Testspiele - Saison 1920/1921 - 22. Spieltag - Samstag 02.07.1921  - 18:45 Uhr
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Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Hennes – Schaps, E.? Laumen – Manon, Walchenbach, Korffmacher – Hansen, Redding, Sauerbier, Fürguth, Cl. Baurmann

Deutsche Sportbrüder Prag: u.a. Pötsch, Klein

Tore

0:1 Klein, 0:2 Klein, 0:3 Klein (49.), 1:3 Sauerbier (85.), 1:4 Klein (86.)

Verwarnungen

  (90.)

Schiedsrichter:

Frösch

Zuschauer:

4.500 (auf dem Sportplatz Tivoli)

2.7.1921: Alemannia Aachen - Deutsche Sportbrüder Prag 1:4

Vor dem Spiel musste leider wieder die alte Erfahrung bestätigt werden, dass die Verlegung eines Termins stets Verwirrung hrevorbringt. Die Prager verliessen sogar den Platz, und die unruhigen Zuschauer quittierten das Antreten unserer Mannschaft mit Gejohle.

Bei uns stellten sich folgende Spieler dem Schiedsrichter Frösch 6 3/4 Uhr: [...]

Prags Anstoss wird abgewehrt, der Ball gelangt zu Hansen, dieser läuft durch, aber Redding verpasst die günstige Vorlage. Es entwickelt sich längere Zeit ein Mittelfeldspiel, in dem Prag die Oberhand hat, aber kräftig von unsern Hinterspielern und einmal mit Glück von Hennes abgewehrt wird. Ein Freistoss für uns geht gegen Prags Latte, ein darauf folgender Eckstoss wird ausgetreten. War das Spiel bis jetzt flau, so wird es von nun an dramatischer. Es wechselt sehr schnell. Mit Glück wird wieder ein Tor verhütet, und gleich darauf schiesst Fürguth über den rausgelaufenen Torwart – daneben. Einen weiten Schuss macht H. unschädlich, Baurmann erhält den Ball, läuft, flankt, und ein Kopfstoss befördert das Leder über die Latte. Bald darauf kommt Fürguth schön durch, legt Sauerbier vor, und dieser tritt Tor; doch Redding ist abseits, also Freistoss. Wieder bringt die gefährliche linke Seite Prags den Ball vor, glücklicherweise verpassen 2 Stürmer die gefährliche Flanke.

Jetzt kommt sogar Walchenbach mal zum Schuss, doch schon steht Prags Torwächter in der bedrohten Ecke. Wieder flankt der Linksaussen der Gäste, ihr Mittelstürmer schiesst aber daneben. Auch wir kommen häufig vor, doch Sauerbiers Schuss fehlt die Härte, und Hansen verdirbt manchen Vorstoss durch Abseitsstehen. Einen Schuss des Rechtsinnen hält Hennes noch soeben liegend, muss aber kurz darauf das erste Tor zulassen.

Wir greifen forsch an, Fürguth legt Baurmann vor, dieser läuft durch und schiesst dem Prager in die Hände. Ein guter Angriff Prags bringt durch den Linksinnen nach schlechter Abwehr Laumens das 2. Tor. Darauf ist Halbzeit.

Während der Pause wird Baurmann, der sein 300. Wettspiel leistet, durch eine Kranzspende geehrt.

Der Anstoss bringt A. vors gegnerische Tor, Sauerbier schiesst knapp neben den Pfosten. Dann greift der Pr. Sturm an, Hennes hält den von links kommenden hohen Schuss, gibt ins Feld, der Rechtsinnen erhält den Ball, legt ihn sich zurecht – 18 m Entfernung –, Schaps und Laumen stehen abwartend vor ihm statt anzugreifen, und schon "hängt er" in der linken Ecke.

Wieder kommt für einige Zeit ein Mittelfeldspiel auf, doch diesmal sind wir im Vorteil. Walchenbach schiesst einmal von weit her drüber. Auch eine Ecke bringt nichts ein. Dann setzen Prags Angriffe wieder ein; Hennes rettet bei einem scharfen kurzen Schuss glänzend, kurz darnach wird er gezwungen rauszulaufen, wobei ihm der Rechtsinnen glücklicherweise den Ball gegen den Leib tritt. Ein Vorstoss unserer Stürmer schafft wieder eine gefährliche Lage, Redding aber tritt daneben. Prags Linksaussen geht durch, flankt, und Hennes nimmt unter grossem Beifall einem Stürmer im Sprung den Ball vom Kopf weg; im übrigen klären Schaps und Laumen durch sehr wirkungsvolles Dazwischenfahren.

Wieder winkt das Glück: Fürguth geht schöm durch, gibt an Sauerbier, der freistehend – er hatte Zeit genug dazu – daneben tritt. Wir drängen richtig, udn endlich nachdem gerade eine günstige Flanke Baurmanns verpasst worden war, erwischt Sauerbier den von Hansen gut vors Tor gegebenen Ball und erzielt unser Ehrentor.

Der Anstoss bringt Prag bald vor, in unserem Strafraum wird ein durchbrechender Stürmer unfair hingelegt, und der unheimlich scharf geschossene Elfer erzielte Tor Nr. 4. Bald ist Schluss. Doch muss nohc in letzter Minute Prags gefürchteter Torschütze, der zu viel am Schiedsrichter herumkritisierte, das Feld verlassen.

Das Spiel war gleichmässig verteilt, und wenn die beiderseitigen Rechtsinnen hätten vertauschen können, wäre das Torverhältnis umgekehrt gewesen.

Zu loben ist die gesamte Verteidigung, Walchenbach und Fürguth. Doch konnten auch Baurmann und Sauerbier manchmal gefallen.

Die Prager hatten eine grosse kräftige Mannschaft, die schon dadurch, besonders bei Kopfbällen, unsern kleinen Leuten überlegen waren. Doch hätte ein guter Torschütze gegen diese Verteidiger leicht einige Tore erzielen müssen.

(Vereinszeitung des Aachener Turn- u. Sportvereins Alemannia 1847 / Nr. 8; August 1921)

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