Alemannia Aachen: Brinkmann, Ebbers, Fiel, Herzig, Leiwakabessy (84. Stehle), Milchraum, Nemeth (81. Krontiris), Olajengbesi, Plaßhenrich (68. Lehmann), Polenz, Stuckmann / Trainer: Jürgen Seeberger
FC Augsburg 07: Thurk (73. Diabang) / Trainer: Holger Fach
1:0 Brinkmann (31.), 2:0 Ebbers (83.), 3:0 Milchraum (85.)
Thurk (21.), Hdiouad (44.), Polenz (54.), Hertzsch (58.)
3 / 6
5 / 3
Thorsten Schriever, Thomas Gorniak, Lars Heitmann
18.000 (davon ca. 200 aus Augsburg)
sonnig, 21 Grad
Vor 18.440 Zuschauern setzte sich die Alemannia bei strahlendem Sonnenschein auf dem heimischen Tivoli verdient mit 3:0 gegen den FC Augsburg durch. Die Tore für Schwarz-Gelb erzielten in einer munteren Partie Daniel Brinkmann (31.), Marius Ebbers (83.) und Patrick Milchraum (85.).
Alemannias Coach Jürgen Seeberger nahm gegenüber der Startformation aus der Vorwoche drei Änderungen vor. In die Viererkette vor Schlussmann Thorsten Stuckmann rückten Jeffrey Leiwakabessy und Jérôme Polenz für Pekka Lagerblom und Thomas Stehle. In der Innenverteidigung ergänzenten sich wie gegen den FCK erneut Nico Herzig und Seyi Olajengbesi hinter dem Mittelfeld um Kapitän Reiner Plaßhenrich und Cristian Fiel, der gegen den FC Augsburg für Matthias Lehmann in die Zentrale zurückkehrte. Die Außenbahnen hinter dem schwarz-gelben Sturm-Duo Marius Ebbers und Szilárd Nemeth besetzten wie zuletzt Patrick Milchraum und Daniel Brinkmann.
Auf der Gegenseite musste Augsburgs neuer Trainer Holger Fach auf seinen Torschützen vom 1:0-Erfolg über St. Pauli aus der Vorwoche zwangsweise verzichten: Mölzl erhielt gegen die Kiez-Kicker seine 5. Gelbe und musste gegen die die Alemannia pausieren. Für den gesperrten Mittelfeldakteur rückte Ingo Hertzsch ins 4-4-2-System des FCA. Vor Keeper Sven Neuhaus vertraute Holger Fach seiner zuletzt stabilen Viererkette aus Benjamin Kern, Uwe Möhrle, Roland Benschneider und Timo Wenzel. Das Mittelfeld hinter den Offensiven Michael Thurk und Imre Szabics kompletierten Mourad Hdiouad, Rober Strauß und Lars Müller.
Trotz der knackigen Frühlingssonne über dem Tivoli erweckten die Hausherren an der Krefelder Straße von Beginn an keinesfall den Eindruck, als wollten sie ein entspannendes Sonnenbad nehmen: In der 8. Spielminute erkämpfte Reiner Plaßhenrich hinter der Mittellinie das Spielgerät und sein Zuspiel auf Mittelfeld-Kollege Daniel Brinkmann veredelte der Blondschopf mit einem klugen Pass in den freien Raum. Der auf die Reise geschickte Szilárd Nemeth erlief den Ball und schob souverän in die lange untere Ecke des Gehäuses vor dem Würselner Wall ein. Der frühe Torjubel des Aachener Anhangs dauerte jedoch nur Sekunden, denn Alemannias Stürmer mit der Nummer 8 befand sich in den Augen der Unparteiischen bei seiner Ballannahme in knapper Abseitsstellung.
Nur drei Minuten später (11.) entschärfte das Schiedsrichtergespann eine weitere aussichtsreiche Situation der Gastgeber: Nach einem Freistoß durch Patrick Milchraum war FCA-Schlussmann Sven Neuhaus von Nico Herzigs Kopfball bereits geschlagen, der Ball meinte es jedoch gut mit den in rot gekleideten Aufsteigern und fand statt den Weg ins Tor nur die Latte des Augsburger-Gehäuses. Den anschließenden Kampf um die Lufthoheit zwischen dem offensichtlich verdutzten Sven Neuhaus und Marius Ebbers im 5-Meter-Raum entschied Schiedsrichter Thorsten Schriever zu Gunsten der Süd-Bayern.
