Do, 21. Februar 2008

Erfolgreich ohne Schein


Insgesamt hat Ihr Team 50 Prozent der Punkte auswärts erzielt. Spricht das für eine Auswärtsstärke oder eher eine Heimschwäche?

Wir haben sowohl zu Hause als auch auswärts gezeigt, dass wir uns in der 2. Liga vor niemandem zu verstecken brauchen. Und hatten wir im Verlauf der Hinrunde fast alle Top-Favoriten zu Hause, gegen die sich auch andere Mannschaften schwer getan haben.

Im Sommer herrschte ziemliche Unruhe: Erst wurde Ihr Vorgänger Djuradj Vasic wieder geholt, dann wie Manager Hübner entlassen. Dazu kam der ständige Umzug nach Frankfurt. Warum spielte Ihr Team trotzdem erfolgreich?

Weil sich die Mannschaft darauf konzentriert hat, Fußball zu spielen, und weil wir den Schwung aus der vergangenen Regionalliga-Saison mitnehmen konnten.

Trauern Sie der Zeit in der Commerzbank-Arena nach? Schließlich hat Ihre Mannschaft dort gegen die Alemannia und auch den 1. FC Köln furiose Siege gefeiert. Im neuen Stadion läuft es dagegen nicht so rund.

Natürlich war es etwas Besonderes, in dieser WM-Arena zu spielen. Doch dort waren wir nur zu Gast. Wir haben die Entstehung der BRITA-Arena mitverfolgt und freuen uns, nun hier unsere Heimat zu haben.

Sie haben kürzlich davor gewarnt, sich mit dem Klassenerhalt zu sicher zu sein. Prompt gelang in Osnabrück mal wieder ein Sieg. Welche Anzeichen gab es, die Sie zu dieser öffentlichen Mahnung bewegt haben?

Nicht nur vor dem Osnabrück-Spiel habe ich gewarnt, sondern bereits nach dem 8. Spieltag, als wir gegen Köln gewannen. Umso mehr freuen wir uns, dass unsere Serie von zehn Spielen ohne Sieg nun vorbei ist.

Sie haben in Ihrer aktiven Zeit weit über 200 Zweitliga-Spiele absolviert. Nun tragen Sie als Trainer die Verantwortung für eine Zweitliga-Mannschaft. In welcher Rolle fühlen Sie sich wohler?

Es sind völlig verschiedene Aufgaben, die man als Spieler und als Trainer hat. Aber beide Rollen machen mir gleichermaßen Spaß.

Sie galten schon als Spieler als taktisch und spielerisch versiert. War die Trainerlaufbahn für Sie die logische Konsequenz nach Ihrem Karriere-Ende?

Zunächst einmal wollte ich meine Karriere natürlich nicht mit Anfang 30 als Sportinvalide beenden. Soviel zum Punkt „logische Konsequenz“. Beim SV Wehen bekam ich die Chance, als Jugendtrainer einzusteigen, und dass es dann eine solche Entwicklung nehmen würde, war keinesfalls abzusehen.

Es gab viele Diskussionen um Ihre fehlende Trainer-Lizenz. Wann werden Sie den Schein erwerben?

Ich bin für den nächsten Lehrgang angemeldet, der diesen Sommer beginnt.

Wie wird es sich auf die tägliche Arbeit auswirken, wenn Sie häufiger an der Sporthochschule in Köln sein müssen?

In der Hinrunde der laufenden Saison hat Steffen Vogler den Lehrgang besucht und deshalb mehrere Tage in der Woche gefehlt. Bei mir wird es kaum anders sein, aber ich kann mich auf meine beiden Co-Trainer Steffen Vogler und Frank Steinmetz verlassen.

Sie haben als Spieler mit dem 1. FSV Mainz 05 schon einige Spiele auf dem Tivoli bestritten. Welche Erinnerungen haben Sie an die Auftritte?

Die Stimmung auf dem Tivoli war jedes Mal prima. Eine solche Atmosphäre gehört zu einem Fußballspiel einfach dazu. Leider habe ich es als Spieler von Mainz 05 nie geschafft, in Aachen zu gewinnen.

Einer Ihrer Weggefährten aus Ihrer aktiven Zeit ist Jürgen Klopp. Wie ist der Kontakt zu Ihrem jetzigen Trainerkollegen?

Der Kontakt zu Jürgen ist gut, man sieht sich öfter und wir telefonieren auch häufig miteinander. Aber wir haben jeder unsere Mannschaft, um die wir uns zu kümmern haben.

Was erwarten Sie sich von der Partie gegen die Alemannia? Schließlich gewann Wehen Wiesbaden das Hinspiel deutlich mit 3:0.

Am liebsten würden wir das Hinspielergebnis bestätigen! (Lacht) Aber im Ernst, es ist schwer, in Aachen zu bestehen. Wir werden alles dafür tun, nicht mit leeren Händen heimzukehren.

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