2. Bundesliga - Saison 2009/2010 - 2. Spieltag - Montag 17.08.2009  - 20:15 Uhr
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„Mannschaft soll die Euphorie mitnehmen“

Lange hat man auf den Tag gewartet: die Fans, die Region und natürlich auch die Spieler fieberten über 15 Monate dem Moment entgegen, in dem Alemannias neue Spielstätte offiziell ihre Premiere feiert. Am kommenden Montag, 17. August, ist es um 20.15 Uhr endlich soweit: Die Alemannia bestreitet ihr erstes Pflichtspiel an neuer Wirkungsstätte gegen den FC St. Pauli.

Bilder vom Training am 14.8.

Die Vorfreude in der Mannschaft sei riesig, versichert Trainer Jürgen Seeberger vor dem ersten Heimspiel der Saison. Getrübt werden soll diese auch nicht durch die Ausfälle von Jérôme Polenz, Aimen Demai, Thomas Stehle und Reiner Plaßhenrich, die weiterhin aufgrund ihrer Verletzungen nicht zum Kader gehören. Markus Daun laboriert an einer Oberschenkelprellung und konnte beim Flutlicht-Training am Freitag nur locker laufen. Lukasz Szukala fehlte mit Magenproblemen. Einer, der zwar fit ist, dennoch bei der großen Tivoli-Premiere nicht dabei sein darf, ist Manuel Junglas. Alemannias Youngster kassierte beim Spiel in Karlsruhe eine Gelb-Rote Karte und ist somit gesperrt. Aachens Torschützenkönig der vergangenen Saison, Benny Auer, rückt hingegen nach überstandenen Hüftproblemen wieder ins Team.

Anfreunden durfte sich die Mannschaft mit dem neuen Stadion bereits in den letzten Tagen, als man vor noch leeren Rängen die ersten Trainingseinheiten sowie ein Testspiel gegen Lierse SK absolvierte. „Ich bin sehr zufrieden mit den Bedingungen. Wir finden hier einen erstklassigen Rasen vor. Das ist für uns erstmals das Wichtigste“, sagte Seeberger am Freitag. Trotz aller Begeisterung über den neuen Tivoli warnt der Trainer jedoch davor, das Spiel nicht aus den Augen zu verlieren: „Es herrscht eine unglaublich große Euphorie in der Region, was uns alle natürlich sehr freut. Auch die Mannschaft soll diese Euphorie auf dem Platz zeigen, ich werde da niemanden bremsen. Aber es gibt auch taktische Vorgaben, die es mit der nötigen Nüchternheit zu erledigen gilt.“

Die taktische Disziplin ist auch erforderlich gegen einen Gegner, der für Aachens Übungsleiter mehr als nur ein Geheimtipp ist: „Das ist eine ganz gefährliche Mannschaft, auf die wir da am Montag treffen. Ich erwarte St. Pauli in dieser Saison im oberen Abschnitt der Tabelle. Sie haben sich gut verstärkt, nicht zuletzt durch einen alten Bekannten“, so der Trainer. Gemeint ist natürlich Matthias Lehmann, der in dieser Saison ans Millerntor wechselte. „Er wird besonders motiviert sein“, prophezeit Aachens Coach.

Auch wenn Jürgen Seeberger sich im Hinblick auf die Startelf wie gewohnt verhalten zeigt, so wird es durchaus die eine oder andere Veränderung geben. „Es ist gut möglich, dass Flo Müller wieder auf seine angestammte rechte Seite wechselt. Auf der linken Seite haben wir mit Milchraum und Adlung zwei gute Alternativen zur Auswahl“, so Seeberger. Besonders letztgenannter hat in den vergangen Tagen positiv auf sich aufmerksam machen können. „Ich habe schon vor einer Woche gesagt, dass Daniel einen kernigen Eindruck macht, und das hat sich in den Trainingseinheiten bestätigt. Er zeigt gute Leistungen und fügt sich immer besser ins Team ein“, lobt der Teamchef den 22-jährigen Neuzugang.

Ein letzter Satz wurde dann doch noch über das neue Stadion verloren, und so versicherte Alemannias Geschäftsführer Frithjof Kraemer auch den letzten Skeptikern, dass am kommenden Montag die Stadiontore trotz einigen kleineren noch vorhandenen Baustellen pünktlich um 17 Uhr öffnen werden. „Auch wenn das einige bei der momentanen Betrachtung des Tivoli nicht für möglich halten: es wird alles fertig. Hier und da wird es sicherlich den einen oder anderen Schönheitsfehler geben, doch das wird der Fan gar nicht bemerken“, betonte Kraemer.