Zwangzig Minuten dauerte es dann, bis die Alemannia das nächste Mal in den Sechzehner der zunehmend besser geordneten Gäste eindringen konnten. Nach Vorarbeit von Marius Ebbers ließ Szilárd Nemeth Augsburgs Benjamin Kern gekonnte aussteigen und prüfte FCA-Schlussmann Sven Neuhaus, der sich bereits auf dem Weg in die falsche Ecke befand und nur mit Not sowie einem mit Sicherheit zu großen Schuh den präzisen Flachschuss des Slowaken mit dem Fuß parieren konnte. Die Reaktion des bis dahin auffälligsten Augsburgers blieb aus Sicht des Aufsteigers jedoch ohne nachhaltigen Erfolg, denn den Abpraller verwandelte der aufgerückte Daniel Brinkmann in bester Stürmer-Manier kaltschnäuzig zur 1:0-Führung (31.).
Im Anschluss an die verdiente Führung ließ die Elf von Holger Fach den Biss einer vom Abstieg bedrohten Mannschaft vermissen und zeigte sich in der Schlussviertelstunde zu keiner Zeit gewillt, die Partystimmung des Alemannia Anhangs unterbrechen oder Hintermannschaft der Hausherren verunsichern zu wollen. Erst nach dem Seitenwechsel wachte der bis dahin in der Frühlingssonne scheinbar eingedöste Aufsteiger auf und eröffnete durch seine aktive Spielteilnahme der Alemannia Platz zum Kontern: So war es in der 55. Spielminute der Torschütze zum 1:0, der nach einer ebenso ansehnlichen wie flotten Überrückung des linken Mittelfelds erst im Strafraum gestoppt werden konnte. Im Gegenzug kamen durch das Drängen der Alemannia auf das beruhigende 2:0 aber auch die Gäste zu Möglichkeiten, etwa durch den Kopfball von Uwe Möhrle (58.), den Distanzschuss von Benjamin Kern (62.) oder Imre Szabics: Augsburgs Stürmer nutzte in der 67. Minute den Abpraller nach einer Stuckmann-Parade und versenkte das Spielgerät in den Maschen des Aachener Gehäuses, befand sich dabei jedoch in den Augen von Schiedsrichter Thorsten Schriever als zweiter Torschütze des Nachmittags im Abseits - eine Fehlentscheidung, es war gleiche Höhe.
Auf den zunehmenden Druck der Gäste reagierte Seeberger, brachte mit Matthias Lehmann für Reiner Plaßhenrich (68.) einen frischen Akteur für die Zentrale und versprach sich mit der Einwechslung von Emmanuel Krontiris für Szilárd Nemeth (81.) zusätzliche Impulse aus dem Mittelfeld. Das Händchen des 43-jährigen Übungsleiters war goldrichtig, denn nur zwei Minuten nachdem "Emu" den Platz betreten hatte, durfte sich die Nummer 13 im Dress der Alemannia bereits als Vorbereiter in den Spielberichtsbogen eintragen: Einen Freistoß im linken Halbfeld führte er blitzschnell aus und fand mit seinem Pass in Marius Ebbers einen hellwachen Abnehmer. Aachens Stürmer behielt gegen Ingo Hertzsch die Oberhand und spitzelte im Zweikampf mit der Fußspitze zur beruhigenden 2:0 Führung und seinem fünften Saisontreffer für Schwarz-Gelb ein. Der Torjubel war noch nicht verklungen, da setzte Patrick Milchraum noch einen drauf und sorgte mit seinem Treffer zur 3:0-Führung für das letzte Highlight der Partie (85.). Einen langen Ball von der Mittellinie ließ der Mittelfeldakteur am linken Sechzehner einmal aufprallen, drehte sich um seinen Gegenspieler und vollendete volley ins lange Eck zum Schlusspunkt der Partie.