-Gelben „ein von Beginn an aggressives Auftreten“ seiner Mannschaft. „Dass die individuelle Bereitschaft jedes Einzelnen auch kurz vor der Sommerpause stimmen muss“, versteht sich für Jürgen Seeberger dabei von selbst: „Ich erwarte von jedem, dass er auch vier Spieltage vor Saisonende die Siegermentalität auf den Platz bringt, das sind wir unseren Fans schuldig.“

Ob die Anhänger der Schwarz-Gelben am 31. Spieltag mit einer Veränderung in der Startformation ihrer Elf rechnen müssen, wollte Jürgen Seeberger vor den abschließenden Trainingseinheiten aber nicht verraten. Fest steht jedoch, dass Mirko Casper und Hrvoje Vukovic beim vorletzten Heimspiel am Tivoli weiterhin fehlen werden: Aachens Rechtsverteidiger befindet sich nach seiner Operation am Kreuzband in der Reha und sein kroatischer Abwehr-Kollege wird, trotz einer Platzwunde am Kopf, die sich 28-jährige am Donnerstag im Spiel der Amateure gegen Dattenfeld zugezogen hat, die Aachener Zweitvertretung beim Gastspiel gegen TuRU Düsseldorf unterstützen.

Rehabilitieren kann sich die Alemannia am Sonntag aber nicht nur von der Pleite gegen die Roten Teufel aus der Vorwoche, sondern auch revanchieren für die Niederlage im Augsburger Rosenstadion aus der Hinrunde: Am 14. Spieltag unterlagen die Schwarz-Gelben dem Aufsteiger mit 1:0. In der gemeinsamen Geschichte der beiden Vereine zuvor, konnte jede Mannschaft einen Sieg einfahren.

Die vierte Begegnung zwischen der Alemannia und dem FC Augsburg wird geleitet vom 32-jährigen Thorsten Schriever aus Dorum. Ihm assistieren an der Seitenlinie Thomas Gorniak und Lars Heitmann. Für die Partie sind noch Tickets für den Aachener- und Würselener Wall sowie Restsitzplatzkarten erhältlich. Die Frühkassen öffnen am Sonntag um 10 Uhr, das Stadion um 12 Uhr.

Infos

Bilanz gegen Augsburg
Infos zu Augsburg

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Brinkmann, Ebbers, Fiel, Herzig, Leiwakabessy (84. Stehle), Milchraum, Nemeth (81. Krontiris), Olajengbesi, Plaßhenrich (68. Lehmann), Polenz, Stuckmann / Trainer: Jürgen Seeberger

FC Augsburg 07: Thurk (73. Diabang) / Trainer: Holger Fach

Tore

1:0 Brinkmann (31.), 2:0 Ebbers (83.), 3:0 Milchraum (85.)

Verwarnungen

  Thurk (21.),   Hdiouad (44.),   Polenz (54.),   Hertzsch (58.)

Ecken

3 / 6

Abseits

5 / 3

Schiedsrichter:

Thorsten Schriever, Thomas Gorniak, Lars Heitmann

Zuschauer:

18.000 (davon ca. 200 aus Augsburg)

Wetter:

sonnig, 21 Grad

3:0-Erfolg gegen den FC Augsburg

Für Alemannia treffen Brinkmann, Ebbers und Milchraum

Vor 18.440 Zuschauern setzte sich die Alemannia bei strahlendem Sonnenschein auf dem heimischen Tivoli verdient mit 3:0 gegen den FC Augsburg durch. Die Tore für Schwarz-Gelb erzielten in einer munteren Partie Daniel Brinkmann (31.), Marius Ebbers (83.) und Patrick Milchraum (85.).

Alemannias Coach Jürgen Seeberger nahm gegenüber der Startformation aus der Vorwoche drei Änderungen vor. In die Viererkette vor Schlussmann Thorsten Stuckmann rückten Jeffrey Leiwakabessy und Jérôme Polenz für Pekka Lagerblom und Thomas Stehle. In der Innenverteidigung ergänzenten sich wie gegen den FCK erneut Nico Herzig und Seyi Olajengbesi hinter dem Mittelfeld um Kapitän Reiner Plaßhenrich und Cristian Fiel, der gegen den FC Augsburg für Matthias Lehmann in die Zentrale zurückkehrte. Die Außenbahnen hinter dem schwarz-gelben Sturm-Duo Marius Ebbers und Szilárd Nemeth besetzten wie zuletzt Patrick Milchraum und Daniel Brinkmann.