Stadionöffnung ist aufgrund der speziellen Vorzeichen am Montag bereits um 17 Uhr. Mit einer kleinen Zeremonie durch Aachens Oberbürgermeister Dr. Jürgen Linden und Nordrhein-Westfalens Sport- und Innenminister Dr. Ingo Wolff wird das Stadion um 19 Uhr dann offiziell eröffnet.

Rund 1.000 Restkarten für den Bereich N2 gibt es noch für die Tivoli-Premiere. Die Tickets sind ab Samstag online unter www.alemannia-tickets.de und im Alemannia-Shop in der Pontstraße sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Geleitet wird die Partei von Schiedsrichter Peter Sippel. Ihm assistieren Walter Hofmann und Thomas Färber.

Bilder vom Training am 14.8.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Stuckmann – Casper, Szukala, Olajengbesi, Achenbach – Fiel – Müller, Burkhardt, Adlung (46. Milchraum) – Nemeth (56. Gueye), Auer (56. Oussalé) / Trainer: Jürgen Seeberger

FC St. Pauli: Hain – Rothenbach, Morena, Thorandt, Drobo-Ampem – Boll, Lehmann – Bruns (81. Schultz), Takyi, Naki (84. Daube) – Ebbers (68. Hennings) / Trainer: Holger Stanislawski

Tore

0:1 Ebbers (24.), 0:2 Ebbers (28.), 0:3 Naki (35.), 0:4 Bruns (39.), 0:5 Hennings (86.)

Verwarnungen

  Fiel (73.),   Drobo-Ampem (75.)

Schiedsrichter:

Peter Sippel (München) – Walter Hofmann, Thomas Färber

Zuschauer:

32.960 (davon ca. 1.500 aus St. Pauli)

Wetter:

Sonnenschein, 25 Grad

Deutliche Niederlage beim Tivoli-Debüt

Verkrampfte Alemannia verliert gegen St. Pauli mit 0:5

Der erste Auftritt auf dem neuen Tivoli endete für die Alemannia mit einer deutlichen Niederlage. Mit 0:5 unterlagen die Schwarz-Gelben dem FC St. Pauli. Ein Doppelschlag von Marius Ebbers (24., 28.) hatte die Aachener schon früh auf die Verliererstraße gebracht, noch vor dem Seitenwechsel erhöhten Dennis Naki (35.) und Florian Bruns (39.). Den Endstand stellte der eingewechselte Rouwen Hennings her (87.).

Um Punkt 17 Uhr öffneten die Tore der neuen Alemannia-Kultstätte und die Fans strömten in Scharen auf die strahlenden gelben Ränge. Als Robert Moonen knapp drei Stunden später die Aufstellung der Schwarz-Gelben verkündete, war die Stimmung auf dem Höhepunkt. Insgesamt zwei neue Namen las der Stadionsprecher im Vergleich zum Saisonauftakt in Karlsruhe vor: Der wieder genesene Benny Auer kehrte im Angriff an die Seite von Szilárd Nemeth zurück, Hervé Oussalé nahm dafür auf der Bank Platz. Zudem vertrat Daniel Adlung den gesperrten Manuel Junglas auf dem linken Flügel.

Angefeuert von 32.960 lautstarken Zuschauern suchten die Alemannen vom Anpfiff weg den Weg nach vorne. Doch die Hintermannschaft der Hanseaten ließ zu Beginn nicht viel anbrennen, so dass Chancen auf beiden Seiten ausblieben. Nach 13 Minuten änderte sich dieser Zustand: Thorsten Burkhardt hatte sich auf dem rechten Flügel durchgesetzt und in die Mitte geflankt. Dort lauerte Szilárd Nemeth, der sich in den Rücken der Gäste-Abwehr geschlichen hatte. Pauli-Keeper Mathias Hain konnte den Kopfball des Slowaken in höchster Not zur Ecke klären.

Der schwarz-gelbe Motor lief langsam warm, Burkhardt scheiterte mit seinem Schuss jedoch ebenfalls an Hain (16.). Ausgerechnet durch eine Co-Produktion zweier Ex-Alemannen gerieten die Schwarz-Gelben in Rückstand: Einen 18-Meter-Schuss von Florian Bruns ließ Thorsten Stuckmann zur Seite abklatschen, Marius Ebbers drückte das Leder über die Line (24.). Der Schock saß tief, vier Minuten später folgte aber bereits der nächste Rückschlag: Ebbers tauchte nach einem Pass von Charles Takyi vollkommen frei vor Stuckmann auf, Sekunden später hatte er das Leder am Alemannen-Keeper vorbei gelegt - 0:2.

