2. Bundesliga - Saison 2007/2008 - 28. Spieltag - Sonntag 13.04.2008  - 14:00 Uhr
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Mit Selbstvertrauen nach Hoffenheim

Am Sonntag kommt es im Dietmar-Hopp Stadion im Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim zur Partie zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und der Alemannia. In der Hinrunde trafen die beiden Mannschaften zum ersten Mal in ihrer Geschichte aufeinander. Die Begegnung der damaligen Tabellennachbarn (Rang 8 und 9) am Tivoli endete nach einer Zwei-Tore-Führung für Schwarz-Gelb noch 2:2. 17 Spieltage später befindet sich der finanzstarke Liganeuling auf dem besten Weg zum direkten Durchmarsch ins Fußball-Oberhaus.

Seit dem 18. Spieltag ist die Elf von Trainer Ralf Rangnick ungeschlagen, beste Rückrundenmannschaft im deutschen Profifußball (9 Siege bei einem Remis gegen Mainz 05) und dem Klassenprimus aus Mönchengladbach dicht auf den Fersen. Für Alemannias Chef-Coach Jürgen Seeberger ist dieser Höhenflug des Tabellenzweiten jedoch kein Grund, die Reise nach Baden-Württemberg ohne Zuversicht anzutreten: „Die Art und Weise, wie wir zuletzt gegen Osnabrück aufgetreten sind und die Tore erzielt haben, hat uns Selbstvertrauen gegeben. Diesen Schwung wollen wir gegen Hoffenheim mitnehmen“, erklärte der 43-jährige und fügte hinzu: „Es liegt an uns, wir können ihre Siegesserie beenden“.

Das entsprechende Mittel gegen die „sehr starken Individualisten“ aus Hoffenheim liegt für Jürgen Seeberger demnach in der selbstbewussten Einstellung seiner Schützlinge: „Die geistige Haltung muss stimmen, die Siegermentalität muss da sein.“ Alemannias Trainer erwartet daher, dass „wir von Beginn an offensiv und aggressiv verteidigen und Pressing-Situationen suchen. Je früher wir den Ball erobern, desto kürzer ist der Weg zum gegnerischen Tor“, beschrieb der 43-Jährige seine klaren Vorstellungen von der taktischen Ausrichtung seiner Mannschaft. „Gegen einen Gegner, der wie kaum ein anderer geduldig auf Chancen lauert“, warnte Jürgen Seeberger abschließend, „müssen wir wachsam sein, denn sonst gibt es ein böses Erwachen.“

Dass Alemannias Trainer daher auf „personelle Experimente“ verzichtet ist wenig überraschend, aber auch durch die Ausfälle von Reiner Plaßhenrich (Waden- und Schulterprobleme), Mirko Casper (Knieverletzung) und Jérôme Polenz (Rippenprellung) zu begründen. Der Kapitän der Schwarz-Gelben „wird seine Verletzung auskurieren, damit er für das nächste Spiel wieder fit ist. Das gleiche gilt auch für Jérôme und Mirko“, erklärte Seeberger im Hinblick auf die schon am Mittwoch (17.30 Uhr) stattfindende Partie gegen den FC Erzgebirge Aue am heimischen Tivoli. Die freien Planstellen in der schwarz-gelben Viererkette werden im Spiel gegen Hoffenheim jedoch nicht durch Hrvoje Vukovic besetzt. Der Kroate im Dress der Alemannia wird die Aachener Zweitvertretung beim wichtigen Heimspiel gegen Aufstiegsaspirant Schwarz-Weiß Essen unterstützen. „Dede hat zuletzt bei den Amateuren 90 Minuten spielen können und befindet sich auf einem sehr guten Weg“, freute sich Jürgen Seeberger über den Genesungsprozess seines Abwehrspielers. Auch Torhüter David Hohs, Faton Popova sowie Youngster Lewis Holtby werden „für die wichtige Begegnung der Amateure abgestellt“, nahm Jürgen Seeberger weiteren personellen Entscheidungen vorweg.

