Fr, 17. November 2006

Werder: Erst Alemannia, dann Chelsea

Gegener im Visier: Werder Bremen

Mit 31 Toren haben die Norddeutschen die meisten Tore in der Liga erzielt und begeistern mit wunderschönem Offensiv-Fußball. Gerade der vom FC Porto an die Weser gewechselte Spielmacher Diego entzückt mit überragenden Alleingängen und Pässen die Liga. Der Brasilianer wurde im Oktober zum zweiten Mal zum „Spieler des Monats“ gewählt. Seine starken Leistungen im Verein bringen den 21-jährigen Spielmacher jetzt zur brasilianischen Nationalmannschaft. Diego feierte sein Comeback in der brasilianischen Nationalmannschaft beim 2:1-Erfolg seiner Selecao am Mittwoch gegen die Schweiz. Der Spielmacher wurde in der 89. Minute für seinen Zimmerkollegen vom FC Santos, Elano, eingewechselt. „Ich habe immer gesagt, dass es mein großes Ziel war, wieder für mein Land zu spielen. Eine riesige Herausforderung, weil die Konkurrenz einfach so groß ist“, so Diego, der sich besonders auf Robinho freute. Beide hatten als 17-Jährige die Meisterschaft für den FC Santos gewonnen und wehselten nach Europa. Robinho zu Real Madrid und Diego zum FC Porto. Keiner spricht mehr in Bremen über Johan Micoud, alle lieben ihren neuen Fußballgott Diego. Und so ist der junge Brasilianer auf dem besten Wege, ein dauerhafter Leistungsträger der Norddeutschen zu bleiben.

Die Bremer Mannschaft ist auf allen Positionen gespickt mit Nationalspielern. Im Tor spielt Tim Wiese, der den langjährigen Stammtorhüter Andreas Reinke verdrängt hat. Die Abwehr bildet meist von rechts nach links Clemens Fritz, Per Mertesacker, Naldo und Pierre Womé, wobei Christian Schulz immer nah an der Stammformation ist. Die Mittelfeldraute bilden zurzeit der wieder genesene deutsche Nationalspieler Tim Borowski, Thorsten Frings, Jurica Vranjes und Diego. Frings ist wohl im Moment der beste deutsche Mittelfeldspieler. Er ist das eigentliche Herz der Mannschaft. Kapitän Frank Baumann fehlt wegen einer Achillessehnenreizung. Das Sturmduo bilden Aaron Hunt und Miroslav Klose. 797 Minuten dauerte die Durststrecke des Torjägers, bis er im Spiel gegen Mainz gleich zweimal traf und zwei weitere Tore vorbereitete. Beide Stürmer wirbeln zurzeit nach Belieben. „K&K“, das Markenzeichen des erfolgreichen Sturmduos Klose/Klasnic, wird ersetzt durch „K&H“, ansonsten geht das Preisschießen auf das gegnerische Gehäuse weiter. Gemeinsam mit Diego hat das Offensiv-Trio schon 15 Tore für die Norddeutschen erzielt.  Bremen kurz definiert wäre: Herrliche Kombinationen, aggressiver Offensivgeist, gute Verteidigung, Kompaktheit in allen Mannschaftsteilen und Tore aus dem Bilderbuch – kurz gesagt – „Erfüllter Traum vom schönen Fußball“.

Vor der Saison verließ nur ein Stammspieler den Verein. Johan Micoud wechselte für drei Millionen Euro in seine französische Heimat nach Bordeaux. Neben Micoud gingen noch Spieler aus der zweiten Reihe. Nelson Valdez wechselte für 4,5 Millionen Euro zu Borussia Dortmund und Pekka Lagerblom ablösefrei zu den Geißböcken nach Köln. Neu an die Weser kamen Clemens Fritz aus Leverkusen, Pierre Womé von Inter Mailand, Hugo Almeida und Diego aus Porto und Mohamed Zidan, der an Mainz 05 ausgeliehen war. Am 8. August 2006 dann ein ganz wichtiger Schritt Richtung europäischem Spitzenteam. Per Mertesacker wechselte für 4,7 Millionen Euro von Hannover zum SV Werder. Im Gegenzug ging Frank Fahrenhorst ablösefrei zu 96, im Gepäck eine Abfindung von 500.000 Euro

Wie wichtig der deutsche Nationalverteidiger für Bremen ist, zeigt ein Blick in die Statistik. Ohne den 22-Jährigen kassierten die Werderaner in fünf Bundesligaspielen neun Gegentore. Zudem verlor man das erste Champions-League-Spiel 0:2 gegen den FC Chelsea. Nach seinem Comeback beim 1:1 zuhause gegen den FC Barcelona, kassierten die Bremer in vier Bundesligaspielen nur zwei Treffer und blieben bis zur Heimniederlage gegen Dortmund ungeschlagen.. Auch in der Champions-League konnte zweimal gewonnen werden, so dass Bremen vor den letzten beiden Spielen, zuhause gegen Chelsea und in Barcelona, mit zwei Punkten Vorsprung auf Barca auf dem zweiten Platz liegt. Selbst wenn das letzte Heimspiel gegen Michael Ballacks neuen Club in der kommenden Woche verloren ginge, hätten die Grün-Weißen in einem abschließenden Endspiel gegen Barcelona noch die Chance, sich mit einem Sieg über die Spanier unter die besten 16 der Königsklasse zu katapultieren. Und der UEFA-Cup-Platz ist jetzt schon gesichert.

Personalsituation:
Neben Baumann fehlen Thomas Schaaf in Aachen auch die Verletzten Petri Pasanen (Sprunggelenksverletzung), Mohamed Zidan (Leistenoperation) und Patrick Owomoyela (Sprunggelenksverletzung).

Statistik:
Die Bilanz gegen Werder Bremen ist ausgeglichen. Bei 15 gespielten Partien gewannen beide Mannschaften jeweils fünf Spiele und spielten auch fünfmal Unentschieden. Die Bilanz auf dem heimischen Tivoli ist auch ausgeglichen. Acht Mal spielte man gegeneinander, zweimal gewannen die Schwarz-Gelben und zweimal die Norddeutschen. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften war das DFB-Pokal-Finale in Berlin. Bremen gewann vor 71.682 Zuschauern mit 3:2-Toren.

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