Die Gäste spielten sich jetzt in einen Rausch, Deniz Naki scheiterte freistehend an Stuckmann (31.). Fünf Minuten später machte es der Mittelfeldspieler besser, nach guter Vorlage von Charles Takyi erzielte Naki den dritten Treffer. Die Schwarz-Gelben versuchten sich gegen ihr Schicksal aufzulehnen, doch mehr als ein Fernschuss von Müller kam nicht dabei herum (38.). Die Elf von Trainer Holger Stanislawski konterte dagegen gefährlich, da sich die Aachener Hintermannschaft ein ums andere Mal überrumpeln ließ. So auch in der 39. Minute, als Ebbers im Sechzehner zu Fall gebracht wurde - Schiedsrichter Peter Sippel entschied auf Strafstoß, den Florian Bruns verwandelte.

Nach dem Seitenwechsel brachte Jürgen Seeberger Patrick Milchraum für Daniel Adlung. Doch auch die erste Chance im zweiten Durchgang gehörte den Gästen: Carsten Rothenbach passte in die Mitte zu Ebbers, der den Ball diesmal allerdings verstolperte (51.). Im Anschluss versuchte Aachens Cheftrainer mit einem Doppelwechsel dem Spiel neue Impulse zu geben: Für Benny Auer und Szilárd Nemeth kamem Hervé Oussale und Babacar Gueye. Das brachte etwas mehr Schwung ins Spiel, die Versuche von Oussalé (58.), Milchraum (59.) und Burkhardt (61.) blieben jedoch insgesamt viel zu ungefährlich. St. Pauli lauerte dagegen weiter auf seine Chancen, und die hatten es in sich: Naki traf mit seinem Schuss den Innenpfosten (65.).

Auch in der Folgezeit versuchten es die Schwarz-Gelben über Fernschüsse, die allerdings fast ausschließlich über den Gäste-Kasten flogen. Die beste Aachener Chance im zweiten Durchgang vergab Thorsten Burkhardt, dessen Kopfball rund einen Meter über die Latte ging (77.). Nachdem auch Babacar Gueye zu hoch gezielt hatte, sorgte Rouwen Hennings für den Schlusspunkt: Nach einem Patzer von Olajengbesi erzielte der eingewechselte Hamburger Angreifer den fünften Treffer.

Zum Spiel

Thorsten Stuckmann: Ich habe keine Erklärung für das, was hier heute passiert ist. Wir haben gut begonnen, hatten gleich zu Beginn zwei große Chancen, aber was dann ab der 20. Minute passiert ist, kann ich mir nicht erklären. Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen. Wir haben Fehler gemacht, über die wir reden müssen und auch reden werden. Allerdings möchten wir uns auch bei den Zuschauern bedanken, die uns zum Beginn der Partie fantastisch unterstützt haben. Der Einlauf ins Stadion war Gänsehaut pur.

Cristian Fiel: Natürlich war der Druck vor dem Spiel riesig, aber das kann keine Entschuldigung für unsere Leistung sein. Es kann immer mal passieren, dass man in Rückstand gerät, aber dann darf man nicht so untergehen. Nun kommt es darauf an, die Fehler zu analysieren und am kommenden Sonntag in Kaiserslautern eine Reaktion zu zeigen. Heute gab es zwar richtig einen auf die Mütze, aber wir werden weiter arbeiten und es im nächsten Spiel besser machen.

Jürgen Seeberger: In 15 Minuten vier Gegentore zu kassieren, ist mehr als heftig. Der FC St. Pauli war heute zwar sehr stark, aber wir dürfen einfach nicht so ins Schwimmen geraten. Die Vorfreude auf das Spiel war sehr groß, umso größer ist nun natürlich die Enttäuschung. Wir wollten nach dem Wechsel versuchen, durch einen schnellen Anschlusstreffer vielleicht noch einmal heranzukommen, doch das ist uns nicht gelungen. Wir wollen und können keine Ausreden suchen, doch es wäre immens wichtig gewesen, in Führung zu gehen. Die Chance dazu hatten wir, doch es waren die Gäste, die uns mit ihrem Treffer immer mehr verunsichert haben. Nun liegt die Konzentration auf das Auswärtsspiel in Kaiserslautern, wo wir es besser machen müssen.

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