2. Bundesliga - Saison 2008/2009 - 21. Spieltag - Freitag 20.02.2009  - 18:00 Uhr
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Das Muster der Auswärtsschwäche durchbrechen

Gestärkt durch den 6:2-Sieg über den 1. FC Nürnberg reist die Alemannia am Freitag, 20. Februar (18 Uhr), mit breiter Brust nach Ingolstadt. Doch trotz des überzeugenden Auftritts vom vergangenen Sonntag wolle man in Ingolstadt keineswegs überheblich auftreten. Vielmehr gelte es, die bisherige Auswärtsschwäche ad acta zu legen und mit einem Sieg gegen den Aufsteiger weitere Punkte auf der Habenseite zu verbuchen.

„Wir wollen dieses Spiel gewinnen, sonst ist unsere Ausgangslage wieder die gleiche wie vor dem Nürnbergspiel“, so Alemannias Trainer Jürgen Seeberger. Zwar weiß der Alemannen Coach, dass die Vorzeichen für seine Mannschaft gut stehen und sie als Favorit in diese Begegnung geht, von einer klaren Angelegenheit dürfe aber nicht die Rede sein. „Wenn man sich anschaut, mit welchen Bilanzen Rostock oder Nürnberg zu uns gekommen sind - da sind Vorzeichen uninteressant. Wir müssen vielmehr unsere Möglichkeiten ausschöpfen und unsere gesamte Energie auswärts einbringen“, erklärt der 43-Jährige. Seeberger wie auch Sportdirektor Andreas Bornemann sind sich einig, dass der Knackpunkt für die positive Entwicklung der Mannschaft in der Schlussviertelstunde des Spiels gegen den FC Hansa Rostock lag. Dort schaffte es die Alemannia, einen 1:3-Rückstand zu egalisieren, was zuvor in dieser Saison noch nicht gelungen war. „Wir konnten einen Rückstand ausgleichen, uns sind Jokertore gelungen und wir konnten Treffer nach Standardsituationen verbuchen. Das sind Bausteine, die für uns sehr wichtig sind“, merkt Manager Bornemann an. „Jetzt gilt es, den Lauf beizubehalten und das Muster der Auswärtsschwäche zu durchbrechen“, gibt der Sportdirektor die Marschroute vor.

Der FC Ingolstadt steht nach der 0:2-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern nun unter Zugzwang. Nachdem das Team von Trainer Thorsten Fink zu Beginn der Saison einen recht ordentlichen Ligastart hinlegte, zeigte das Leistungsbarometer in den letzten Spielen stets nach unten. So hat der Aufsteiger zurzeit eine Bilanz von zehn Saisonniederlagen vorzuweisen, was Ligaspitze bedeutet. Damit sind die Abstiegsplätze mit nur noch vier Zählern Abstand für die „Schanzer“ wieder bedrohlich nahe gerückt. Von diesen Zahlen wollen sich die Aachener aber nicht blenden lassen. „Wir müssen von Beginn an konzentriert in die Partie gehen und dürfen unseren Gegner nicht ins Spiel kommen lassen. Vielleicht sind die Ingolstädter offensiv nicht so durchschlagkräftig wie andere Teams in der 2. Liga, doch sie werden versuchen, die kleinsten Gelegenheiten zu nutzen“, so Seeberger.

Personell kann Alemannias Coach, der erstmals mit seiner Mannschaft zu einem Auswärtsspiel mit der Bahn anreist, nahezu aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Jérôme Polenz, der seine Sperre aus dem Spiel gegen den FC Hansa Rostock absitzen muss, sowie die Langzeitverletzten Reiner Plaßhenrich und Thomas Stehle, stehen Seeberger nicht zur Verfügung.

Die Partie wird geleitet von Peter Gagelmann. Ihm assistieren Kuno Fischer und Marek Preuß.