Spieldaten

Aufstellung

TSG 1899 Hoffenheim: Ba, Compper, Copado (82. Seitz), Gustavo, Ibertsberger, Ibišević (65. Herdling), Janker, Löw (65. Paljic), Obasi, Özcan, Spilacek / Trainer: Ralf Rangnick

Alemannia Aachen: Brinkmann (78. Krontiris), Ebbers, Herzig, Lagerblom, Lehmann, Leiwakabessy (46. Fiel), Milchraum, Nemeth (87. Pecka), Olajengbesi, Stehle, Stuckmann / Trainer: Jürgen Seeberger

Tore

0:1 Nemeth (48.), 0:2 Ebbers (56.), 1:2 Herdling (66.)

Verwarnungen

  Herzig (52.),   Gustavo (64.)

Ecken

6 / 7

Abseits

0 / 1

Schiedsrichter:

Frank Willenborg, Malte Dittrich, Rainer Bippen

Zuschauer:

5.830 (davon ca. 500 aus Aachen)

Wetter:

heiter bis wolkig, 14 Grad

Alemannia beendet Hoffenheimer Siegesserie

Nemeth und Ebbers treffen beim 2:1-Erfolg im Kraichgau

Die Alemannia kehrt aus Baden mit einem 2:1-Sieg über die TSG 1899 Hoffenheim zurück und arbeitet sich mit dem fünften Dreier in der Rückrunde auf den 7. Tabellenrang vor. Die Tore für Schwarz-Gelb erzielte vor 5.830 Zuschauern das Sturm-Duo Szilárd Nemeth (48.) und Marius Ebbers (56.). Den Anschlusstreffer für die Rangnick-Elf markierte Kai Herdling (66.).

Gegen den Tabellenzweiten aus Hoffenheim stellte Jürgen Seeberger seine Startelf im Vergleich zum Heimspiel gegen Osnabrück auf einer Position um: Für den verletzten Kapitän Reiner Plaßhenrich (Schulterprellung und Wadenabriss) rückte Pekka Lagerblom ins defensive Mittelfeld. Auf die Flügel schickte Alemannias Trainer wie schon in der Vorwoche Patrick Milchraum und Daniel Brinkmann, die Zentrale besetzte wie zuletzt Matthias Lehmann. Die Viererkette blieb aufgrund der Verletzungspause von Jérôme Polenz (Rippenprellung) und Mirko Casper (Sehnenreizung in der Kniekehle) unverändert. Die Außenverteidigung übernahmen erneut Thomas Stehle und Jeffrey Leiwakabessy, in der Innenverteidigung vor Schlussmann Thorsten Stuckmann komplettierten Seyi Olajengbesi und Nico Herzig die Aachener Defensivabteilung. Wie schon beim 3:0-Heimsieg am vergangenen Sonntag vertraute Jürgen Seeberger in der Offensive wieder Szilard Nemeth und Marius Ebbers.

Auf Hoffenheimer Seite schickte Übungsleiter Ralf Rangnick im Unterschied zum 2:0-Sieg über Kaiserslautern wieder Ex-Alemanne Vedad Ibisevic in die Sturmzentrale neben den offensiven Demba Ba und den hängenden Chinedu Obasi. Dahinter musste Carlos Eduardo aufgrund muskulärer Porbleme im Mittelfeld passen. Die reduzierte Dreierkette der Blau-Weißen bildeten Radek Spilacek, Luiz Gustavo und Spielmacher Francisco Copado. Vor Torhüter Ramazan Özcan verteidigten wie gegen die roten Teufel erneut Christoph Janker, Marvin Compper und Andreas Ibertsberger. Für Jochen Seitz rückte Zsolt Löw auf die linke Außenposition der Viererkette und übernahm die Spielführerbinde.

Bevor die Partie richtig Fahrt aufnehmen konnte, war sie für Alemannias Innenverteidiger Seyi Olajengbesi bereits kurzfristig unterbrochen. Der Wintereinkauf stieß im ersten Kopfballduell der Begegnung nach einer Ecke für die Hausherren mit seinem Gegenspieler zusammen und musste behandelt werden. Der Ex-Freiburger konnte kurze Zeit später aber wieder ins Spielgeschehen eingreifen. Dass sich die schwarz-gelben Gäste vom Höhenflug der Rangnick-Elf keinesfalls eingeschüchtert fühlten, stellten sie bereits in der 6. Minute unter Beweis: Nach einer Kurzpassstafette auf dem linken Flügel zwischen Patrick Milchraum und dem aufgerückten Jeffrey Leiwakabessy setzte der Niederländer seinen Mannschaftskollegen Szilard Nemeth in zentrale Position in Szene. Dessen Flachschuss aus 18 Metern verfehlte den rechten Pfosten des Gehäuses von TSG-Schlussmann Ramazan Özcan jedoch knapp. Nur zwei Minuten nach dieser ersten Torraumszene der Begegnung stand erneut ein Akteur im Dress der Alemannia an der Seitenlinie. Daniel Brinkmann hatte sich im Zweikampf an der linken Hand verletzt und wurde bandagiert. Aber auch der Ex-Paderborner konnte nach kurzer Behandlungspause sein Team weiter unterstützen.

