Mi, 8. Dezember 2010

Mini-Tivoli: Ein Modell, das stetig wächst

Pünktlich zum 110. Geburtstag der Alemannia wird das Tivoli-Modell von Ralf Gellings fertig.

Seit Donnerstag steht es im Alemannia-Shop im neuen Tivoli. Endlich! Der Mini-Tivoli ist (fast) fertig, denn Erbauer Ralf Gellings wird sein Mammut-Projekt fortsetzen. Sagenhaft und bestaunenswert ist das Modell des alten Stadions aber schon jetzt. Wir sprachen mit dem Modellbauer, der über 5.000 Stunden Arbeit in sein "Baby" investiert hat.

Sie arbeiten seit mehreren Jahren an dem Stadionmodell Mini-Tivoli. Nun ist es endlich so weit, dass der Mini-Tivoli ausgestellt wird. Was bedeutet Ihnen das?

Ich bin glücklich, dass der Mini-Tivoli nun endlich da ist, wo er hingehört, nämlich unter den Fans. Natürlich ist auch ein Hauch Wehmut dabei, denn es war schon ein besonderes Baby, das mich da jahrelang begleitet hat.

Wie ist die Idee entstanden, einen Mini-Tivoli herzustellen?

Es war bei einem jener tollen Pokalspiele der Saison 2003/2004, als der Tivoli wieder mal brodelte. Da dachte ich mir: `So etwas müsste man nachbauen.` Modellbauer denken das eigentlich immer, aber der Gedanke ließ mich nicht mehr los. So ging ich kurzentschlossen in den Baumarkt und kaufte mir Holzleisten für die erste Tribüne. Dann verselbstständigte sich die Sache und es wurde jahrelange Tüftelei daraus.

Wann haben Sie mit der Umsetzung begonnen und wie viele Arbeitsstunden haben Sie bisher in das Modell investiert?

2004 hat die eigentliche Bauphase begonnen. Vorher wurden hunderte Fotos vom Original studiert, die mir Marcel Decoux dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hatte. Die Baustunden habe ich eigentlich nie kalkuliert, aber 5.000 kommen sicherlich zusammen.

Welche Materialien und vor allem wie viel wurde verwendet?

Aufbau und Tribünen wurden mit Holz und Polystyrol gestaltet, allesamt langlebige Materialien. Die Außenbereiche wurden erst im Relief zugesägt, darüber kamen dann Drahtgewebe, Leimtücher und Gips. Darüber hinaus ist man als Modellbauer natürlich auch auf eine gute Portion Kreativität angewiesen. Meine Familie kann ein Liedchen davon singen. Etwa wenn die Filterwatte aus dem Aquarium verschwand, weil ich so schöne Baumformen damit nachgestalten konnte, oder die Rundstricknadel der Oma in Torpfosten verwandelt wurde. Auch die Barbiepuppe der Tochter musste Haare für authentische Grasbüschel lassen.

Was war die größte Herausforderung an diesem Projekt?

Authentiziät und Emotion zu erreichen. Der Mini-Tivoli sollte von Beginn an etwas von der Seele unseres geliebten Kultkastens rüberbringen. Deshalb war es wichtig, Fans und Stimmungselemente in das Modell einzubeziehen. Vom technischen Standpunkt aus gab es deshalb verschiedene Herausforderungen: Wie konnte die Stimmung glaubwürdig im Modell umgesetzt werden?

Der Mini-Tivoli ist kein gewöhnliches Modell. Welche Besonderheiten hat das Modell zu bieten?

Der „Mini” hat ein Eigenleben: Er bietet funktionierendes Flutlicht, Sound, eine komplette Beleuchtung der Außenbereiche und erzählt auf der Videowand etwas über den „großen Bruder”. Zudem befinden sich rund 4.000 handbemalte Figuren auf dem Gelände. Ganz besonders ist aber, dass der Mini-Tivoli ein Fanmodell ist. Einmal im halben Jahr werden wir dieses Stadionmodell mit einer Modellbaugruppe aus Reihen der Fans aktualisieren. Das heißt, dass sich jeder Aachener, der eine Beziehung zum Tivoli hat, mit einer Figur im Modell verewigen kann. So wächst das Baby weiter und wird irgendwann die enge Bindung zwischen Fans und Tivoli eindrucksvoll verewigen.

Dargestellt ist das Pokalspiel der Alemannia gegen Bayern München am 4. Februar 2004 – warum dieses Spiel?

Irgendwann hatte mich unser Ex-Präsident Horst Heinrichs besucht, um einen Blick auf das Modell zu werfen. Dabei fragte ich ihn `Sagen Sie mal, welche Szene würden Sie denn gerne verewigt sehen?`. Da musste er nicht lange nachdenken: `Das war jener Moment, als ein blonder junger Mann kurz hinter der Mittellinie abzog und Olli Kahn ins Leere griff.` Das war schnell beschlossene Sache. Nun, da ja momentan noch „lediglich” 4.000 Figuren am Mini-Tivoli sind, befinden sich die Teams noch beim Aufwärmen. Aber das Schöne ist ja gerade, dass die Szene künftig weiterwachsen wird. Wenn der Mini-Tivoli gefüllt ist, darf der Mini-Stefan-Blank im Modell abziehen.

Verwendung von Cookies

Diese Seite nutzt Cookies für Google-Analytics. Sie können Cookies akzeptieren oder ablehnen und Ihre Entscheidung jederzeit ändern.

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren

Einstellungen

Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Ablehnen Akzeptieren
Cookie Einstellungen Historie

Historie

alles löschen Schließen