Spieldaten

Aufstellung

FC Ingolstadt 04: Lutz – Schwarz, Aygün, Neunaber, Gerber – Karl – Buchner (82. Lamos), Leitl, Rama (68. Buch) – Wohlfahrt (77. Demir), Lokvenc / Trainer: Thorsten Fink

Alemannia Aachen: Stuckmann – Casper, Vukovic, Olajengbesi, Achenbach – Seitz (62. Daun), Fiel, Lehmann, Milchraum (46. Müller) – Auer, Holtby (79. Szukala) / Trainer: Jürgen Seeberger

Verwarnungen

  Casper (43.),   Olajengbesi (60.),   Vukovic (77.),   Daun (90.+2)

Schiedsrichter:

Peter Gagelmann (Bremen) – Kuno Fischer, Marek Preuß

Zuschauer:

3.505 (davon ca. 200 aus Aachen)

Wetter:

Schneefall, -2 Grad

Erkämpfter Punkt in Unterzahl

Benny Auer trifft bei klirrender Kälte nur den Pfosten - Rot für Vukovic und Daun.

Bei eisigen Temperaturen trennte sich die Alemannia vom FC Ingolstadt torlos. Die beste Chance des Spiels vergab Benny Auer bereits nach acht Minuten: Aachens Toptorjäger traf mit seinem fulminanten Schuss nur den linken Pfosten. In der Schlussviertelstunde verteidigten die dezimierten Aachener das Unentschieden, nachdem Hrvoje Vukovic die Rote Karte gesehen hatte (77.) und der eingewechselte Markus Daun in den Schlusssekunden ebenfalls des Feldes verwiesen wurde.

Nach der schwarz-gelben Gala-Vorstellung gegen den 1. FC Nürnberg sah Jürgen Seeberger keine Veranlassung seine Startelf umzukrempeln. Lediglich einen verletzungsbedingten Wechsel musste Aachens Cheftrainer vornehmen: Szilárd Nemeth fiel mit Hüftproblemen aus, Lewis Holtby rückte dafür an die Seite von Benny Auer. Seinen Platz auf dem linken Flügel nahm Patrick Milchraum ein, der das Sturmduo zusammen mit Matthias Lehmann, Cristian Fiel und Jochen Seitz unterstützen sollte. In der Defensive blieb dagegen alles beim Alten: Das Tor von Keeper Thorsten Stuckmann verteidigten Mirko Casper, Seyi Olajengbesi, Hrvoje Vukovic und Timo Achenbach.

Bei munterem Schneegestöber erwischten die „Schanzer“ den besseren Start: Der Kopfball von Necat Äygün stellte jedoch keine Gefahr für das Tor von Keeper Thorsten Stuckmann dar (2.). Die erste Aachener Torchance war da schon von ganz anderem Kaliber: Kurz vor dem Sechzehner fasste sich Benny Auer ein Herz, der Ball segelte schnurstracks auf das Ingolstädter Gehäuse zu. Doch der Toptorjäger war, wie schon so häufig in dieser Saison, im Pech - das Leder traf nur den linken Pfosten (7.). Nachdem sich die Anfangseuphorie auf beiden Seiten gelegt hatte, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Lediglich im Abschluss war der Gastgeber einen Tick entschlossener: Die Versuche von Valdet Rama (13.), Steffen Wohlfarth (20.) und Necat Äygün (21.) brachten aber nichts Zählbares ein.

Das galt allerdings auch für die Aktion von Lewis Holtby in der 23. Minute: Der Schuss des Youngsters, der in der Vorwoche gleich zwei Mal erfolgreich war, verfehlte das Tor von FCI-Keeper Michael Lutz deutlich. Mitte der ersten Hälfte erhöhte der Gastgeber den Druck, ohne sich dabei entscheidend in Szene zu setzen. Die letzte Durchschlagskraft fehlte aber auch den Schwarz-Gelben, so dass die weiteren Minuten ohne nennenswerte Möglichkeiten verstrichen. In der Schlussphase der ersten Phase änderte sich dieses Szenario jedoch: Zuerst zirkelte Cristian Fiel den Ball auf das Ingolstädter Gehäuse und Lutz musste sich richtig lang machen, um den Schuss des Spaniers zu parieren (41.). Kurze Zeit später und nahezu mit dem Schlusspfiff hüpfte ein abgefälschter Auer-Schuss nur um Zentimeter am Tor der Gäste vorbei.