Nach dem frühen Warnschuss durch Alemannias slowakischen Offensivakteur konnte sich in der Anfangsphase keine der Parteien auf dem Rasen höhere Spielanteile sichern. Stattdessen verursachte die konzentrierte Raumarbeit beider Mannschaften Fehlpässe und Ballverluste auf beiden Seiten. Ein solcher Ballverlust im zentralen Mittelfeld brachte die Hausherren im Dietmar-Hopp Stadion erstmals gefährlich vors Tor von Alemannia-Keeper Thorsten Stuckmann: Nach einem Solo des Ex-Alemannen Vedad Ibisevic an der linken Außenlinie blieb der Kopfball von Demba Ba nach der Flanke des Bosniers jedoch ohne Auswirkungen (31.) für die Stadionanzeige. Auf der Gegenseite trennte hingegen nur fünf Minuten später der Hinterkopf von Hoffenheims „Riese“ Francisco Copado die Alemannia von der 1:0-Führung: Nach einer Lehmann-Ecke wehrte der Kreativakteur der Blau-Weißen den halbhohen Distanzschuss von Daniel Brinkmann auf dem direkten Weg zum Tor ab.

Ohne weitere Strafraumszenen beendete Frank Willenberg pünktlich den ersten Durchgang und schickte beide Teams mit einem leistungerechten 0:0-Unentschieden in die Kabine. Die mitgereisten 500 Anhänger der Alemannia konnten sich währenddessen in der Badener Nachmittags-Sonne entspannen, denn in der ersten Hälfte war die Seeberger-Elf zu keiner Zeit in Bedrängnis durch den Tabellenzweiten geraten.

Für den zweiten Durchgang stellte Alemannias Trainer Jürgen Seeberger seine Formation um und brachte mit Cristian Fiel für den an Übelkeit leidenden Jeffrey Leiwakabessy einen weiteren Mittelfeldspieler. Auf die freie Planstelle in der Viererkette zog sich Pekka Lagerblom zurück. Die offensivere Ausrichtung der Schwarz-Gelben machte sich schon drei Minuten nach dem Wideranpfiff bezahlt: Nach einer Milchraum-Ecke zog Joker Cristian Fiel volley ab und Szilard Nemeth fälschte den Ball mit der Hacke entscheidend ab. 1:0 für Schwarz-Gelb und das 7. Saisontor für den technisch erneut brillierenden Slowaken!

Nach der Führung durch Nemeth für die Gäste in Schwarz-Gelb ging es Schlag auf Schlag. Konnte Thorsten Stuckmann einen Copado-Freistoß aus aussichtsreicher Situation ohne größere Anstrengungen parieren (50.), musste sein Gegenüber in der 56. Minute bereits das zweite Mal hinter sich greifen und Marius Ebbers durfte sich als zweiter Aachener Stürmer in den Spielberichtsbogen eintragen: Nach einem flotten Konter durch die Mitte konnte Hoffenheims Schlussmann Ramazan Özcan den Gewaltschuss von Patrick Milchraum nur abklatschen lassen und Aachens Nummer 16 stand da, wo ein Torjäger in diesen Situation stehen muss - goldrichtig. Auf die mittlerweile verdiente 2:0-Führung für die Elf von Jürgen Seeberger reagierte Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick und nahm angesichts der sich klarer abzeichnenden Machtverhältnisse auf dem Grün einen Doppelwechsel vor. Für den defensiven Zsolt Löw brachte der Coach der Blau-Weißen den offensiveren Dragan Paljic und Vedad Ibisevic machte unverrichteter Dinge Platz für Kai Herdling. Auch diese Einwechslung sollte sich als glückliches Händchen eines Trainers offenbaren, denn nur 56 Sekunden nach seiner Einwechslung traf Kai Herdling nach scharfer Hereingabe durch Chinedu Obasi von rechts aus kurzer Distanz zum 2:1-Anschlusstreffer für den Aufstiegsaspiranten (66.).

