Mi, 14. Januar 2009

"Professionell und konzentriert"

Sie sind hier in Larnaca bei jeder Trainingseinheit dabei und nutzen intensiv die Gelegenheit, das Team kennen zu lernen. Was für eine Mannschaft sehen Sie?
Um über den Charakter der Mannschaft ein Urteil abzugeben, ist es vielleicht noch ein bisschen zu früh. Aber man kann erkennen, dass alle hier im Trainingslager, also sowohl die 26 Spieler als auch die Leute, die mit der Mannschaft arbeiten, dies äußerst professionell und konzentriert tun. Das ist schon mal ein sehr guter Hinweis: Die Mannschaft ist gewillt, die Zeit hier optimal zu nutzen, um bestens vorbereitet in die Rückrunde gehen zu können.

Für diese Arbeit herrschen so gut wie perfekte Bedingungen. Kann man sagen, dass die Teilnahme am Turnier hier auf Zypern eine gute Wahl war?
Ich war zu Beginn etwas skeptisch, weil solche Turnierformen in der Vorbereitung häufig nicht optimal sind, auch wegen der sehr nah beieinander liegenden Spieltermine. Weil wir mit einer großen Gruppe angereist sind und mit Ausnahme von Jochen Seitz alle fit waren, konnten wir allen eine große Einsatzzeit auf einer guten Bühne anbieten - mal abgesehen von der Leistungsstärke von Omonia Nikosia. Ansonsten sind die Bedingungen mit Blick auf den Start in zweieinhalb Wochen fast schon optimal.

Sie haben Jochen Seitz schon angesprochen. Was erhoffen Sie sich von ihm?
Jochen ist auf der rechten Seite überall einsetzbar, zur Not sogar mal im Sturm. Bei seinen bisherigen Stationen und der Anzahl von Erst- und Zweitligaspielen erhoffen wir uns eine gewisse Portion Erfahrung, auch wenn er im letzten Halbjahr in der Liga nicht im Einsatz war. Mit dieser Erfahrung sollte er uns auf den angesprochenen Positionen sehr zeitnah eine Hilfe sein.

Hervé Oussale und Soumaila Tassembedo sind als Gastspieler hier mit dabei und konnten gegen Nikosia überzeugen. Wie weit ist die Entscheidungsfindung über ihre Verpflichtung fortgeschritten?
Es hat sich bestätigt, dass beide gewisse Voraussetzungen mitbringen. Soumaila hat schon etwas Erfahrung sammeln können, Hervé etwas weniger. Beide haben in den letzten Tagen jede Trainingseinheit genutzt, sich vernünftig zu präsentieren. Gleiches gilt für das letzte Spiel, wo die Mannschaft insgesamt gut unterwegs war. Vom Zeitplan her haben wir uns so verständigt, dass beide im noch anstehenden Spiel noch einmal die Möglichkeit bekommen, sich gegen einen stärkeren Gegner präsentieren zu können. Danach werden wir gemeinsam alle Dinge abwägen und eine Entscheidung treffen.

Gegen Cottbus hat das Team sehr flüssig kombiniert und gegen den Erstligisten ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Dennoch haben Sie wie der Trainer moniert, dass es wie schon häufiger in der Hinrunde eine Phase gab, in der die Mannschaft zu passiv war. Wie lässt sich dieses Phänomen abstellen?
Da es sich wiederholt und in der Hinrunde schon oft angesprochen wurde, stellt sich die Frage, ob es ein Kopfproblem ist oder ob es die Mannschaft auf zentralen Positionen nicht schafft, das in den Griff zu bekommen. Eine Phase der Passivität kann in einem Spiel immer vorkommen. Dann muss man sich aber darauf verständigen, insgesamt etwas tiefer zu stehen, den Gegner weiter hinten aufzunehmen und kompakt seinen Job zu machen. Idealerweise sollte die Mannschaft versuchen, das Spiel nach vorne zu verlagern und von der Gefahrenzone rund um den eigenen Strafraum wegzuhalten - wie sie es schon oft geschafft hat. Man muss das immer wieder ansprechen und der Mannschaft Hilfestellung geben, damit sie dieses Phänomen abstellen kann. Wenn uns das gelingt und wir verletzungsmäßig gut durchkommen, dann können wir eine sehr gute Rolle spielen.

Sie hatten jetzt anderthalb Jahre Abstand vom Fußball. Ist das Kribbeln schon wieder da?

Ganz aus dem Fußball raus ist man nie, auch wenn man gerade keinen Job hat. Der Abstand war wichtig für mich, ich hatte eine sehr intensive Zeit bei meinem früheren Verein. Die letzten zwei Jahre in Freiburg waren aufgrund der Umstände nicht ganz so leicht und häufig auch nicht mehr mit ganz so viel Spaß verbunden. Mit der neuen Aufgabe, mit neuen Leuten in neuem Umfeld verspüre ich wieder richtig Lust im Fußball-Zirkus zu arbeiten.

Die alten Kontakte scheinen nicht erloschen zu sein. Der erste Neuzugang stand mit Jochen Seitz kurz nach Ihrem Amtsantritt schon auf der Matte.
Die Fußball-Familie ist ja überschaubar mit den bekannten Vereinen und den dazugehörigen Spielern. Wobei die internationalen Märkte natürlich nicht ganz so leicht im Auge zu behalten sind, weil sich alles sehr rasch dreht und wendet. Aber die Netzwerke reißen nicht ab, nur weil man mal ein Jahr aus dem Fußball raus ist. Die beiden Gastspieler aus Burkina-Faso sind ja auch kein Zufall, sondern wir haben in Freiburg mit Wilfried Sanou und Jonathan Pitroipa sehr gute Erfahrungen gemacht.

Wie sieht der Fahrplan bis zum Rückrunden-Start am 1. Februar in Wehen aus?
Wir sind bis Sonntag hier und werden in jedem Fall noch ein Spiel absolvieren. Am Montag ist Rückreisetag. Aufgrund der Intensität, die jetzt noch einmal erhöht wird, werden wir der Mannschaft am Dienstag wohl eine Pause gönnen. Am Samstag folgt der Test gegen Hannover 96 auf dem Tivoli, danach die ganz normale Vorbereitung auf das Spiel in Wiesbaden. Es geht jetzt sehr schnell. Aber wenn man die Mannschaft im Training und im Spiel beobachtet, sieht man, dass sie in sehr gutem Zustand aus der Winterpause zurückgekommen ist. In einem solchen Fall ist es gut, wenn sich die Vorbereitung nicht allzu lange zieht und man schnell wieder in den Wettkampf einsteigen kann.

Verwendung von Cookies

Diese Seite nutzt Cookies für Google-Analytics. Sie können Cookies akzeptieren oder ablehnen und Ihre Entscheidung jederzeit ändern.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren

Einstellungen

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren
Cookie Einstellungen Historie

Historie

alles löschen Schließen