Auch nach der Pause setzten die Schwarz-Gelben das erste dicke Ausrufezeichen: Kurz vor dem Sechzehner kam Matthias Lehmann frei zum Abschluss. Sein gut getretener Ball ging jedoch knapp über den Ingolstädter Kasten (48.). Nach 56 Minuten setzte sich auch die Elf von Thorsten Fink erstmals in Halbzeit 2 in Szene: Den Fernschuss von Rama hatte Thorsten Stuckmann im Nachfassen sicher. Auch in der 65. Minute kam es wieder zum Duell Rama - Stuckmann - und wieder blieb Aachens Keeper mit einer starken Parade Sieger. In der Folgezeit störten die Ingolstädter das Aachener Aufbauspiel und dadurch kamen sie zu guten Möglichkeiten. Da der Flugkopfball von Karl aber keinen Abnehmer fand (67.) und Steffen Karl zu ungenau gezielt hatte (69.), blieb es beim torlosen Remis.

Der unerwartete Rückschlag für die Aachener in der 76. Minute: Als letzter Mann war Hrvoje Vukovic auf dem glatten Untergrund weggerutscht, gegen den heranstürmenden Vratislav Lokvenc konnte er sich nur mit einem Foul behelfen. Schiedsrichter Peter Gagelmann kannte keine Gnade und zeigte dem kroatischen Verteidiger die Rote Karte. In der Schlussviertelstunde legten die dezimierten Aachener ihr Spiel auf Konter aus, in der eigenen Hälfte wurde konsequent verteidigt. Dadurch kamen die „Schanzer“ zu keinen weiteren guten Möglichkeiten. Und somit überraschte es auch nicht, dass in der letzten Szene des Spiel wieder Peter Gagelmann im Mittelpunkt stand: Der Schiedsrichter verwies auch Markus Daun des Feldes. Dabei hatte sich der eingewechselte Angreifer, beim Versuch Karl zu stoppen, am linken Knie selbst verletzt. Eine äußerst harte Entscheidung - die genaue Diagnose von Dauns Verletzung stand zum Zeitpunkt des Abpfiffs noch aus.

Zum Spiel

Gute erste Hälfte, nach der Pause vermehrt in der Defensive gefordert und am Ende in Unterzahl mit purer Leidenschaft verteidigt - im Aachener Lager herrschte unterm Strich Zufriedenheit mit dem Remis: „Wenn ich unsere letzten Auswärtsspiele betrachte, dann bin ich nicht unzufrieden“, erklärte Cristian Fiel. Kapitän Matze Lehmann ärgerte sich über die verpassten Chancen in Halbzeit 1. „Da haben wir ein gutes Spiel gezeigt. Mit einer Führung im Rücken hätte es hier anders ausgesehen.“ Die verpasste Benny Auer mit seinem Pfostenschuss. „Ein Tor hätte uns sicher weitere Möglichkeiten eröffnet“, so der Goalgetter. „Nach der Pause waren wir nicht mehr gefährlich, aber auch Ingolstadt hatte keine großen Möglichkeiten. Das 0:0 geht in Ordnung.“ So sah es auch Jürgen Seeberger. „Wir sind mit dem Pfostenschuss von Benny Auer gut ins Spiel gekommen. Nach der Pause waren wir in der gegnerischen Hälfte zu wenig im Ballbesitz, so haben die Ingolstädter uns ihr Spiel aufgedrückt“, analysierte der Coach. „Durch den Platzverweis von Dede Vukovic ging es am Ende nur noch darum, den Punkt mitzunehmen“, fügte der 43-Jährige hinzu. Die zweite Rote Karte für Markus Daun sorgte den Trainer mit Blick auf das Heimspiel gegen Duisburg dann doch. „Das ist schon ein kleiner Schock. Unser Kader ist nicht so groß, und jetzt fehlen uns in den nächsten Wochen zwei wichtige Spieler.“

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