Entscheidungsspiele - Saison 1909/1910 - 1. Spieltag - Sonntag 22.08.1909
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Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Laumen – Riechert, Emunds – J. Boeven, Roolf, Essers – N. Creutz, T. Boeven, H. Wollgarten, J. Wesché, Rex

Tore

0:1 Boeven, 1:1, 1:2 Wesché, 2:2, 3:2, 4:2, 5:2, 5:3 Wesché

Zuschauer:

(auf dem Germania-Sportplatz in Düren-Rölsdorf)

Besondere Vorkommnisse:

J. Wesché schießt Foulelfmeter über das Tor (nach dem 2:2)

15.8.1909: Düsseldorfer FC 1899 - Alemannia Aachen 5:3

Die vom Vorstande des Westdeutschen Spielverbandes angeordneten Berechtigungsspiele, die ergeben sollten, welcher von den elf stärksten rheinischen Vereinen der Liga nicht angehören soll, begannen am 15. August in Duisburg, wo sich Essener Sportverein und Kölner Ballspielclub gegenüber traten und in Düren, wo Düsseldorfer F.C. und Alemannia Gegner waren. Von dem ersten dieser Spiele weiss ich nur zu berichten, dass Köln es mit 3:0, also ziemlich überlegen, gewann; das zweite brachte wiederum den Beweis, dass derartige Berechtigungsspiele Unfug im höchsten Masse sind. Niemand wird nach diesem Auftreten der beiden Mannschaften behaupten wollen, dass Düsseldorf der spieltüchtigere Verein ist, wenn er auch schliesslich das Ende für sich behielt. In unserer Mannschaft fehlten Breuer und Wolff.

Wir beginnen das Spiel mit flotten Angriffen, die schon nach kurzer Zeit Erfolg haben, als Toni mit einem gut vorgegebenen Ball durchläuft. Langsam kommt dann auch Düsseldorf in Schwung; die linke Flanke bricht durch, und Linksinnen schiesst unhaltbar. Kurz darauf bringt ein Elfmeter wegen Hand uns zum zweiten Mal die Führung, indem J. Wesche den Ball scharf in die linke Ecke schiesst. Das Spiel ist jetzt gleich verteilt. Ein prachtvoller Schuss von Düsseldorfs Rechtsinnen geht an die Stange und wird beim Zurückkommen eingeschossen. Dann kommt der Wendepunkt. Wollgarten wird wenige Meter vor dem feindlichen Tor regelwidrig gehalten, kann aber doch noch den Ball ins Tor geben. Leider hatte der Schiedsrichter schon einen Augenblick vorher gepfiffen, sodass er Elfmeter geben musste. Diesmal geht der Ball über die Latte. Um das Unglück zu vollenden fällt Wesche gleich darauf mit Krampf hin; während sich Essers um ihn bemüht, geht die rechte Düsseldorfer Flanke ohne Gegner vor; der Schuss des Rechtsinnen wird von Riechert abgelenkt, berührt noch Laumen und geht ins Tor. Damit ist das Spiel schon vor der Pause so gut wie entschieden.

Nach dem Wechseln drängt Aachen eine kurze Zeit ohne Erfolg; unsere Stürmer, denen übrigens von der gegnerischen Verteidigung scharf zugesetzt wird, können sich nicht zu zeitigem Schuss entschliessen. Im Gegensatz dazu nutzen die Düsseldorfer, deren Spiel mit dem wachsenden Erfolg immer sicherer wird, jede Gelegenheit aus. Zwei gute Schüsse bringen den Stand auf 5:2. Gegen Ende des Spiels werfen wir alles nach vorne; Düsseldorf wird natürlich zurückgedrängt, verteidigt aber zähe. Endlich findet nach vielen gescheiterten Versuchen ein guter Schuss J. Wesches das Ziel. Bei 5:3 für Düsseldorf bleibt es dann noch die wenigen Minuten bis zum Ende.

Das Spiel war für ein verfrühtes Eröffnungsspiel lebhaft und gut; es werden zweifellos in der demnächstigen Liga faulere und uninteressantere Spiele ausgefochten werden. Düsseldorf machte einen eingespielten, einheitlichen Eindruck, bei uns war Licht und Schatten sehr verteilt. Unsere Mannschaft braucht jedes Jahr etwas Zeit um in Schwung zu kommen. Ausschlaggebend war diesmal, wie so oft beim Fussballspiel, der Zufall, der uns im entscheidenden Augenblick die Führung versagte, während er sie Düsseldorf durch unsern Unfall leicht zukommen liess.

(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 17 / 1. September 1909)

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