Auf der Gegenseite musste Augsburgs neuer Trainer Holger Fach auf seinen Torschützen vom 1:0-Erfolg über St. Pauli aus der Vorwoche zwangsweise verzichten: Mölzl erhielt gegen die Kiez-Kicker seine 5. Gelbe und musste gegen die die Alemannia pausieren. Für den gesperrten Mittelfeldakteur rückte Ingo Hertzsch ins 4-4-2-System des FCA. Vor Keeper Sven Neuhaus vertraute Holger Fach seiner zuletzt stabilen Viererkette aus Benjamin Kern, Uwe Möhrle, Roland Benschneider und Timo Wenzel. Das Mittelfeld hinter den Offensiven Michael Thurk und Imre Szabics kompletierten Mourad Hdiouad, Rober Strauß und Lars Müller.

Trotz der knackigen Frühlingssonne über dem Tivoli erweckten die Hausherren an der Krefelder Straße von Beginn an keinesfall den Eindruck, als wollten sie ein entspannendes Sonnenbad nehmen: In der 8. Spielminute erkämpfte Reiner Plaßhenrich hinter der Mittellinie das Spielgerät und sein Zuspiel auf Mittelfeld-Kollege Daniel Brinkmann veredelte der Blondschopf mit einem klugen Pass in den freien Raum. Der auf die Reise geschickte Szilárd Nemeth erlief den Ball und schob souverän in die lange untere Ecke des Gehäuses vor dem Würselner Wall ein. Der frühe Torjubel des Aachener Anhangs dauerte jedoch nur Sekunden, denn Alemannias Stürmer mit der Nummer 8 befand sich in den Augen der Unparteiischen bei seiner Ballannahme in knapper Abseitsstellung.

Nur drei Minuten später (11.) entschärfte das Schiedsrichtergespann eine weitere aussichtsreiche Situation der Gastgeber: Nach einem Freistoß durch Patrick Milchraum war FCA-Schlussmann Sven Neuhaus von Nico Herzigs Kopfball bereits geschlagen, der Ball meinte es jedoch gut mit den in rot gekleideten Aufsteigern und fand statt den Weg ins Tor nur die Latte des Augsburger-Gehäuses. Den anschließenden Kampf um die Lufthoheit zwischen dem offensichtlich verdutzten Sven Neuhaus und Marius Ebbers im 5-Meter-Raum entschied Schiedsrichter Thorsten Schriever zu Gunsten der Süd-Bayern.

Zwangzig Minuten dauerte es dann, bis die Alemannia das nächste Mal in den Sechzehner der zunehmend besser geordneten Gäste eindringen konnten. Nach Vorarbeit von Marius Ebbers ließ Szilárd Nemeth Augsburgs Benjamin Kern gekonnte aussteigen und prüfte FCA-Schlussmann Sven Neuhaus, der sich bereits auf dem Weg in die falsche Ecke befand und nur mit Not sowie einem mit Sicherheit zu großen Schuh den präzisen Flachschuss des Slowaken mit dem Fuß parieren konnte. Die Reaktion des bis dahin auffälligsten Augsburgers blieb aus Sicht des Aufsteigers jedoch ohne nachhaltigen Erfolg, denn den Abpraller verwandelte der aufgerückte Daniel Brinkmann in bester Stürmer-Manier kaltschnäuzig zur 1:0-Führung (31.).

