Ligaklasse - Saison 1909/1910 - 6. Spieltag - Sonntag 31.10.1909  - 15:15 Uhr
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Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Laumen – M. Breuer, Riechert – J. Boeven, Roolf, Essers – Wolff, Leussler, T. Boeven, J. Wesché, Rex

Köln 1899: u.a. Schwellenbach II (Tor) – Raffenberg, Schwellenbach I

Tore

1:0 Wolff, 2:0 Schwellenbach II (Eigentor), 2:1, 2:2, 2:3, 2:4, 3:4 Breuer, 4:4 Leussler, 4:5, 5:5 Wesché

Schiedsrichter:

Schlichting (Duisburg)

Zuschauer:

(auf dem Sportplatz Tivoli)

31.10.1909: Alemannia Aachen - Cölner FC 1899 5:5

Bisher ist es uns noch niemals gelungen, den Kölner F.C. in Aachen zu besiegen. Bei den ersten Spielen (1902 im Zoologischen Garten 2:3; 1906 auf dem Waldspielplatz 1:3) reichte unsere Spielstärke einfach noch nicht an die unseres Gegners heran; in den folgenden Spielen aber (1906 auf dem Waldspielplatz 4:6, 1907 in Siegel 2:2, 1908 in Tivoli 3:4) hat das Glück immer etwas mit den Kölnern gehalten. So auch diesmal, wo wiederum K.F.C. mit einem blauen Auge abkam. In unserer Mannschaft fehlte Wollgarten; Leussler spielte zum ersten Male in dieser Spielzeit wieder mit.

Die ersten Minuten zeigten lebhafte Angriffe unserer mit der besseren Seite spielenden Mannschaft; schon in der 4. Minute fällt das erste  Tor, indem Wolff einen schlecht abgewehrten Schuss Leusslers einschiesst. Wie bleiben im Angriff; Schwellenbach muss verschiedentlich das Kölner Tor verlassen; einmal verfehlt er dabei den Ball; er läuft zurück und will den Ball austreten, schiesst ihn aber elegant ins eigene Tor. Kaum ist eine Viertelstunde seit Beginn verflossen, da sitzt auch schon der dritte Ball von Leussler aus kurzer Entfernung mit der Brust ins Tor gedrückt.

Doch nun neigte sich Fortuna liebreich den Kölnern zu in Gestalt des Schiedsrichters Schlichting, der mehr gesehen hatte als vorgekommen war, und das Tor wegen Hand nicht anerkannte. Ich bin fest überzeugt, dass mit Anerkennung dieses Tores unser Sieg entschieden worden wäre. Jetzt kams natürlich umgekehrt; Köln benutzte die augenblickliche Niedergeschlagenheit des Gegners, um bis zur Pause beide Tore aufzuholen. Nachher nimmt unsere Mannschaft den Kampf ziemlich lässig wieder auf; Roolf kann infolge einer Verletzung keinen Ball wegbefördern; Köln drängt infolgedessen und erzielt auf äusserst einfache Weise zwei Tore, an denen der vorzügliche Linksaussen Schwellenbach den Hauptanteil hatte. Erst ganz nach und nach wird es auch bei uns lebhafter; einige gute Angriffe geben der Kölner Verteidigung Gelegenheit, sich in gutem Lichte zu zeigen. Einmal allerdings weiss Raffenberg keinen anderen Ausweg als mit der Hand zu retten; Breuer tritt einen seiner bekannten sicheren Elfmeter. Inzwischen hat sich das Spiel völlig ausgeglichen; Alemannia greift eher noch häufiger an als Köln, wie ein von Leussler geschossenes Tor beweist. Und nun beginnt das Ringen um die Spitze. Laumen rettet zunächst einmal hervorragend; dann aber erreicht er einen Ball nicht mehr, und Köln hat wieder die Führung. In den wenigen Minuten, die noch bleiben, verschafft uns das energische Vorgehen J. Wesches noch einmal den Ausgleich; ja, in der letzten Minute scheint Joe sogar noch das Spiel für Alemannia zu entscheiden, indem er drei Gegner vor dem Kölner Tor spielend umgeht. Der Erfolg wird aber wieder, wie so oft heute, von Schwellenbach im letzten Augenblick vereitelt. So endet der spannende, von beiden Seiten mit grosser Energie zund zum Teil hervorragenden Leistungen durchgeführte Kampf unentschieden.

Unsere Mannschaft war im allgemeinen durchaus befriedigend; dass die eine Zeit lang nachliess, schreibe ich der Niedergeschlagenheit und dem Versagen Roolfs zu, der natürlich wegen seiner Verletzung besonders in der zweiten Hälfte den Angriffen Kölns nicht mit der gewohnten Energie entgegentreten konnte. Die Leistungen des K.F.C. waren ebenbürtig; trotzdem aber hatte die Mannschaft, wie gesagt, Glück; abgesehen von dem Irrtum des Schiedsricchters auch insofern, als viel häufiger als bei uns höchst kritische Lagen vor dem Tor nur mit genauer Not abgewendet werden konnten.

(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 22 / 1. Dezember 1909)

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