Zehn Minuten später versuchte auch der eingewechselte Dragan Paljic Alemannias Christian Fiel die Joker-Karte streitig zu machen und prüfte Thorsten Stuckmann mit einem Distanzschuss von der linken Ecke des Aachener Sechzehners. Es blieb jedoch bei einem harmlosen Versuch des Rechtsfußes. Auf den dennoch zunehmenden Druck der Hoffenheimer antwortete Jürgen Seeberger und brachte mit dem frischen Emmanuel Krontiris für Daniel Brinkmann, der auf der rechten Außenbahn erneut jeden Zentimeter Rasen beackert hatte, einen weiteren offensiveren Akteur (78.). Wie schon die Einwechslung von Fiel zuvor, hätte sich auch der Krontiris-Wechsel als Glücksgriff des Aachener Übungsleiters entpuppen können, denn Alemannias Nummer 13 stand nur sieben Minuten, nachdem er den Platz betreten hatte, allein vor Hoffenheims Schlussmann. Özcan parierte den Schuss des Aachener Mittelfeldspielers jedoch mit einem glänzenden Reflex.

In der Schlussviertelstunde schöpften beide Trainer ihr Wechselkontingent aus. Auf Hoffenheimer Seite verließ Spielmacher Francisco Copado die Zentrale, seinen Part übernahm Jochen Seitz. Für die Alemannia kam Lubos Pecka für Szilard Nemeth (88.) und durfte nur drei Minuten später mit seinen Mannschaftskollegen den Abpfiff feiern.

Mit dem 2:1 beendet die Alemannia die seit dem 18. Spieltag anhaltende Siegesserie des Aufsteigers (9 Siege, 1 Remis) und kann nun beruhigt dem Saisonfinale entgegen sehen. Nach dem Erfolg über den Aufstiegsaspiranten erwarten die Alemannen bereits am Mittwoch den FC Erzgebirge Aue am heimischen Tivoli.

Zum Spiel

Eine Sache des Willens

Die Serie der TSG Hoffenheim ist nach zehn Spielen ohne Niederlage beendet, und die Frage des Nachmittags lautete natürlich: Was hat die Alemannia besser gemacht als die anderen Teams? "Es steht halt immer ein Gegner auf dem Platz, und der hat heute sehr gut gespielt", analysierte Thomas Stehle ganz unbescheiden.

Doch der Abwehrspieler lieferte auch weitere Argumente: "Wir standen von Anfang an sehr kompakt in der Defensive und hatten schon vor der Pause unsere Chancen. Die haben wir dann in der zweiten Halbzeit auch genutzt', sagte Stehle. Nach der Führung in der 48. Minute wurde zunächst Cristian Fiel als Torschütze durchgesagt. Doch Szilard Nemeth hatte zuletzt Kontakt mit dem Ball. "Tut mir leid für Fielo. Ich wusste nicht, ob sein Schuss reingeht. Da habe ich mit einer kleinen Berührung die Richtung noch mal verändert", sagte der Slowake über seinen Hackentrick. Für den Topscorer war der Sieg verdient: "Wir hatten mehr Chancen, hätten schon vor der Pause führen können."

Matze Lehmann, der Mann mit den meisten Ballkontakten auf dem Feld (76), freute sich über den Spielverlauf. "Wir hatten im Mittelfeld viel Raum, das kam mir sehr entgegen." Eine Tatsache, die 1899-Coach Ralf Rangnick mächtig ärgerte: "Wir hatten ganz wenige Szenen, in denen wir den Gegner unter Druck gesetzt haben", monierte der Trainer das Spiel ohne Ball seines Teams. Auf der anderen Seite freute sich Jürgen Seeberger über die Einstellung seines Teams. "In der Pause waren einige angeschlagen, aber sie haben sich durchgebissen. Wir wussten, dass die Hoffenheimer Serie irgendwann reißen würde, und man hat den Spielern angemerkt, dass sie das schaffen wollten", so der Trainer.

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