Im Anschluss an die verdiente Führung ließ die Elf von Holger Fach den Biss einer vom Abstieg bedrohten Mannschaft vermissen und zeigte sich in der Schlussviertelstunde zu keiner Zeit gewillt, die Partystimmung des Alemannia Anhangs unterbrechen oder Hintermannschaft der Hausherren verunsichern zu wollen. Erst nach dem Seitenwechsel wachte der bis dahin in der Frühlingssonne scheinbar eingedöste Aufsteiger auf und eröffnete durch seine aktive Spielteilnahme der Alemannia Platz zum Kontern: So war es in der 55. Spielminute der Torschütze zum 1:0, der nach einer ebenso ansehnlichen wie flotten Überrückung des linken Mittelfelds erst im Strafraum gestoppt werden konnte. Im Gegenzug kamen durch das Drängen der Alemannia auf das beruhigende 2:0 aber auch die Gäste zu Möglichkeiten, etwa durch den Kopfball von Uwe Möhrle (58.), den Distanzschuss von Benjamin Kern (62.) oder Imre Szabics: Augsburgs Stürmer nutzte in der 67. Minute den Abpraller nach einer Stuckmann-Parade und versenkte das Spielgerät in den Maschen des Aachener Gehäuses, befand sich dabei jedoch in den Augen von Schiedsrichter Thorsten Schriever als zweiter Torschütze des Nachmittags im Abseits - eine Fehlentscheidung, es war gleiche Höhe.

Auf den zunehmenden Druck der Gäste reagierte Seeberger, brachte mit Matthias Lehmann für Reiner Plaßhenrich (68.) einen frischen Akteur für die Zentrale und versprach sich mit der Einwechslung von Emmanuel Krontiris für Szilárd Nemeth (81.) zusätzliche Impulse aus dem Mittelfeld. Das Händchen des 43-jährigen Übungsleiters war goldrichtig, denn nur zwei Minuten nachdem "Emu" den Platz betreten hatte, durfte sich die Nummer 13 im Dress der Alemannia bereits als Vorbereiter in den Spielberichtsbogen eintragen: Einen Freistoß im linken Halbfeld führte er blitzschnell aus und fand mit seinem Pass in Marius Ebbers einen hellwachen Abnehmer. Aachens Stürmer behielt gegen Ingo Hertzsch die Oberhand und spitzelte im Zweikampf mit der Fußspitze zur beruhigenden 2:0 Führung und seinem fünften Saisontreffer für Schwarz-Gelb ein. Der Torjubel war noch nicht verklungen, da setzte Patrick Milchraum noch einen drauf und sorgte mit seinem Treffer zur 3:0-Führung für das letzte Highlight der Partie (85.). Einen langen Ball von der Mittellinie ließ der Mittelfeldakteur am linken Sechzehner einmal aufprallen, drehte sich um seinen Gegenspieler und vollendete volley ins lange Eck zum Schlusspunkt der Partie.

Zum Spiel


"Das hat heute richtig Spaß gemacht. Das Wetter war gut, die Stimmung war super, wir haben 3:0 gewonnen. Was will man mehr?", fragte Marius Ebbers nach dem 3:0 gegen den FC Augsburg. Die überschwängliche Einschätzung des Torschützen teilte Coach Jürgen Seeberger in Bezug auf das Ergebnis und die ersten 45 Minuten. Für die zweite Hälfte gab es Punktabzüge. "Wir haben in der Phase nach der Pause kam noch Angriffe inszeniert, das 1:1 hätte fallen können und fiel ja dann auch. Bei der Abseitsentscheidung hatten wir Glück", so der Coach. "Am Anfang der zweiten Hälfte haben wir nachgelassen, nach dem offenen Schlagabtausch aber dann nochmal nachgelegt und zwei Tore gemacht. Von daher geht der Sieg klar in Ordnung" konstatierte dann auch Marius Ebbers. Mit dem sehenswerten 3:0 durch Patrick Milchraum gab es ein Highlght zum Schluss: "Die einfachen Dinger mache ich öfter nicht, es muss schon ein bissl komplizierter Sein - ein spitzer Winkel oder eine größere Entfernung", erklärte der Torschütze mit dem linken Hammer. Der dritte Torschütze im Bunde traf auf seinen Ex-Trainer aus Paderborner Zeiten. "Ich habe das Tor für die Alemannia gemacht und nicht gegen Holger Fach", sagte der Schütze für 1:0-Führung.

Verwendung von Cookies

Diese Seite nutzt Cookies für Google-Analytics. Sie können Cookies akzeptieren oder ablehnen und Ihre Entscheidung jederzeit ändern.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren

Einstellungen

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren
Cookie Einstellungen Historie

Historie

alles löschen Schließen