Zum Abschluss des 35. Spieltags in der Regionalliga West hat die Alemannia ihr Punktekonto auf 45 Zähler geschraubt. Gegen den abstiegsbedrohten KFC Uerdingen behielten die Tivoli-Kicker durch einen sehenswerten Seitfallzieher von Marco Neppe die Oberhand. 5.800 Zuschauer auf dem Tivoli wurden am Montagabend Zeuge des 1:0-Erfolgs.
Mit vier Änderungen im Vergleich zum torlosen Remis in Oberhausen startete die Alemannia in die Partie. Opper (Kreuzbandriss) fehlte verletzt, Demai (Gelb-Rot) gesperrt und Dervina sowie Duspara nahmen auf der Bank Platz. Der wiedergenesene Marquet, Stevens, Thackray und Moslehe standen dafür in der Startformation.
Die Gäste igelten sich in der Anfangsphase und der eigenen Hälfte ein und lauerten auf Konter. Nach 18 Minuten wäre der Matchplan fast aufgegangen, als Uzun eine Gelegenheit der Kategorie „Monsterchance“ ausließ. Issa Issa hatte einen langen Diagonalball auf Schulz geschlagen, der das Leder von der linken Seite vorbei an Löhe zog. Der Uerdinger Torjäger hatte das leere Tor vor sich und bugsierte die Kugel aus zwei Metern mit der Brust noch rechts vorbei. Auch die zweite gute Möglichkeit ging auf das Konto des KFC. Lamidi flankte von der rechten Seite und wiederum Uzun kam aus fünf Metern freistehend zum Kopfball, der diesmal knapp links daneben ging (22.).
Die abstiegsbedrohten Uerdinger wurden immer mutiger. Löhe konnte eine Flanke von der linken Seite mit einer Faust klären und aus dem Hinterhalt zog Lamidi ab. Hackenberg rettete zwei Meter vor der Torlinie in höchster Not (24.). Die erste Aachener Torchance resultierte aus einem Eckball für die Gäste. Löhe fing den Ball sicher ab und leitete umgehend den Konter ein. Moslehe spielte in den Lauf von Marquet, der aus spitzem Winkel nur das Außennetz traf (28.). Dann waren wieder die Rot-Blauen an der Reihe. Rechtsverteidiger Rubink passte die Kugel zu Schulz, der von der Strafraumgrenze freistehend etwa einen Meter links vorbeischob (34). Unmittelbar vor dem Pausenpfiff rannten auch die Alemannen noch einmal gefährlich an. Dowidat passte auf Marquet, der für Neppe ablegte. Mit einem spektakulären Seitenfallzieher von der Strafraumgrenze zimmerte dieser den Ball von der Strafraumgrenze unhaltbar ins rechte untere Eck - 1:0 (45.). Die mangelnde Chancenverwertung der Gäste wurde brutal bestraft.
Mit einem Doppelwechsel (Strujic und Abel für Dowidat und Moslehe) schickte Peter Schubert seine Elf in den zweiten Durchgang, der mit einer Kontergelegenheit für die Alemannen begann. Marquet schlug im gegnerischen Strafraum aber einen Haken zu viel, statt den völlig freistehenden Garcia anzuspielen (51.). Zwei Minuten später verfehlte ein 20-Meter-Geschoss von Abel knapp den rechten Uerdinger Torwinkel. Die Schwarz-Gelben standen hinten kompakter und kamen zu einigen guten Offensivaktionen. Nach einer guten Stunde agierte Abel mit einem abgeblockten Schuss zu eigensinnig, nachdem Garcia die Kugel mustergültig abgelegt hatte (63.). Die Moral der Krefelder war intakt, die Mannschaft wehrte sich gegen die drohende Niederlage. Der eingewchselte Kaplan hatte aus 20 Metern freie Schussbahn. Löhe konnte zunächst mit beiden Fäusten parieren, dann setzte der ohnehin im Abseits stehende Schattner den Nachschuss drüber (71.). Knifflig wurde es ein letztes Mal zehn Minuten vor dem Ende. Nach einem langen Ball klärte Löhe vor dem Strafraum mit dem Fuß vor Lamidi. Voorjans setzte aus 30 Metern zum Heber an, den Hoffmann aber sicher noch vor der Linie entschärfen konnte (80.). Marquet verpasste bei einer Kontermöglichkeit nach 88 Minuten die endgültige Entscheidung für die Schwarz-Gelben. Der Angreifer ließ seinen Gegenspieler aussteigen und zog aus 14 Metern ab. Udegbe konnte das Leder mit einem starken Fußreflex noch abwehren. Kurz darauf war die Partie zu Ende. Nach einem unter dem Strich glücklichen 1:0-Erfolg rangiert die Alemannia zwar weiterhin auf Rang 13, im dichtgedrängten Mittelfeld der Tabelle ist eine Platzierungskosmetik bei nur zwei Zählern Rückstand auf den 8. Platz bis zum Saisonende durchaus möglich.